Allerdings hatte ich eine sehr mutige Mutter die die doppelte Rolle übernahm. Ich meine, beides zu sein "Vater und Mutter." Ihr Name ist Mary Yolène Victor.
Mamas Situation zeigt mir, dass „Eltern sein“ nicht einfach ist, vor allem dann, wenn man alleine ist. Sie geht fast barfuß und verzichtet, damit sie uns Schuhe kaufen kann. Sie steht morgens als erste auf und geht sehr spät in der Nacht als letzte ins Bett. Sie würde gerne ausruhen, aber wie könnte sie dann unsere lebensnotwendigsten Bedürfnisse erfüllen? Sie muss alles verwalten und ist gezwungen immer weiter zu machen, nicht nur durch die Realität, sondern auch durch ihre Verantwortung für uns. Nicht ein Tag ist vergangen, an dem sie uns nicht unterstützt hat, selbst wenn ich manchmal lieber die Zeit mit Freunden verbringe als bei einer Arbeit, die Mutter angeordnet hat. Ich habe vier Schwestern und vier Brüder. Ich hatte fünf Brüder, aber vor sieben Jahren starb einer von ihnen.
Meine Schwestern sind: Martine, Stephania, Daphne und Adleine.
Meine Brüder sind: Marc Fel, Gerard, Guerino und Kerby.
Ich wurde als das achte von zehn Kindern geboren. Wir sind eine sehr bescheidene Familie, mit Mitteln, die höchstens das Überleben sichern. Wir können uns nicht leisten, jemanden einzustellen, deshalb sind die Arbeiten und Aufgaben aufgeteilt.
Zu Hause bin ich für den Zustand unseres Hofs verantwortlich, was bedeutet, dass ich die Abfälle aufsammle, die Pflanzen versorge und den Mülleimer leere. Es gibt bei uns keine Müllabfuhr oder zumindest nicht in meiner Nachbarschaft. Also muss ich zu Fuß unseren Müll fort bringen. Diese Arbeit wird hauptsächlich an den Wochenenden durchgeführt. Während der Woche ist alles etwas komplizierter. Ich bin aber auch noch für das Wasserholen zuständig. Wir wohnen zusammen mit meiner Mutter und einer Schwägerin, die ebenfalls bei uns lebt. Wenn sie zu Hause ist, übernimmt sie die Zubereitung des Essens . Sonst kocht derjenige, der als erstes nach Hause kommt. Aber manchmal haben wir keinen Gourde und das bedeutet, dass wir dann ein oder zwei Tage nichts essen können. Das geschieht oft in großen Familien.
Die Schule!
Zwischen 1996 und 2004 ging ich in die „Ecole la Fraternité“, wo ich mein Certificat bestand. Ab 2004 bis 2011 durfte ich mit Unterstützung von Tonel Pa Nou das Collège Cœur de Jésus besuchen. DieSchulzeit war keine leichte Zeit. Jede neue Woche war eine Wiederholung der vergangenen Woche. Am Sonntagabend musste ich mir überlegen wie ich durch den täglichen Stau zu meiner Schule komme. Ich musste mich entscheiden, wie ich den Weg zurücklege. Ob mit dem Motorrad-Taxi, dessen Preis 6 bis 7 mal höher ist, oder mit einem TapTap, oder zu Fuß über mehrere Kilometer. Häufig verglich ich meine körperlichen Fähigkeiten mit meiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und anstatt eingefroren im Verkehr, der sich im Schneckentempo vorwärts quält, die Zeit zu verbringen, sparte ich mein Geld und ging zu Fuß.
Das ist das tägliche Leben, es ist zwar schwierig, aber ich bin die Hoffnung eines Landes und trotz der Situationen und der Umstände muss ich überleben, damit mein Land überlebt.
Jeudy Benson
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