Liebe FreundInnen Haitis,
die Haiti-Kinderhilfe schafft 20 Zelte für Restavek-Gruppen an, die auch nach allen offiziellen Verteilungen noch immer kein gutes Obdach haben. Nach unserem aktuellsten Informationsstand haben die Monitore insgesamt 700 Restavek bei sich aufgenommen. Zum Teil in ihren erhaltenen Häusern und Hütten, zum Teil in Zelten, die sie von anderen Hilfsorganisationen erhalten haben, weil sie sich in Lagern angesiedelt haben, die wenigstens teilweise versorgt werden, und zum dritten Teil leben sie ganz wild unter Planen auf irgendwelchen Plätzen. Der Sekretär des Patenschaftprogramms, André Paul, hat einige der Gruppen besucht und sich von ihren furchtbaren Lebensumständen überzeugt. Seine Fotos zeigen eindeutig, dass sowohl beim provisorischen Unterricht als auch beim Unterschlupf für Unwetter und Nacht bessere Zelte nötig sind.
Ein Ersatz für die fünf eingestürzten Schulungszentren können die Zelte zwar nicht sein. Aber wir haben uns für mehr als nur einfache Zelte entschieden und Shelter ausgesucht, die schnell als Zelte aufgebaut werden können, deren Unterkonstruktion aber für eine längerfristige Lösung auch als Hausgerüst verwendet werden und mit Lehm, Holz oder Ziegelsteinen aufgefüllt werden kann. Der Anbieter kommt aus den USA und ist kein profitorientiertes Unternehmen, sondern eine NGO, die - auch für Haiti - Spenden sammelt. Ihre Zelte sind bisher während Bürgerkriegen für die Flüchtlinge und jetzt auch für die Erdbebenopfer verwendet worden. Je nach Spendeneingang für Haiti in den USA variiert der Preis.
Wir haben uns für ihr 1100er-Modell entschieden, einem Zelt, das der durchschnittlichen haitianischen Familie mit überdurchschnittlicher Genügsamkeit Platz zum Leben bietet - auch später als Haus. Es misst 4,90 x 4,90 m, also hat 24 qm Grundfläche. Die Höhe in der Mitte wird mit 2,20 m angegeben, die der Seitenwände mit 1,50 m. Um es sturmsicher auch für die kommende Hurrikansaison aufzustellen, sollte es auf zwei Reihen Steine gestellt werden - was bei der andauernden Regenzeit ohnehin von Vorteil ist. In unserem Fall können die ebenfalls obdachlos gewordenen Monitore mit bis zu neun Kindern einziehen. Andrés Fotos zeigen, dass die Gruppen meist nicht größer sind, insofern dürften sie dem Bedarf entsprechen. Auch für die Kurse tagsüber scheinen sie bestens geeignet zu sein. Da die Kinder momentan auf Treppen in Hinterhöfen oder zu Regierungsgebäuden unterrichtet werden, sind sie mit einem abgeschiedenen Raum im Zelt und vor allem einem Schutz vor dem Regen im allgemein herrschenden Chaos besser bedient als viele andere Haitianer...
Danke für Eure Hilfe beim Spendensammeln, alles Liebe,
heike & Stephan
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