Schüler der siebten Klasse der Hauptschule Niderviehbach haben eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer in Haiti organisiert. Im Fach GSE (einem Mischfach aus Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde) hatten sie bereits viel über Naturkatastrophen gelernt und sich einiges Wissen über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Flutwellen angeeignet. Dass sie noch während ihrer Hauptschulzeit erfahren müssen, dass es sich dabei nicht nur um reine Theorie, sondern um eine schreckliche Wirklichkeit handelt, wurde den Schülerinnen und Schülern der siebten Klasse der Hauptschule am 12. Januar und in den Tagen danach zur traurigen Gewissheit. Natürlich wiederholten sie im Unterricht noch einmal, wie es zu einem solchen Erdbeben kommen kann. Aber mehr als alles andere beschäftigte sie die Frage, wie schrecklich die Situation für die Kinder auf Haiti sein muss, die vielleicht ihre Eltern verloren haben oder schwer verletzt auf der Straße ihr Schicksal ertragen müssen. Nichts zu essen und nichts zu trinken zu haben – in diese Situation waren sie selbst noch nie gekommen. Kein Arzt in der Nähe, der hilft, wenn etwas weh tut. Kein Dach über dem Kopf und ständig die Angst, es könnte erneut zu einem Nachbeben kommen – den Schülern wurde schnell bewusst, wie nichtig dagegen ihre alltäglichen Sorgen sind.
Deswegen entschlossen sie sich spontan, eine Sammlung für Kinder auf Haiti zu starten. Zusammen mit den Schulsprechern entwarfen die Klassensprecher der siebten Klasse einen Brief an die Schüler und Eltern der Hauptschule. Natürlich wollten die Schüler, dass das gespendete Geld möglichst auf direktem Weg nach Haiti kommt und für Kinder verwendet wird. In einer Konferenz machten sich die Lehrer der Schule Gedanken, wie die Spende möglichst sinnvoll eingesetzt werden könnte. Familie Bräuherr machte den Vorschlag, das gesammelte Geld an die Haiti-Kinderhilfe zu übergeben. Die Haiti-Kinderhilfe-Mitglieder Sabine und Dietmar Nowak aus Kronwieden, die selbst zwei Kinder aus Haiti adoptiert haben, erklärten den Schülern an der Hauptschule Niederviehbach persönlich, wie ihre Organisation arbeitet und wofür das gespendete Geld verwendet werden wird. Sehr anschaulich und beeindruckend schilderten sie den Buben und Mädchen, mit welchen Schwierigkeiten die Kinder in Haiti bereits vor dem Erdbeben zu kämpfen hatten und wie schrecklich die Situation jetzt nach der Katastrophe ist. Nach ihren Darlegungen war es Schülern nachträglich noch klarer, dass sich der Einsatz gelohnt hatte.
Stolz und glücklich überreichten die Schüler- und Klassensprecher der siebten Klasse der Familie Nowak einen Scheck über 1.525 Euro. Dass die Freude darüber groß war, versteht sich. Die Schüler der Hauptschule hoffen nun, dass mit dem von ihnen gesammelten Geld für ein paar Kinder die Not ein wenig gelindert werden kann.
Tausend Dank von Seiten der Haiti-Kinderhilfe und sicher auch von den Kindern in Haiti, denen das Geld zugute kommt!
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