Samstag, 6. April 2013

...die letzte Woche hat begonnen....

Schulbüchertransporter
Büchereinkauf wird verpackt



Schulbücher


Komplett bis unters Dach





Warteschlange vor der Bank
......hoffentlich schaffe ich alles.....
Seit Ankunft in Haiti brachte ich alle eingelagerten Kartons von Henfrasa zu meiner Unterkunft,  und mein Zimmer glich immer mehr einem Lagerraum mit Schlafgelegenheit.
Alles sollte in den Schulen Seeds, Bellanger und Billiguy, die Patenschaftsgeschenke in San Marc verteilt werden. Seit Wochen sammelte, wo immer ich konnte, leere Kartons, da diese hier in Haiti Raritäten sind. Meine wunderbaren Gastgeber sagten nie ein Wort, wenn ich wieder staubige, zerrissene Kisten durch das Haus schleppte.
Heute ist wieder 'Umpacktag'. Alles säubern, sortieren, neu packen, Inventurlisten anlegen. Es werden wieder neun große schwere Kartons. Ich darf sie bei Lailen einlagern. Eine Sache erledigt.
Kauf der Schulbücher für Bellanger und Billiguy. Zufällig erzählte mir Michelle, meine Gastgeberin, dass sie über mehrere Ecken mit der Besitzerin der Buchdruckerei verwandt ist!!! Sie ruft diese an, erzählt von unseren Engagement in Haiti, man verspricht 'was zu machen'. Ein riesiges Unternehmen, das fast alle Schulbücher druckt und verkauft. Der Verkaufsleiter ist informiert und wir bekommen 20 % Rabatt.  Ich kaufe dort auch gleich noch 300 Rollen Plastik zum Einbinden, sowie einige Schautafeln für den Unterricht. Hektik entsteht, mindestens 10 Personen sind mit dem Auftrag beschäftigt, man zählt ab, sortiert und packt......Karton nach Karton. Ich solle doch bitte in 2 Stunden wieder kommen, dann sei alles zur Auslieferung fertig.
Unsere Bank ist in derselben Straße. Ich werde dort in der Zwischenzeit alles erledigen. Letztes Jahr, war die gleiche Situation, damals morgens 8 Uhr, jetzt ist Nachmittag......wieder eine Schlange mit etwa 20 Personen, die warten müssen, bis innen der 'Kundenstau' abgearbeitet ist.
Ich zeige meinen Abholschein für bestellte Scheckhefte und darf direkt in die Bank. Zuerst von der Security kontrolliert, und in diesem abgesperrten Eingangsbereich sind auch Schließfächer zum Einsperren seiner Waffe. Der Kunde vor mir ist gerade beschäftigt, seine zwei Schusswaffen einzuschließen. Er erklärt mir, es seien seine 'Babys'. Der Airconditionair läuft nicht, eine Hitze, furchtbare Luft. Es stehen 37 Menschen in der Reihe um ihren Gehaltsscheck einzulösen, vier Angestellte an der Kasse, noch diverses anderes Personal die 'rumschwirren', alles eng, unangenehm. Wir wird fast schlecht von der Luft, ich schreibe sofort einen Erinnerungszettel, da ich in dieser Luft Schwierigkeiten habe zu denken. Finde relativ schnell eine Angestellte, man 'kümmert' sich um mich.......aber es dauert eine Stunde, bis ich die bestellten Scheckhefte habe, ausgedruckte Kontoauszüge (werden nicht zugeschickt, da sie erst nach Monaten ankommen), Vollmacht, dass auch Rachelle die Kontoauszüge abholen darf. Nichts spezielles, aber eben 'einiges'. Ich merke, wie auch die Angestellte, die nur so einen kleinen Haushaltsventilator im Rücken hat, immer ungeduldiger wird, als ich nochmals eine  Frage habe. In 10er Blöcken wird die Warteschlange an der Kasse 'nachgefüllt'. Ich konnte fast alles erledigen, allerdings muss ich für eine Angelegenheit die Anfrage schriftlich einreichen. Was bedeutet, dass ich noch einmal zur Bank muss, da es ja keinen funktionierenden Postverkehr gibt. Es warten immer noch 20 Leute auf Einlass.... bin mir nicht sicher, ob sie es heute noch schaffen, denn die Bank schließt in einer Stunde. Ich mache ein Foto, einer schimpft und meint 'Du willst uns Arme fotografieren' - ich sage: 'nein, sondern die unmöglichen Zustände in denen ihr leben müsst!'
Zurück zur Druckerei, alles fertig, bezahlen. Wow, es sind 16 große Kartons, mein Pickup geht immer mehr in die Knie, die Reifen schon fast platt unter dem Gewicht, der Innenraum voll, kann fast nicht schalten. Es sind 10 Anschautafeln, 288 Rollen Einbandmaterial und 2.635 Schulbücher!!!! Leider werden nach mir sofort die Türen geschlossen, da es schon nach Feierabend ist. Ich kann so unmöglich nach Hause fahren, die Reifen fast platt, kann fast nicht schalten und das Gewicht, da komme ich nie den Berg hoch. Wie schon so oft, hilft Rob Padberg. Ich darf bei BND sieben Kartons für die Schule Bellanger einlagern. Neun Kartons sind zwar immer noch wie Eisenplatten, aber es wird gehen.
Mit zwei Stunden Verspätung Treffen bei Lailen. Abrechnungen Seeds und Kinderbehandlungsprojekt, Planungen- wie wird es weitergehen. Wir werden die Vorschulklasse, die dann ab Herbst die erste Schulklasse sein wird, am Donnerstag jedes Kind erfassen und versuchen über Patenschaften wenigstens einen Teil der Kosten für Seeds abzudecken. Bin um 22 Uhr endlich zu Hause. Fazit, der Tag war lang - nicht alles, aber doch einiges erledigt.
Tschau Roswitha

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