Ein Weihnachtsmarkt der anderen Art feiert am zweiten Adventssonntag (= heute) im Pfarrsaal St. Bernhard sein 20-jähriges Bestehen. Denn anstelle von Glühwein und Schokofrüchten werden beim „Anderen Brucker Adventsmarkt“ von verschiedensten sozialen Initiativen fair gehandelte Produkte und Waren aus der Dritten Welt verkauft. Los geht es nach dem Sonntagsgottesdienst.
Die Idee für diese Aktion entstand Ende der 80er-Jahre. Damals war der Stand des Kinderhilfswerks noch Teil des Marktes am Viehmarktplatz. Als man merkte, dass man gegen die Würstl- und Glühweinbuden nicht ankämpfen konnte, suchte man eine Lösung. Schließlich fassten die Organisatoren den Entschluss, ein eigenes, vorweihnachtliches Treffen von sozial engagierten Gruppen zu organisieren. So fand der erste Adventsmarkt 1990 im Brucker Pfarrhaus statt. Die Jugendgruppe St. Magdalena sorgte mit ihrem Theaterstück „Bananas“ für Unterhaltung. Schon damals war der Markt ein Erfolg. Auch finanziell.
Über die Jahre wanderte der Weihnachtsmarkt vom alten Rathaus in die ungeheizten Pferdestallungen des damals noch nicht renovierten Klosters Fürstenfeld. Von dort ging es in die ehemalige Molkerei, bis man im Jahr 2000 mit dem Pfarrsaal von St. Bernhard endlich eine auch langfristig geeignete Bleibe fand. Einige der Stände, die auch heuer dabei sind, dürften bereits bei den Anfängen vor zwei Jahrzehnten dabei gewesen sein.
Während einige Beteiligte Selbstgebasteltes, Kunsthandwerkliches aus der Dritten Welt oder Bücher aus erster oder zweiter Hand anbieten, beschränken sich andere Stände auf Informationen zu interessanten und wichtigen Themen. Für Stimmung sorgten über die Jahre verschiedenste Musikgruppen, die alle honorarfrei auftraten. Eine Sache bleibt aber auch dieses Jahr unverändert: der Mittagstisch. Von Fürstenfeldbruckern gekocht, wird für fünf Euro ein exotisches Gericht angeboten, das einen Bezug zu einer der teilnehmenden Initiativen hat.
Der Erlös des Mittagessens sowie ein Zehntel aus dem Ertrag jedes einzelnen Standes kommt jährlich einem anderen Sozialprojekt zugute. Dieses Jahr soll das Projekt „Mädchen und Frauen in Kamerun“ der deutschen Ärztin Dr. Regina Maria Eder unterstützt werden. Über zahlreiche Besucher würden sich die Organisatoren des „Anderen Brucker Adventsmarkt“ daher am meisten freuen. (mes)
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des "Münchner Merkur"
http://www.merkur-online.de/lokales/fuerstenfeldbruck/beim-anderen-adventsmarkt-wird-1032183.html?cmp=defrss
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen