skip to main |
skip to sidebar
Patenschafts-Programm
Gestern
hatten wir das Patenschaftsprogramm auf dem Terminkalender. Es sollte ein neues
Comité gewählt werden. Um acht Uhr sind wir verabredet. Wir sind pünktlich, von
den Studenten leider nur André da. Nach und nach trudeln alle ein. Herold kommt
auf einen kurzen Besuch. Er gehört zu den Patenkindern der ersten Generation
und hat endlich einen festen Job als Automechaniker gefunden. Nach dem Erdbeben
hat er sich mit kleinen Jobs bei verschiedenen NGOs über Wasser gehalten, dabei
aber ganz gut verdient, so dass er sich ein Moped kaufen konnte. Stolz zeigte
er mir sein Fahrzeug und wollte auch gleich fotografiert werden. Um 9 Uhr sind
dann endlich alle 20 Studenten da und wir können anfangen. Jeder stellte sich
mir vor, was er studiere, Dauer und Abschlussmöglichkeiten, Berufswunsch.
Anschließend erklärte Roswitha die Philosophie, dass die Studenten das Projekt
ehrenamtlich weiterleiten und nach einigen Jahren die Ämter an die nächste
Generation, die schon direkt nach der Schule mit helfen soll, übergeben wird.
Das bisherige Comité arbeitet schon seit etwa 10 Jahren und möchte sich langsam
anderen Dingen zuwenden, manche sind bereits verheiratet und haben Familie,
sind in einem Job eingespannt. Die folgende Diskussion brachte dann das
Ergebnis, dass gar keine Wahl stattfinden musste, da sich sieben Studenten
freiwillig meldeten und gerne eine Aufgabe übernehmen wollten. Das war eine
große Überraschung. Die Aufgaben wurden verteilt und die Aufgabengebiete
erklärt und besprochen. Gegen Abend verstand wohl jeder was von ihm erwartet
wird. Für einige ist es absolutes Neuland, die haben noch nie einen Locher in
der Hand gehabt, oder einen Leitzordner gesehen, Computerkenntnisse sind kaum
vorhanden. Für die Jugendlichen ist das
eine große Chance sich Kenntnisse anzueignen, die sonst kaum vermittelt werden.
Die Stimmung war sehr engagiert. Fazit – es ist schön zusehen, dass auch hier
eine Gruppe ist, die sich sicherlich wieder gut verstehen wird. Der Wille ist
bei allen da, aber sicherlich noch ein längerer Weg. An jeden, außer dem
kommenden, Wochenende, während der folgenden Wochen, die Roswitha in Haiti bleibt,
werden die Studenten weiter eingearbeitet. Am Nachmittag gab es einen Lunch mit
Croissants, Brot, Mamba, Obst und Getränken. Alles wurde verputzt weil auch die
Jugendlichen natürlich immer „Grang Gou“ haben.
Die nachfolgende Besprechnung mit Guivens und Guerino über unsere Bauprojekte
hat uns wieder einige Einsichten gebracht. Darüber demnächst mehr.
Auf dem Nachhauseweg war dann noch an der steilsten engsten Stelle ein kaputtes
Auto mit reparierenden Männern drum herum abgestellt. Wir haben es geschafft,
das Hindernis zu umschiffen- vielleicht symbolisch, dass es nicht immer
geradeaus zum Ziel führt, wie in Haiti. Hier muss man einfach ganz oft einen
Umweg fahren.
Conny Rébert-Graumann und Roswitha Weiss
|
André vom comité |
|
Herold mit Moped |
|
neues und altes comité |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen