Hausdach, das nur noch von ein paar Stromleitungen gehalten wird.
die Nachrichten aus Haiti fließen zurzeit sehr zäh. Offenbar sind die Kommunikationsleitungen gerade wieder sehr gestört. Amerikanische Hilfsorganisationen vermuten, dass die US-Kommunikationssatelliten nicht mehr so gezielt auf Haiti gerichtet werden, weil der Bedarf der Journalisten nicht mehr so groß ist, da das Medieninteresse an der Katastrophe deutlich abgenommen hat. Wir können das nicht einschätzen, sondern merken nur, dass wir telefonisch überhaupt nicht mehr zu Schwester Marthe und Ti André durchdringen. Von Schwester Marthe hatten wir vor dem Abbruch der Kommunikation noch erfahren, warum sie gar nicht mehr auf Mails antwortet: Sie hatte ja noch nie einen eigenen Computer besessen, und der, den sie bei einem befreundeten Pater nutzen konnte, ist durch das Beben zerstört worden. Aussicht auf Ersatz gebe es in absehbarer Zeit nicht. Da sie in ihrem Haus komplett von Telefon und Strom abgeschnitten ist, fällt es ihr wohl auch sehr schwer, ihr Handy zu laden. - Obwohl sie mit einer unserer Taschenlampen beliefert wurde, an der sie durch Kurbelbetrieb auch ihren Handyakku aufladen kann.
Neben der französischen Senatorin, die bereits Lebensmittel zu unseren Restavek geschickt hat, haben wir auch die US-Heilsarmee auf das Projekt angesetzt. Leider scheiterte jede weitere Hilfe bislang an der mangelnden Erreichbarkeit. Aber Danke, Dani.
Das angebotene Fertighaus der Firma Sabisch (www.sabisch.de), das wir Schwester Marthe als neues Restavek-Zentrum angeboten haben, steht zum Transport bereit. Sobald die Standortfrage geklärt ist (wir brauchen natürlich Zusagen, dass das Gelände und das Haus unserer Nutzung überlassen bleiben), wird es von Geschäftspartnern der Firma Sabisch geliefert, aufgebaut und mit allen nötigen Installationen versehen. Herzlichen Dank!
Die UNO hat uns nun in ihre Liste mit NGOs aufgenommen. Allerdings hat das wohl nicht den erhofften Effekt, dass Henfrasa oder Schwester Marthe dadurch regelmäßig mit Hilfsgütern beliefert werden. Momentan klappt nur der Informationsfluss besser. Insofern haben wir erfahren, dass die Weisung der Regierung an die Schulen, am vergangenen Montag den Unterricht wieder aufzunehmen, nur in unbeschadeten Schulen auf dem Land umgesetzt worden ist. In Port-au-Prince seien die Zerstörungen aber so immens, dass realistischerweise frühestens ab Herbst an einen regelmäßigen Unterricht gedacht werden könne.
Wir haben den Spender ausfindig gemacht, der uns sage und schreibe 10.000 Euro überwiesen hat! Er hatte um eine Spendenquittung gebeten, aber seine Adresse nicht angegeben. Heute haben wir ihn telefonisch ausfindig gemacht. Der Mann hat keinen Bezug zu Haiti und kennt auch niemanden aus dem Verein, hat sich aber für uns entschieden, weil wir schon vor dem Beben in Haiti aktiv waren, uns um Kinder kümmern und alle ehrenamtlich tätig sind!
Die Aktion von Susa Reiter und der Trostberger Zeitung, in der die Spender inklusive ihres Betrags veröffentlicht wurden, wenn sie dem zustimmten, hat zu überwältigenden 100.000 Euro geführt! Offenbar hat so ziemlich jeder Bewohner in der Region mitgemacht, und manche mussten ihre Nachbarn übertrumpfen... Susa ist damit nicht nur die tapferste Kassiererin aller Zeiten, sondern auch noch Königin der Spendenaktionen. Herzlichen Glückwunsch an Susa - und Auf geht's an alle anderen, sie zu entmachten ;o)))
Viel Erfolg bei allen weiteren Aktionen, wir dürfen nicht locker lassen!
Liebe Grüße,
heike fritz & Stephan Krause
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