Freitag, 5. März 2010

neuigkeiten aus haiti 25

Liebe FreundInnen Haitis,

wir haben ein Grundstück für das von der Firma Sabisch gespendete Haus, das zu einem Restavek-Zentrum werden soll!!! Der Allgemeinarzt, Dr. Edward Bontemps, der bereits das Ernährungsprogramm für die Restavek-Kinder entwickelt und damit etwa 700 Kinder gerettet hat, die sonst in den nächsten drei Monaten kläglich verhungert wären, hat ohne zu Zögern ein offenbar recht großes Stück Land zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um ein Grundstück in Laplaine, einer armen Nachbarschaft, in der es auch viele Kindersklaven gibt. Insofern liegt es für unsere Zwecke wirklich günstig, die Kinder und ihre Familien haben nur kurze Wege, und umso leichter fällt der Kontakt.


Stephan wird die Freifläche am Sonntag noch besichtigen, aber im Gespräch mit Dr. Bontemps hat er schon erfahren, dass sie über einen schon gebohrten, eigenen Brunnen verfügt - was anderswo einer Ölquelle gleichkommt... Über die Wasserqualität ist nichts bekannt, aber Stephan hat bei seiner Reise so viele Anlagen gesehen, dass er überzeugt wäre, dass wir zu einem Preis von 2.000 bis 3.000 Euro auch gute Filter mit genügend Kapazität für ein solches Schulungszentrum anschaffen könnten. Auch die Anlieferung der Bauteile scheint nicht unmöglich zu sein, Dr. Bontemps meinte, es gebe große Zufahrtsstraßen, die auch von Lkw befahren werden könnten. Jetzt scheitert's offenbar nur noch am Hafen in Port-au-Prince, dessen Piere und Ladelöschanlagen beim Beben ja zerstört wurden. Hier hat Stephan aber schon herausgefunden, dass derzeit zwei große Kräne geliefert werden, die so schnell wie möglich installiert werden sollen, damit auch der Seeweg wieder besser nutzbar ist. Zurzeit werden Container immer noch etwa drei Kilometer vor dem Hafen geöffnet, die Inhalte auf kleinere US-Militärschiffe umgeladen und so zum noch einzig befahrbaren Pier gebracht. Sobald die Kräne installiert sind, können auch die Hafenanlagen ausgebaggert und wieder hergestellt werden. - Wie lange das auch immer dauern mag...

Aber zurück zum Restavek-Haus: Während wir über eine zugesicherte Nutzung für die nächsten 20 Jahre gesprochen haben, ist Dr. Bontemps ganz scharf darauf, Mouvman Vin Plis Moun/MVM das Grundstück richtig offiziell zu schenken. Wenn es nach seinen Wünschen geht, sollen dort in den nächsten Jahren weitere Gebäude errichtet werden, eventuell Heime für Restavek, Werkstätten oder was MVM noch so ins Programm passen könnte. Schwester Marthe hat erst einmal abgewinkt, sie will keine zu radikalen Schritte vorgeben, aber die Offerte ist im Hinterkopf gut aufgehoben, wenn längerfristige Ziele festgesetzt werden.


Auch das Ultraschallgerät für das Centre de Santé klappt! Die weltweit tätige US-Hilfsorganisation Project Hope (hat auch eine deutsche Homepage: http://www.projecthope.de/), die mit Siemens schon im Gazastreifen und im Irak kooperiert, wird uns eines ihrer von Siemens gespendeten mobilen Geräte abtreten. Es handelt sich scheinbar um den neuesten Schrei, nur noch eine Sonde, ein Kabel und ein Monitor in der Größe eines Walkmans, der gestochen scharfe Bilder hergibt. Der Wert des Geräts liegt bei 40.000 Euro. Mesi anpil an Project Hope und Siemens!

Ein Jubeltag! Liebe Grüße,
heike fritz

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