Donnerstag, 14. März 2013

Reisebericht des Vorstands


Vorstandsreise ab 10.März 2013
Habe ja lange überlegt, ob ich überhaupt fliegen soll.
Beim Einchecken in Frankfurt konnte ich mit viel Überredungskunst die zwei Fussballtore mit 23 kg kostenlos nach Haiti aufgeben. Mindestens genauso gut  war, dass ich beim Zoll in New York mit
Wurst, Samen, Sahnemerettich (meine Bezahlung bei Böttichers) nicht
gefilzt wurde und nun die guten Gaben hoffentlich nach Haiti gelangen.
Andre, Guerline und Guivens waren am Flughafen, was wirklich sehr, sehr berührend war.  
Ich werde mich morgen schon um 10 Uhr mit Guivens bei BND treffen um das weitere Vorgehen während der nächsten vier Wochen zu besprechen.  Es liegen schon  Kostenvoranschläge für Brunnenbohrungen in Maissade vor. Dann soll er auch die ganze Bellanger Aktion planen.
Heute nur ein Telefon und Karte organisiert und das Auto abgeholt. Es war dann schon später nachmittag als ich endlich in meinem Quartier ankam.
Es gab warmes Wasser zum Duschen!!
Fand es auch wunderschön, nachts die Zikaden zu hören. Allerdings im Morgengrauen…….tja, die Hühner… Aber dieses Jahre habe ich Oropax dabei.
Hatte mit  Guivens bei BND um 10 Uhr ein Rendezvous und war schon um 9 Uhr an der Airportstrasse. In der Annahme, dass ich viel Zeit habe, fuhr ich gleich zu Avis um mein Schrottschiff zu tauschen.
Und was soll ich sagen: Typischer Fehler eines Ausländers, der denkt man hat Zeit und kann noch schnell was erledigen. War also kurz nach 9 Uhr bei Avis in der Hauptstelle. Man war ganz verwundert, warum ich denn dieses großes Luxusschiff wirklich in einen Pick up umtauschen will.
Man würde mir doch die gleichen Konditionen geben. Blablabla….noch langwierige Diskussionen über den Vertrag und die zusätzlichen Versicherungen. Nach langem hin und her, ok Madame, ich schaue mal nach einem Auto. Nach nochmals 20 Minuten ‚oh, welch ein Glück, gerade kam ihr Auto retour, wir müssen nur noch das Auto auf die Hebebühne und alles überprüfen‘. Nach 40 Minuten geduldigem Warten, was ist denn nun? Telefonieren und telefonieren, „ihr Auto wird noch gewaschen, nicht länger als nochmals eine halbe Stunde“ Nach fast einer weiteren Stunde, ich will jetzt ein Auto egal welches, wir haben schon 12 Uhr und ich will weg.  Madame, nur noch ganz kurz……..endlich, ich wurde geholt um mein Auto zu übernehmen.
Gedrillt durch Richard, wo ist der Reservereifen? Es gab zwar einen, aber platt – keine Luft drin, wo ist der Wagenheber, das Wagenkreuz, wie schaut’s mit dem Öl aus?
Als nun die Motorhaube aufgemacht wurde, stellten wir fest, dass die Batterie nur an einer Seite angeschraubt war und richtig toll rumhing. Nochmals einen Mechaniker.
Nun Kontrolle des Fahrzeuges. Hat 95.000 km, neu lackiert, dafür hängen die Türverkleidungen fast raus, der Sitz hat zwei Löcher, diverse Kratzer……..
Madame beruhigen sie sich, es wird alles notiert. Das Lenkrad lässt sich fast 360 Grad frei bewegen. Weiter Meckern, oder einfach nach 3 Stunden resignieren und ein Auto
haben?? Habe resigniert…..hoffentlich lässt er mich nicht hängen.
Traf mich dann erst nach 13 Uhr mit Guivens und wir planten fast 5 Stunden lang die Zeit mit Barbara und Andreas.
Es stellte sich heraus, dass ich zwar viele Mails schrieb, aber keiner wirklich Zeit hat, da Semesterprüfungen sind usw.…
Guivens musste alle abtelefonieren und organisieren, nochmals versuchen usw.
Wir werden also am Freitag in Bellanger sein, den Pater, den Schuldirekter und mal wieder einen neuen Grundstücksverwalter treffen um endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Hoffentlich………
Bleiben dann am Strand bis Montagmorgen. Haben dann auch die Möglichkeit am Samstag nochmals nach Bellanger zu fahren.
Am Montag ganz früh nach St. Marc, damit Barbara hoffentlich alle Patenkinder kennenlernen wird, die Bauprojekte ansehen usw.
Werden in einem Buschhotel in St. Marc übernachten, da ich kein Risiko eingehen will, nachts zu fahren. Am Dienstag ganz früh Aufbruch zum Plateau Central. Vier Möglichkeiten dorthin zu kommen:
-zurück nach Port au Prince und dann von dort nach Hinche. Vorteil geteerte Straße, aber wirklich ein Umweg.
-San Marc über Deschapelles , Saut d’eau nach Mirebalais, also über das Artibonittal. Nachteil, dort machen die Leute gerade immer Strassenbarikaden, da sie auch eine geteerte Straße wollen. Wir werden uns also vor Abfahrt informieren müssen.
-Gonaive – St. Michel, Richtung Hinche – sollen sehr viele Überfälle gemacht werden, also extrem unsicher
-l’Estelle – Desalines – St. Michel nach Hinche – Strasse sei momentan fast nicht fahrbar. 
Geplant ist am Dienstagnachmittag die Mühle in Maissade, wo man übrigens schon mit dem Bauen angefangen hat. Guivens fährt auch morgen wieder hin. Mittwoch, Donnerstag Billiguy,
Freitag entweder nochmals Maissaide Mühle, Frauenprojekt oder California, am Nachmittag nach Port au Prince. Es sind alle informiert, mal sehen wer auch da sein wird.
Für Maissade habe ich nochmals vorgeschlagen, eine Laboruntersuchung des Maniokwasser machen zu lassen, eventuell kann man es als Pestizid verwenden, bzw. verkaufen.
Guivens kümmert sich drum. Am Samstag und Sonntag den 23.3. ist Patenschaft in Port au Prince. Am Montag und Dienstag fahren wir nach Thiotte, werden dort auch eine Nacht bleiben. Werden uns mit dem Bürgermeister, Grundstücksbesitzer und eventuell Schulleiter von dort treffen.
Die zwei Wochen mit Andreas und Barbara sind praktisch  komplett verplant, es darf nichts dazwischen kommen. 
Dann hatten wir lange Diskussionen wegen Toilettensystemen, Trenntoiletten, Urin extra, Festes extra.
Denke an Euch.
Tschau
Roswitha Weiss

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