Montag, 23. August 2010

restavek-zelte stehen!

Schwester Marthes neueste Mail belegt, dass alle 20 Zelte für die Restavek-Gruppen an ihren Bestimmungsorten aufgebaut worden sind, obwohl schlechtes Wetter die Arbeiten behindert hatten. Alle Monitore seien sehr glücklich. Und ganz so, wie es zu Haiti passt, hat auch die US-Lieferfirma etwas Verwirrung ins Spiel gebracht. An einem Zelt fehlt der oberste Teil des Daches, und an zweien je ein Sack mit zwei Verankerungen und einem Hammer, um diese in die Erde zu treiben. Dafür waren vier Säcke mit je sechs Teilen zuviel geliefert worden... Der Austausch der fehlenden Teile mit den zuviel gelieferten wurde initiiert. Hoffen wir, dass er bald klappt. Schließlich sollen die Zelte genau Schutz bei dem momentan herrschenden schlechten Wetter bieten.

Freitag, 13. August 2010

zelte für restavek angekommen

Liebe FreundInnen Haitis,

die in den USA gekauften Zelte für die 20 obdachlosen Restavek-Gruppen sind in Port-au-Prince angekommen. Nachdem es wegen der Einfuhr noch zahlreiche Schwierigkeiten gegeben hat, die Lieferung aus Kostengründen an eine andere angeschlossen wurde, die sich auch hingezogen hat, und der Transport wegen der Überlastung der im Land vorhandenen Lkw noch verzögert wurde, hätte es schon fast an ein Wunder gegrenzt, wenn die Lieferung reibungslos abgelaufen wäre...

Da das erst vor etwa vier Wochen wieder eingerichtete Computersystem bei Schwester Marthe schon wieder den Geist aufgegeben hat, wurde MVM nicht rechtzeitig von dem Liefertermin in Kenntnis gesetzt. - Die gesamte Kommunikation des Zeltherstellers wird per Mail abgewickelt, daher auch die Ankündigung, wann die Auslieferung erfolgt. Als der Lkw mit den 20 Zelten im Container daher vor der MVM-Zentrale vorfuhr, war kein Team zum Entladen bestellt. Schwester Marthe schilderte die Szenen, die sich deshalb abspielten, in schillernden Farben:

"Der Fahrer und sein Begleiter waren sehr ungeduldig und lehnten es ab, einen Finger zu rühren. Es sei nicht ihre Aufgabe, meinten sie. Zum Glück waren wenigstens sieben meiner Mitarbeiter zufällig im Haus. Sie mussten alles alleine tragen. Immerhin, als die Hälfte der Zelte abgeladen waren, haben die Männer dann doch mit Hand angelegt. Wahrscheinlich waren sie beeindruckt von der Entschlossenheit, mit der auch die drei Frauen die schwersten Teile trugen... Die Männer waren wirklich sehr ungehalten, aber wir haben Stille darüber bewahrt... Ich war die einzig Faule, ich konnte nichts tragen." - Die Frau ist über 80 Jahre alt...

Sie kündigte an, dass sie von der Verteilung und vom Aufbau der Zelte Bilder machen werden. Das Entladen habe natürlich nicht dokumentiert werden können, weil es so überraschend kam. "Falls wir selbst auf den Gedanken gekommen wären, hättet Ihr sicher etwas zu Lachen gehabt, wenn Ihr uns dabei gesehen hättet. Man hat unseren sieben Mitarbeitern die Anstrengung angesehen. - Aber auch die Freude über die Lieferung. Das schlechte Wetter verstärkt die Freude noch", erzählte sie weiter. Zurzeit gingen täglich schwere Regenfälle über Port-au-Prince nieder, und meist komme es auch zu Gewittern. Mitteilungen, die ihre Sorgen spüren lassen, aber auch zeigen, wie wichtig die Anschaffung der Zelte war.

Die Zelte sind noch nicht komplett finanziert. Ihr dürft gerne Spenden dafür sammeln: Haiti-Kinderhilfe, Raiffeisenbank Gundelfingen, BLZ 680 642 22, Kontonummer: 51 261 00.

Herzlichen Dank, liebe Grüße und noch ein Zitat von Schwester Marthe: "Ich schließe jetzt mit all meinen besten Wünschen und einem aus tiefstem Herzen kommenden Dankeschön an alle Mitglieder und verbleibe im liebenden Bemühen um humanitäre Hilfe und unendlicher Dankbarkeit, Eure Schwester Marthe"

und heike

Mittwoch, 11. August 2010

Afrika-Festival spendet für Haiti


Das African Music Festival Afrikaba hat die Kollekte im Rahmen seines Interkulturellen Gottesdienstes zugunsten der Haiti-Kinderhilfe gesammelt. Zum Open-Air-Gottesdienst auf dem Schlossplatz in Emmendingen kamen Hunderte Menschen aus vielen Ländern und Kirchen. Auch die Afrikanischen Kirchengemeinden aus Freiburg und Umgebung nahmen an der Messe teil, die Pfarrer Metzger und Pastor Lusuka gemeinsam leiteten. Zur zehnten Afrikaba-Auflage konnte Organisator Raphael Kofi unter anderem Reggae-Star Alpha Blondy, Lokua Kanza und Peetah & Gramps verpflichten.

Herzlichen Dank für die Hilfe an alle Beteiligten!

Montag, 2. August 2010

seeds for the future / semences pour la vie

Liebe FreundInnen Haitis,


im Juni-Rundbrief hatten wir Euch schon davon berichtet, dass wir in Delmas eine kleine Schule wiederaufbauen wollen, die 2005 von der Organisation "Semences pour la Vie" gegründet worden war, durch das Erdbeben aber ihre Geldgeber aus der dünnen haitianischen Mittelschicht verloren hatte. Die Schule liegt mitten in einem Trümmerfeld, das bereits vor dem Beben als Armenviertel und sozialer Brennpunkt gegolten hat. In den Ruinen hatten die Lehrer schon im April den Schulbetrieb für 50 Kinder wieder aufgenommen. Die Haiti-Kinderhilfe hatte den Verantwortlichen zunächst die Kosten für das restliche Schuljahr zugesagt sowie die Baukosten zur Reparatur der Mauern, die noch erhalten werden konnten und für ein einfaches Dach. Die Arbeiten sind wegen der bürokratischen Hürden extra auf ein Minimum reduziert worden, damit keine Genehmigungen nötig sind. Der Unterstand, denn anders kann die Schulanlage kaum genannt werden, ist vergangene Woche abschlossen worden, und Lehrer wie Schüler sind begeistert, dass der Unterricht nun auch bei Regen fortgesetzt werden kann. - Viele Schulen haben die Sommerferien gestrichen, weil in den ersten Monaten nach dem Erdbeben kein Unterricht stattgefunden hatte, die Lerninhalte aber abgearbeitet werden sollen.



In der "Semences pour la Vie"-Schule werden fünf- bis zehnjährigen Slumkindern in einem auf unterprivilegierte Familien abgestimmten Programm nicht nur die klassischen Unterrichtsinhalte Lesen, Schreiben, Rechnen beigebracht. Die Kinder werden darüber hinaus in Hygiene, medizinischer Vorsorge und Staatsbürgerkunde unterwiesen. Auch ihre Familien werden in diese Kurse miteinbezogen. Dadurch kommt es zu einem regelmäßigeren Schulbesuch mit höherer Aussicht auf einen Abschluss, insgesamt zu gesünderen Familien und durch die erlernten Fähigkeiten auch zu weniger Kriminalität in den Armenvierteln.


Bei der Einweihung des rudimentären Schul-"gebäudes" entwickelte sich ein reger Austausch zwischen den Helfern und Schülern. Unsere Projektverantwortliche schrieb in einer Mail, dass es kaum ein Kind gebe, das nicht mindestens ein Familienmitglied, oft sogar beide Elternteile bei dem Erdbeben verloren habe. Sie alle seien jedoch Kämpfer und hätten immer wieder das Wort "Hoffnung" verwendet. Hoffnung auf ein besseres Leben durch Schulbildung. Durch die internationale Aufmerksamkeit für Haiti nach dem Beben hofften tatsächlich auch die Kinder der Ärmsten, dass sie in den Genuss einer Ausbildung kommen und einen Beruf erlernen könnten. "Wir möchten Euch so sehr dafür danken, dass Ihr diese Hoffnung mit uns teilt, und Euch dafür einsetzt, dass der Traum Wirklichkeit werden kann", schrieb sie wörtlich.



Erinnert Ihr Euch an unser Spendenkonto? Dann können wir den Traum ja hoffentlich Wirklichkeit werden lassen: Haiti-Kinderhilfe, Raiffeisenbank Gundelfingen, BLZ 680 642 22, Kto 51 261 00.

Wir wünschen Euch viele Ideen fürs Spendensammeln,
viel Kraft, vielen Dank und liebe Grüße,
heike & Stephan