Samstag, 30. November 2013

Sonnabend, 30.11.2013

Endlich wieder Nachrichten aus Haiti - fast eine Woche lang gab es für unsere kleine Reisegruppe keine Möglichkeit, ins Internet zu kommen oder eine Verbindung mit dem Handy aufzubauen.
Dafür gibt es jetzt knappe Informationen, aber auch ein paar Bilder haben die weite Reise durch das World-Wide-Web geschafft:

In dieser Woche gab es schon wieder größten Ärger mit dem Pick-Up: Die Reifen sind in einem desolaten Zustand, so dass der Reifenwechsel fast schon zu täglicher Routine wurde.
Die dritte Reifenpanne der Woche - und viele helfende Hände.

Dabei lag es nicht am Zustand der Reifen!
Für ein Grundstück konnte der Kauf vorbereitet werden, zumindest wurden feste Kaufversprechen gemacht mit der Bedingung, dass alle drei Besitzer des gesamten Areals nicht vom Verkauf zurücktreten. Das ist aber in der Gegend kaum denkbar, denn andere Interessenten wird es nicht geben - woher auch? Das Grundstück liegt in der Nähe unseres geplanten Kaufes, aber es ist noch schöner gelegen, ein kleiner Fluß fließt direkt hindurch, der uns vielleicht später bei der Bewässerung noch gute Dienste leisten kann.
Die Furten durch die Flüsse (auf dem Weg nach Billiguy immerhin 7 Stück!) werden immer gefährlicher, weil die Steine aus den Furten entfernt und für den Bau von Häusern verwendet werden. Dadurch sammelt sich immer mehr gefährlicher Sand in den Passagen, der die Kraftfahrzeuge kaum noch tragen kann. Dennoch musste Billiguy von uns mehrfach angefahren werden.
Die Flüsse und speziell die flachen Furten sind Treffpunkt für die Einwohner: Wäscheplatz, Autowaschanlage, aber eben auch günstiger Lieferant für Bausteine.

Eines der Treffen mit unseren Patenkindern

Auch für unsere Schule in Bellanger gab es wieder weitere Schulbücher
Zitat aus dem Originalbericht:
... Wir sind total erledigt, alles ist staubig, ich seh aus wie ein Zombi: Total von Mücken zerstochen und entzündet vom ewigen Staub. Gut, dass ich die ganze Woche an keinem Spiegel vorbeikam (im Baustellenhotel gab es keinen einzigen Spiegel), ich hätte vor mir selber Angst bekommen. Gestern wollte mich die Frau von Pastor Colas schon nicht mehr zum Abschied küssen - kam mir eigenartig vor. Heute weiß ich warum. Luc und Pastor Colas hatten weniger Hemmungen…
Das "Baustellenhotel" - wir Daheimgebliebenen können es kaum glauben!

Montag, 25. November 2013

Sonntag, 24.11.2013

Anruf aus Haiti:
Zur Zeit sind keine Berichte möglich: Es gibt keinen verlässlichen Internetzugang. Aber immerhin - der neue Pick-Up ist in Ordnung.
In diesen Tagen halten sich Roswitha Weiß und Cornelia Rébert-Graumann im Inneren des Landes auf, dort, wo wir ein Grundstück erwerben wollen. Wir sind gespannt auf die nächsten Berichte, die hier unmittelbar erscheinen werden. Vielleicht sogar mit Fotos!

Freitag, 22. November 2013

Donnerstag, 21.11.2013

Endlich ein paar Bilder!
Am Dienstag wurde durch die Unterschriften von 4 Stiftungsmitgliedern der Vorgang der Stiftungsgründung abgeschlossen. Nun müssen die Papiere noch durch etliche öffentliche Büros, dann kann es richtig losgehen...




Donnerstag, 21. November 2013

Dienstag, 19.11.2013



Gestern Morgen sind wir schon um 5.30 Uhr mit einer langen Liste los. 
Mein Einwand: Wenn wir davon die Hälfe schaffen würden, hätten wir echt Erfolg! Roswitha meinte, dass wir dann unbedingt noch mehr aufschreiben sollten, damit wenigstens die uns vorgenommenen Dinge erledigt wären… Der erste Punkt, nämlich endlich ein funktionierendes Internet zu finden, stellte sich leider als unmöglich heraus. Am Abend vorher hatten wir im Quartier Latin (Restaurant von Freunden in PaP) angerufen, ob wir uns in den Garten der holländischen Botschaft oder ins Restaurant setzen dürften, um unsere Mails zu bearbeiten und den Blog zu füttern. Von beiden Möglichkeiten konnten wir Gebrauch machen, hatten allerdings ein dermaßen schlechtes Internet, dass die Mails nur bruchstückweise bei uns ankamen. Im Blog zu schreiben war sogar unmöglich, weil dauernd die Verbindung zusammenbrach. Entnervt gaben wir schließlich auf.
Die zweite Etappe, die beiden Zeugen einzuladen, die nötig für die Vertragsunterzeichnung sind, brachten wir gut hinter uns und machten uns denn auf den Weg zum Bois Verna, einem entfernteren Stadtteil Richtung Down Town. Der Stau war schon immens, es war knapp nach 8 Uhr und wir erreichten, dank der beiden jungen Haitianer, die die neue Streckenführung mit geänderten Einbahnrichtungen bereits kannten, gut hinter uns. Nach mehr als einer Stunde Stehen und Fahren kamen wir endlich kurz nach neun Uhr beim Notar an. Viele Angestellte waren zu Gange, wir wurden empfangen und erst einmal platziert. Nach etwa einer Stunde kam ein weiterer Mitarbeiter und brachte uns zur Durchsicht das nun offizielle Papier unserer Stiftung. Bei der Durchsicht stellten wir einige Fehler fest, die Änderungen bedurften nochmal einer weiteren Viertelstunde und endlich konnten die Schriftstücke zur Unterzeichnung vorgelegt werden. Das Ganze dauerte dann mit Foto etwa 1,5 Stunden, ohne einmal einen Blick auf den Notar geworfen zu haben….
Nächster Schritt: Schnell zur Anwältin, um die weiteren Schritte zur Gründung zu erfahren. Die empfing uns und erklärte das weitere Vorgehen. Bis wir zeichnungsberechtigt sind und z.B. ein Bankkonto eröffnen können, dauert es noch etwa 6-8 Wochen, auf dem Weg durchs Bürgermeisteramt, Innenministerium, Außenministerium, Nationalpalast, usw.
Für die Eröffnung eines Bankkontos konnten wir alle Unterlagen schon ausfüllen und jeder von uns etwa 25 Unterschriften leisten, wobei die erste mit der letzten kaum noch Ähnlichkeit hatte. Jetzt müssen nach der Legalisierung der Fondation nur noch die beglaubigten Unterlagen nachgereicht werden, dann ist das Konto eröffnet.  Die bestellten Schecks waren fertig. Ein Internetstick für unsere Reise zum Plateau war schnell gekauft ebenfalls die kleinen Pflanzsäcke, in denen schon mal Pflanzen für die Hecke bei unserem neuen Projekt vorgezogen werden sollen. Unser Parkproblem für den Besuch bei der Sogebank lösten wir, indem wir auf dem Parkplatz der Capital-Bank parkten und mit den Securitychefs darüber verhandelten.  Irgendwann waren die beide Herren so genervt, dass sie uns einfach stehen ließen. Zur Feier des Tages wollten wir mit Benson und Racelle noch in die Patiserie Beliard gehen und Millefeuille essen. Die jungen Leute freuten sich schon seit unserer Ankunft auf diese Stunde. Französische Preise für französische Spezialitäten und mindestens so lecker. Der letzte große Akt sollte noch der Umtausch unseres Autos sein. Vorher schnell auf dem Weg runter in die Stadt bei Henfrasa vorbei, die Patenschaftsunterlagen abholen und dann um vier Uhr Richtung Avis.
Dort wieder wie immer Diskussionen, Erklärungen und Autoinspektion. Wir mussten den Wagen mehrmals in die Werkstatt zurückschicken, weil zu wenig oder gar keine Luft in den Reifen und Ersatzrädern war. Dann die Diskussion, weil wir für die zwei Tage, an denen wir wegen des Autos nicht aus dem Haus konnten, nicht voll bezahlen wollten. Keiner wollte uns da entgegen kommen. Wir harrten aus und um 17:10 Uhr kam die Managerin aus ihrem Büro, bereits schon fertig für den Feierabend mit Handtasche und Einkäufen, und siehe da: Auf einmal ging alles ganz schnell. Sie signalisierte Bereitschaft, auf die Bezahlung der zwei Tage zu verzichten, nur damit wir endlich das Büro verließen. Auf jeden Fall für weitere Reklamationsgespräche wichtig: Immer erst kurz vor Feierabend!
Es war bereits dunkel und der Verkehr kollabierte wie immer um diese Zeit. Irgendwie schafften wir es bis zu Lelen, die Bücher zu holen, die wir für Bellager brauchten. Dann nur noch weiter Richtung Montage-Noire und vorher noch einen Rum Sour als Medizin. Endlich: Um 20 Uhr kamen wir hier oben an- kein Wasser zum Duschen, also nur kurz waschen und dann ins Bett. Am Mittwoch wollen wir schon um 5 Uhr los in Richtung Bellager. 
Cornelia Rébert-Graumann

Montag, 18.11.2013




Heute Morgen weckte uns das Hundegebell schon sehr früh auf. Da heute ein Feiertag in Haiti (fête de drapeau) ist und mit vielen Manifestationen zu rechnen ist, die auch meistens mit Ausschreitungen verbunden sind, haben wir beschlossen, lieber nicht aus dem Haus zu gehen. Eigentlich war vorgesehen, heute endlich mal eine funktionierende Internetverbindung zu suchen und den Vormittag eventuell im Hotel Montana oder Quartier Latin in Petionville zu verbringen. Anschließend wollten wir das Auto tauschen und gegen Nachmittag wieder in unsere Unterkunft zurückkehren. Wir beschlossen, um halb sechs Uhr zu einem Spaziergang aufzubrechen und danach in die Stadt zu fahren. Die Tour am Montagne-Noire zeigte uns mal wieder, wie herrlich es in Haiti sein kann, wenn man sich aus Port-au-Prince heraus wagt. Die wunderbare Pflanzenwelt, die freundlichen und fleißigen Menschen, die herrliche Landschaft mit traumhafter Sicht auf die Bucht von Port-au-Prince: ein immer wieder tolles Erlebnis. Wieder zurück kam von Rachelle der Anruf, heute bloß nicht in die Stadt  zu gehen, sondern unbedingt Zuhause zu bleiben, da sich schon überall die Menschen versammeln würden. Also wieder keine Möglichkeit fürs Internet, kein Kontakt in die Welt außerhalb unseres Paradieses am Montagne-Noire. Wir werden heute noch die restlichen offenen Projektabrechnungen prüfen und alle Unterlagen für unsere Patenschaftstreffen vorbereiten.

Sonntag, 17.11.2013:

Ab sofort werden die Berichte aus Haiti von uns "Daheim-Gebliebenen" in diesen Blog gestellt.
Die Verbindung aus Haiti ins Internet ist einfach zu schlecht dazu. Leider bedeutet das auch, dass wir kaum noch Bilder bekommen, weil die Datenmengen zu groß wären!
Die reichen wir nach!

Wir haben mit Guivens zusammen viel gearbeitet, die Projekt-Abrechnungen nachgeprüft und dabei festgestellt, dass er noch ca. 10.000 US Dollar zu bekommen hat. Man muss sagen, dass Guivens sein Büro noch nicht richtig organisiert hat, sonst hätte ihm auffallen müssen, dass er zu wenig Geld von der Abrechnung Notre-Maison bekommen hat. Irgendwie wunderte er sich, da ihm das Geld natürlich fehlte, aber er konnte nicht erkennen, in welchem Projekt zu viel bzw. zu wenig abgerechnet wurde.
Nebenher wurde von Zeit zu Zeit mit der Autovermietung telefoniert, da wir ihnen mitteilten mussten, auf keinen Fall mehr mit dem Auto in die Stadt fahren zu wollen und Stunden bei Avis zu sitzen, um auf ein anderes Auto zu warten. Angeblich sollte das Auto um 14:00 Uhr auf den Weg gebracht werden. Halbstündlich kamen Anfragen, wie sie denn an unsere Adresse kommen sollten. Nachdem wir mehrmals ans Tor runtergingen, um die Männer in Empfang zu nehmen, und immer wieder feststellen mussten, dass sie doch noch nicht da waren, baten wir den Boy des Nachbarhauses uns zu informieren, wenn das Auto angekommen sein würde. Endlich um halb 9 Uhr am Abend wurde geklopft und geklingelt. Als wir ans Tor kamen, traf uns fast der Schlag. Ein riesiger Autotransporter stand vor uns. Die beiden Fahrer waren total aufgelöst und konnten sich kaum mehr beruhigen. Nur wer die Straße zum Montagne-Noire kennt, kann sich die Situation vorstellen. Maximal steil, feucht, mit Schlaglöchern von 50 cm Tiefe und mehr. Enge Kurven, steile abschüssige Stücke mit einer Seifenbahn ähnlicher Oberfläche. Der Horror schon für Fahrer eines „normalen“ Offroaders. Die beiden Männer erzählten uns dann auch, dass sie sich mehrmals falsch orientiert hatten und dann mühselig zurücksetzen mussten oder einen Umweg fahren, um wieder auf die richtige Piste zu kommen. Hier oben bei uns aber dann das Ende. Keine Möglichkeit, dieses Monstrum von Transporter zu wenden. Inzwischen war die ganze Nachbarschaft versammelt und half mit Rat und Tat beim Autotausch. Die schlechten Reifen wurden auch beim neuen Auto bemängelt und diskutiert, jeder hatte etwas dazu beizutragen. Die beiden Männer überlegten, wie sie den Berg wieder hinunterkommen sollten. Einer der Nachbarn machte dann den Vorschlag, die Feldwegpiste hinunter zur Kenscoff-Strasse zu fahren. Ein sehr gefährliches Unterfangen, da die Straße komplett unbefestigt eigentlich nur als Fußweg genutzt wird. Enorm steile Teilstücke, nur Erde und sehr schmal direkt am Abhang zu einer Schlucht. Einer der Wachmänner in der Nachbarschaft war bereit, mit dem Lastwagen mitzufahren und die beiden zu leiten, damit sie wenigstens die richtige Strecke finden konnten. Es war gegen halb 11, als der Spuk dann endlich vorbei war. Der Knüller ist aber, dass das gelieferte Auto eine Kategorie zu hoch ist und wir es am nächsten Tag, spätestens am übernächsten Tag wieder umtauschen müssen. Was bedeutet, dass wir unseren Zeitplan wieder mal über den Haufen werfen müssen und uns im Büro von Avis mit Lesestoff und Getränken ausgerüstet im klimatisierten Büro in Geduld üben dürfen. Das Ärgerliche an der Geschichte ist aber auch noch, dass man für die Miete eines Wagens zahlt, auch wenn man gar nicht damit fahren kann, weil er noch nicht ausgehändigt ist.
Cornelia Rébert-Graumann

Mittwoch, 20. November 2013

Fortsetzung....

Der junge Mann lebt bei seiner Tante mit deren fünf Kindern. Seine Eltern sind beide beim Erdbeben 2010 ums Leben gekommen und haben sechs Knder zurückgelassen. Fünf Geschwister leben bei der Großmutter in der Nähe von Cap Haitien. Die Großmtter auch schon über 70 Jahre alt, was in Haiti ein bibliches Alter ist, wird wohl nicht  mehr lange für die kleineren Geschwister, die kleinste Schwester ist erst sechs Jahre alt,  sorgen können. Er fragte mich über meine Herkunft und über mein Leben aus und hatte noch nie von Deutschland gehört. Was mich erstaunte, da doch sehr viele Deutsche in Haiti sind. Aber der Kontakt zu Fremden scheint eher ganz zurückhaltend zu sein. Er sagte mir dann auch, dass ihm so etwas noch nie passiert sei, dass ihn eine blanc angesprochen habe, sondern sei er immer verjagt worden, wenn er  sich mal in die Nähe von Fremden gewagt habe. Gerne wollte er meine Telefonnummer, wo ich ihm erklärte, dass es viel zu teuer sei, nach Deutschland zu telefonieren.  Er   wollte mir dann wenigsten seine Telefonnummer geben.
Auch das ein  großes Problem in Haiti, wenn die wirklich Armen ihr weniges Geld auch noch für Handykosten ausgegeben. Die Telefongesellschaften verdienen immer- egal ob an Reichen oder Armen.Auf meine Frage, was er denn hier am Flughafen mache, meinte er, dass es sich hier gerne aufhalte weil es schön sein, die Reisenden anzuschauen, es sei sauber und sicher an dem Platz.Dieses ganze Gespräch hat mich total erschüttert, dass Kinder so aufwachsen müssen, ohne Eltern ohne Nähe ohne Zuspruch ohne Freude immer hungrig  nur auf die Hilfe einer Tante, der man als Restavek dient, hoffend. Er hat angeblich sehr gute Noten in der Schule, schloss die letzte Klasse als Bester ab und wird wohl auch sein Philo mit guten Noten machen, aber mit welcher Perspektive. Haiti hat uns wieder mit all seinen Problemen und seinen armen Menschen.
Endlilch nach drei stunden Wartezeit auf ein bestelltes Auto konnten wir unsere Koffer verladen. Die Fahrt zum Montagne Noire, wo wir wieder bei Familie von Boetticher unterkommen können,  war schlimm, die Straße hat kaum noch Ähnlichkeit mit einer Straße, das Leihauto werden wir wohl umtauschen müssen, die Kupplung scheint kaputt zu sein. Noch einmal einen Tag mit Warten auf ein Auto zu verbringen das müssen wir wohl einplanen. Beim Einschlafen beschäftigte mich das Schicksal von Peterson nochmals und beim Vergleich mit meinem gleichaltrigen Sohn denke ich daran, wie behütet er aufwachsen konnte.Nach einer gut verbrachten Nacht, Hundegebell, Regenguss, Schießgeräusche, Trommeln und Gesang inklusive, begann schon um halb vier Uhr unser Morgen. Schock, dass kein Internet zur Verfügung steht, weil unsere Gastgeber für mehrere Wochen nicht im Land sind, haben sie logischerweise auch das Internet abgemeldet. Also keine Möglichkeit unsere Familien über unsere Ankunft zu informieren,  Überlegungen wie wir an Internet kommen, den blog usw.  Dumme Abhängigkeiten…..Für neun Uhr sind wir heute und morgen am Montag (ein hoher haitianischer Feiertag- Fête de Drapeau) mit Guivens für die Abrechnung aller abgeschlossenen Projekte verabredet. Ich musste wohl oder übel unser Auto mit fast kaputter Kupplung in Bewegung setzen. Die Straßen waren feucht vom nächtlichen Regen und die steile Strecke war eher wie eine Seifenbahn.
Kurz einkaufen, damit wir uns heute Abend noch was kochen können, Guivens am Treffpunkt aufgeladen, Telefonkarte und Aufladung gekauft und schnell wieder zurück zur Arbeit. An der steilsten Stelle alles nass und die Strasse eine einzige Schlaglochpiste ging gar nichts mehr, weder 4Rad low oder high noch 2Rad und alle Zuschaltungen. Die Kupplung war nahe daran ihren Geist aufzugeben und ich total überfordert mit diesem rutschenden Auto. Die Hilfe nahte in Person von zwei jungen Männern, die spontan mit Guivens zusammen auf die Ladefläche sprangen und so schafften wir dann dies steilste Stück. Die beiden Retter konnten von meinem entrichteten Obulus ein Mopedtaxi nehmen und wieder den Berg hinunter fahren. Einer der beiden zeigte mir noch wo sich sein Wohnhaus befindet. Ich werde ihm auf jeden Fall die nächsten Tage eine Kleinigkeit als Dankeschön vorbei bringen. Das letzte schwierige Stück zum Haus konnten wir mit viel Mühe noch bewältigen. Kupplung scheint nun ganz kaputt. Ich bin fix und fertig, schweißgebadet. Ein kaputtes Mietauto irgendwo an der Strecke abzustellen und zu Fuß weiter zu gehen kann dazu führen, dass eine Stunde später selbst die schlechtesten Reifen fehlen oder die Reifen samt Auto verschwunden ist. Wir beschließen, dass wir das Auto nicht mehr bewegen, sondern uns ein anderes funktionierendes Auto mit ordentlicher Bereifung bringen zu lassen. Fortsetzung folgt....
Cornelia Rébert-Graumann

Dienstag, 19. November 2013

Erste Tage...

Endlich für einen Moment Internetzugang schicke ich Euch meine ersten REiseeindrücke. ungefiltert weil keine Zeit bleibt für weitere Bearbeitung.
Erster Reisetag Freitag 15.11. mit dem Zug nach Frankfurt zum Flughafen. Nixon kam und brachte noch einige Dinge für seine Familie, Medikamente und Ersatzteile.Der Flug über acht Stunden- mit drei Filmen ging die Zeit schnell vorbei. In New York war es schon dunkel obwohl erst kurz nach 16 Uhr. Am Immigrationsschalter dauerte es über eine Stunde bis wir endlich dran waren. Die Formalitäten waren schnell erledigt, und das Gepäck konnten wir wieder aufgeben, obwohl der Aufenthalt über Nacht dauerte. Und nochmal über eine Stunde Warten auf den Hotelbus.. Im Hotel - ein wenig außerhalb , bekamen wir ein ruhiges Zimmer und gingen, obwohl erst 20 Uhr sofort ins Bett. Ich war morgens schon um halb fünf aufgestanden um mit dem ersten Zug von Konstanz nach Frankfurt zu reisen. Um neun Uhr am Samstag sollte der Weiterflug nach Port-au-Prince sein. Wir beschlossen schon früh, da wir sowieso nicht länger schlafen konnten, an den Flughafen zu fahren. Um sechs Uhr hatten wir bereits wieder eingecheckt und machten uns auf die Suche nach einem Frühstück. Nach dem anschließenden Securitycheck konnten wir noch Zeit im Dutyfree shop beim Parfümtesten verbringen.Der Flieger war  voll- vorbei die Zeiten als man mit noch 5 bis 10  anderen Menschen sich ein Flugzeug teilte um nach Haiti zu kommen. Fast eine Stunde früher als im Flugplan landeten wir in Pap. Wie schon immer wird man haitisnischer Musk empfangen. Bei der Einreise ging es sehr gesittet kaum chaotisch zu. Das Gepäck kam schnell und wir konnten endlich ach draußen und nach unseren Emüfangskomotee schauen. Da wir aber fast ein Stunde zu fr+h ankamen ist noch niemand da. Wir suchten solort den Avis Stand auf um unseren betellen  Pockup abzuholen. Mit uns noch einige andere, für die ebenfalls ein Aufo reserviert sein sollte. Leider noch keines vor Ort aber angeblich alle Autos auf dem Weg zur Ausgabe. Unsere Freunde waren inzwischen auch eingetroffen und unterhielten uns gut während der fast dreistündigen Wartezeit auf ein bestelltes Auto. In der Zeischenzeit konnte ich mich noch mit einem Jungen unterhalten, der   sich ganz nah bei uns aufgestellt hatte um dem Treiben auf dem Flughafen zuzuschauen. Ich schenkte ihm ebenfalls eine Schokoladenkugel, als ich uns allen eine Runde Schweizer Schokolade ausgab. Er war ziemlich verdutzt, hatte er doch nicht mit sowas gerechnet, sondern eher damit, fortgejagt zu werden. Ich fing an ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Er erzählte mir, dass er in der letzten Klasse vor dem Philo sei. Also meine Schätzung auf 11 oder 12 Jahre- schlaksig, mager, kindlich aber einen sehr ernsten traurigen Gesichtsausdruck, lag total daneben. Er erzählte mir dann auch, dass er bereits 20 Jahre alt sei. Ich war erst mal erschüttert. Die Erzählung ging dann weiter mit seinen Hoffnungen und Wünschen für sein weiteres Leben nach dem Schulabschluss. Er erschien mir total hoffnungslos, da keine Aussicht auf eine Beruf oder weiteren Schulbesuch besteht. Sein Traumberuf Docteur wird wohl immer ein Traum bleiben, die Universität viel zu teuer, die Plätze an den staatlichen Unis viel zu wenige. Einen Beruf zu erlernen ist in Haiti ebenfalls  mit Kosten verbunden.  Sein weiterer Traum- ein Waisenhaus für Kinder, die wie er seine beiden Eltern verloren haben, und ihnen ein Leben ohne Hunger mit Möglichkeiten zum Spielen und Lernen zu geben.Cornelia Rebert-Graumann
Fortsetzung morgen