Sonntag, 28. Februar 2010

neuigkeiten aus haiti 22

Liebe FreundInnen Haitis,


heute habe ich die Fotos von Stephan zugeschickt bekommen. Die Kopfwunde des verletzten Patenkinds Emmanuel verheilt schön, ihm fehlt es aber an ärztlicher Nachversorgung. Stephan zeigte sich sehr verwundert, dass eine solche Naht unter den hygienischen und klimatischen Bedingungen ohne Entzündung überhaupt verheilen kann. Die Familie Assous lebt auf dem nackten Erdboden unter einer Plane, die sie selbst kaufen musste. Für niemanden in der fünfköpfigen Familie gibt es auch nur eine Matratze, die Familie hat weder Kochutensilien noch Wechselwäsche. Von internationaler Hilfe haben die Assous noch nichts gespürt. Ähnliche Verhältnisse fand Stephan in einer zweiten Patenfamilie vor, deren Namen er leider nicht mitgeteilt hat. Dort traf er auf ein halbseitig gelähmtes Kind, das noch kein Arzt gesehen hatte, das auf dem blanken Boden lag und das einen Geruch verströmte, der nach Amputation roch.


Für genau solche Kinder wird unser Programm zur kostenlosen medizinischen Behandlung von Kindern in der Tagesklinik des "Centre de Santé de Notre Dame de Lourdes" sein. Das Projekt nimmt Formen an. Die ärztliche Leiterin, Dr. Guerlaine Laplanche, und Stephan besprechen momentan die Details der Abrechnung - auch in Haiti wird sozusagen über Fallpauschalen und Kopfprämien diskutiert... Immerhin, es stehen nur noch zwei Varianten zur Debatte, der Haiti-Kinderhilfe-Vorstand wägt zurzeit deren Risiken ab und wird in Kürze eine Entscheidung treffen. Wir halten Euch auf dem Laufenden.


In der Klinik hat inzwischen eine holländische Organisation die Behandlung der Erdbebenopfer übernommen. Dafür wurden zwei Zelte vor dem Krankenhaus aufgebaut. Es werden vor allem Knochenbrüche und Fleischwunden behandelt, auch Amputationen kommen regelmäßig vor. Das Centre de Santé hat alle seine sieben Krankenschwestern und das Labor für die ausländischen Ärzte abgestellt. Dadurch muss es die "normalen Patienten" - Kinder mit Durchfall, Erbrechen, Malaria, Krätze und vor allem Dehydrierung - meistens wegschicken. (Sobald unser Programm beginnt, werden mindestens zwei weitere Schwestern und ein Arzt/eine Ärztin für die Tagesklinik zusätzlich eingestellt.) Unser mobiles Ultraschallgerät, das wir aus Fürstenfeldbruck gespendet bekommen und mit dem Container hinüber geschickt haben, gibt gerade in diesem Dauereinsatz seinen Geist auf. Die Bilder sind immer weniger aussagekräftig. Stephan versucht, über die Siemens-Nothilfe ein neues Gerät aufzutreiben. Die haitianischen und die holländischen Ärzte wären begeistert.



Auf dem Henfrasa-Gelände sind inzwischen UN-shelter-boxen, also regensichere Zelte, verteilt worden. Auch gibt es mittlerweile Waschgelegenheiten und Latrinen. Die Bilder sprechen für sich. Ich denke, wir haben mehr Innenausstattung beim bescheidensten Campingurlaub...



Wasserverteilstelle des deutschen THW

Derzeit versuchen wir außerdem, bei der UNO 100 shelter-boxen für unsere Patenkinder und ihre Familien zu erhalten, damit Emmanuel und Co ein regensichereres Dach über den Kopf erhalten. Es regnet bereits jeden Abend für etwa eine Viertelstunde, und da entstehen schon kleine Sturzbäche. Als registrierte NGO haben wir zwar Anspruch auf die Zelte, aber da viel zu wenige Port-au-Prince erreicht haben, entscheidet der Koordinator nach Dringlichkeit. Mal sehen, ob wir die Verhältnisse dramatisch genug geschildert haben. Wir bauen darauf, dass die UN-Verteilwege noch immer nicht ausgebaut sind, und die Verantwortlichen vielleicht froh sind, wenn wir die Ausgabe übernehmen. Auch hier halten wir Euch natürlich auf dem Laufenden.


So viel für jetzt, Kenbé fem und liebe Grüße,
heike fritz

Samstag, 27. Februar 2010

neuigkeiten aus haiti 21

Liebe FreundInnen Haitis,

endlich haben wir wieder echte, eigene und dann auch noch gute Nachrichten:

1. Wir haben zu weiteren überlebenden Patenkindern Kontakt! Hinzugekommen sind:
# 21 Jolimer Kevens
# 604 Simeon Louvens
# 607 Jim Denver Florestal
# 614 Fabienne Blaise
# 617 Christine Jean
# 703 Naisha Myrline Madeau
# 650 Emmanuel Assous hatte wohl besonderes Glück. Er wurde bei dem Beben schwer am Kopf verletzt und sehr lange nicht medizinisch versorgt. Zum Glück wusste sich seine Familie zu helfen, sie brachte den Jungen zu Verwandten nach Cap Haitien, wo er schneller behandelt wurde. Inzwischen ist er schon wieder in Port-au-Prince, und seine Familie hält mit dem Patenschaftskomitee Kontakt.
Für nächsten Samstag hat Stephan die vom Haiti-Kinderhilfe-Vorstand beschlossene zweite Ausgabe von 50 US-Dollar an die Familien der Patenkinder anberaumt. Das Komitee hatte leuchtende Augen, als Stephan es bat, für eine weitere Auszahlung alle Überlebenden zusammenzutrommeln. Die Not ist riesig.

2. Auf dem Gelände von Henfrasa leben inzwischen etwa 3.000 Leute. Allerdings stehen dort jetzt fast ausschließlich stabile Zelte. Von der Wasservergabestelle des THW hatten wir ja schon berichtet. Neu hinzu kamen seither Waschgelegenheiten und Latrinen. Durch unseren deutsch-schwedisch-belgisch-haitianischen Freund Martin haben wir erreicht, dass die Luxemburger Sektion von Ärzte ohne Grenzen in der Nähe des Sportgeländes eine mobile Klinik eröffnen wird. Da die Sportanlage komplett überbevölkert ist, wird das mobile Hospital dank Aces Vermittlung auf einem Freigelände am nahegelegenen Reitsportklub errichtet. Dann wird auch für die Kranken und Verletzten auf dem Henfrasa-Gelände die medizinische Behandlung leichter erhältlich sein. Sobald Stephan mal eine stabile Internetverbindung hat - seit die Medien abgezogen sind, klappt die Kommuniaktion im Land nicht mehr so gut... -, will er Bilder senden, die reiche ich dann natürlich nach.

3. Ace verhandelt mit den Regionalbehörden von Delmas 33 - wo sich auch sein Sportklub befindet, in dem er uns Räume zur Verfügung stellt - über die Ausweisung einer nahe gelegenen Freifläche für ein Obdachlosencamp. Tatkräftig wie er ist, will er sein Fitnesscenter so schnell wie möglich wieder aufbauen. Damit die Arbeiten aber begonnen werden können, muss das Gelände geräumt werden. Er träumt davon, dass die Regierung jetzt Land in und um Port-au-Prince zur Verfügung stellt, auf dem sich Obdachlose in geordneteren Ansiedlungen niederlassen können, als dies in den bisherigen Armenvierteln der Fall war.

4. Stephan sagt, an den vergangenen beiden Abenden hat es geregnet. Ihm graut vor der Vorstellung, dass die Regenzeit keine vier Wochen mehr weg ist. Zwar seien deutlich mehr stabile Notunterkünfte in der Stadt zu sehen als noch vor drei Wochen, aber es gebe auch noch jede Menge Lager, wo Familien unter Decken und sogar Pappkartons lebten.



5. In all den Trümmern die Orientierung zu behalten, ist nicht einfach. Ich glaube, wir hatten in diesen Rundmails noch nicht kommuniziert, dass sich sogar Roswithas Söhne, die ja in Port-au-Prince aufgewachsen sind, bei der Evakuierungsreise der Adoptivkinder auch schwer getan hatten, sich zwischen den Ruinen zurechtzufinden. Stephan war immer wieder mal geschockt, wo er auftauchte, wenn er eine Ecke wiedererkannte. Dann wurde ihm überdeutlich, welche markanten Gebäude fehlten. Die Situation sei ähnlich wie vor drei Wochen, meinte er heute, man bewege sich weitgehend zwischen Schutthalden in der Stadt. Lediglich die Trümmer des Kinderkrankenhauses von den Kleinen Brüdern und Schwestern in Pétionville seien schon vollkommen beseitigt. Es seien viele Architekten aus der ganzen Welt angereist, die sich mit schnellen Lösungen und Wohncontainern auskennen. Einen englischen Architekten, der in Jacmel für Medair Shelter bauen wird, deren Stahlgerippe sich später als Grundgerüst für ein "echtes" Haus nutzen lässt, fand er besonders überzeugend.

6. Die Hilfslieferungen, die wir über eine französische Senatorin an Schwester Marthe und die obdachlosen Restavek vermitteln wollten, als die Lage in Port-au-Prince zwei Wochen nach dem Beben noch viel undurchschaubarer als jetzt war, sind tatsächlich angekommen. Schwester Marthe hatte offenbar kurz Zugang zu irgendeinem Rechner - und nach 27 Tagen die erste unserer zahlreichen Nachfragen beantwortet. In ihrem gewöhnungsbedürftigen Sprachmischmasch aus Kreyol, Englisch, Französisch und Flämisch schrieb sie einen Einzeiler: Sende Euch für alle Hilfslieferungen und alles Geleistete von tiefstem Herzen Dank... Kann momentan nicht mehr sagen... Marthe behält Euch alle in ihren Gebeten... Grüße.
Stephan hat außerdem in Erfahrung gebracht, dass Mouvman Vin Plis Moun über weitere Hilfsorganisationen mindestens zwei Mal Lebensmittelhilfe erhalten hat. Adveniat lieferte ferner hochkonzentrierte Nahrung und Planen für die obdachlos gewordenen Restavek. Von der französischen Regierung erhielt Schwester Marthe nach unserem Appell leider nur Babynahrung, aber auch dafür hat sie eine sinnvolle Verwendung gefunden. Aller Voraussicht nach treffen sich Stephan und Marthe heute Abend, dann werden auch die weiteren Schritte in Sachen Restavek-Zentrum abgeklärt. Auf die Idee, die Kirche um das Überlassen eines Grundstücks zu ersuchen, sind wohl viele andere auch gekommen; Schwester Marthe berichtete, dass ein regelrechtes Gezerre um jene Flächen entbrannt sei.

7. Die Planungen, den bereits beschlossenen Schulbau in Bellanger, erdbebensicher zu machen, sind weit gediehen. Guivens hat Stephan genau erklärt, wie die miesen Hohlraumziegel, mit denen traditionell in Haiti gebaut wird, besser mit Moniereisen und Betongüssen ineinander verzahnt werden, damit die Wände stabiler werden. - Bevor ich, die ich keine Ahnung von Bauarbeiten habe, irgendeinen Quatsch schreibe, erspare ich Euch (und mir...) lieber die Details; wir werden sicher spätestens im nächsten Rundbrief genauer berichten. Auch die Dachkonstruktion wurde nochmals überplant: Das Blechdach soll statt auf Balken nun auf Eisengitterträgern montiert werden, damit es besser Hurrikans standhalten kann.

So viel für heute, liebe Grüße,
heike fritz

Spende für traumatisierte Kinder

Das Gesangsduo und Moderatoren-Paar „Marianne und Michael“ hat die Haiti-Kinderhilfe mit einem großzügigen Betrag unterstützt. Die Münchnerin und der Steirer („Grand Prix der Volksmusik“, „Lustige Musikanten“), die mit Benefizkonzerten regelmäßig die Schaffung von Therapieplätzen für missbrauchte und verhaltensauffällige Kinder in Deutschland unterstützen, wollten auch den vom Erdbeben traumatisierten Kindern in Haiti helfen. „Kinder kommen sich in der Erwachsenenwelt oft unbedeutend und verloren vor, besonders wenn sie schlimme Dinge erlebt haben“, betonten die zweifachen Eltern. Stimmt. Mesi anpil!!!

Freitag, 26. Februar 2010

Turnen und Schminken


Als Botschafter der haitianischen Erdbebenopfer haben Clifford und Dagmar Klotz beim Faschingsturnen in Böblingen Spenden gesammelt. Die Spendenbox (siehe Bild unten) wurde zwar nicht ganz voll, aber es zeigten sich alle großzügig ;o)))) Durch eine weitere Schminkaktion in Cliffords Kindergarten erarbeiteten die beiden außerdem mehrere Hundert Euro, die wir beim Wiederaufbau in Haiti einsetzen dürfen. Insgesamt kam dabei ein stattliches Sümmchen zusammen. - Auch dank eines mit dem Kindergarten verbundenen Mädchens, das ihre Klasse überzeugte, die Klassenkasse für den guten Zweck zu leeren. Mesi anpil!

Schlemmen für einen guten Zweck

Das Restaurant Wissingers im Schlechterbräu in Lindau am Bodensee hat zugunsten der Erdbebenopfer einen Haitiabend veranstaltet. Küchenchef Meino Wissinger stellte mit seinem Team und seinen Lieferanten ein Fünf-Gänge-Menü inklusive korrespondierenden Weinen zusammen. Das Lindauer Haiti-Kinderhilfe-Mitglied Karl Wanner informierte an dem Abend auch über Haiti. Den Einstieg in die thematische Arbeit lieferte der Dokumentarfilm "Zwei Mädchen aus Cité Soleil". Gourmets konnten sich für nur 50 Euro einen Platz im Restaurant sichern. 43 Gäste nahmen an dem Dinner teil. 2.150 Euro kamen auch dadurch zustande, dass die Wirte an dem Abend auf ihren Gewinn verzichteten. Herzlichen Dank!

2.500 Euro vom Lyceumclub St. Gallen

Der Internationale Lyceumclub St. Gallen hat auf Empfehlung von HKH-Mitglied Karin Dyllick seine Spendenaktion für die Erdbebenopfer zugunsten der Haiti-Kinderhilfe veranstaltet. Vorstandsmitglied Kathrin Gysi beraumte anläßlich der Hauptversammlung der Organisation eine spontane Sammlung für Haiti an. Insgesamt kamen 3.300 Schweizer Franken zusammen, die Kathrin Gysi persönlich bei der Überweisung auf 2.500 Euro aufrundete. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!

Den Lyceumclubs gehören Frauen an, die sich den Künsten, den Wissenschaften und sozialen Aufgaben widmen oder sich dafür interessieren und durch ihren persönlichen Einsatz Verständigung und Freundschaft fördern. Der St. Galler Club, einer der zwölf Schweizer Lyceum Clubs, war 1925 gegründet worden und zählt etwa 170 Mitglieder. Weltweit gibt es etwa 70 politisch und konfessionell unabhängige Lyceumsclubs.

Gegründet worden war die Organisation 1902 durch die englische Künstlerin, Constance Smedley. Die junge Frau hatte sich zuvor in London niedergelassen, um sich ihrer Arbeit als Schriftstellerin zu widmen. Sie erkannte schnell die Notwendigkeit, Künstlerinnen und andere geistig tätige Frauen zusammenzuführen, um sie auf diese Weise unterstützen zu können. Der Name Lyceum geht zurück auf das griechische Lykeion, eine antike Lehrstätte für Geisteswissenschaften und Künste in Athen. Der zweite Lyceumclub entstand bereits 1905 in Berlin und begründet damit die Internationalität. Heute gibt es etwa 72 Clubs in 19 Ländern, weltweit haben sich etwa 9.000 Frauen darin zusammengeschlossen.

Donnerstag, 25. Februar 2010

neuigkeiten aus haiti 20

Liebe FreundInnen Haitis,

Stephan ist in Port-au-Prince angekommen, auch der UN-Verbindungsflug von Santo Domingo nach Haiti hat gut geklappt. Normalerweise kann man von einem Reisetag ja nicht so viel erwarten, aber was ist zurzeit schon normal? Der halbe Flieger war voller Haiti-Reisenden, und so hat im Prinzip eine lange Sitzung mit verschiedenen Gegenübern stattgefunden.

1. Der haitianische Botschafter in Deutschland, Jean-Robert Saget, ist zu einem Besuch in die Heimat geflogen. Er lässt alle Eltern von haitianischen Adoptivkindern in Deutschland grüßen und bittet sie, am 7. März zum Fußballspiel der Nationalmannschaft in Augsburg zu kommen. Er war überwältigt, als er hörte, dass Doris und Lisa das in der Haiti-Kinderhilfe alles schon in die Wege geleitet haben, und wir vermutlich mit über 100 Leuten eine haitianische Fankurve bilden. Wir sollen alles an Flaggen, Halstüchern und ähnlichem Klimbim mitbringen, weil die Fußballer sehr traumatisiert seien und Unterstützung benötigten. - Zur Erinnerung, auch das Verwaltungsgebäude des nationalen Verbands ist eingestürzt, insgesamt hat die Organisation 30 Tote aus den Reihen ihrer Mitarbeiter und Aktiven zu beklagen. - Sprechchöre sollen wir noch üben. Auch das hatten wir uns schon überlegt, gut brüllen lässt sich "Kembé fem" (soviel wie "Haltet durch"), das momentan landesweit als Abschiedsgrußformel verwendet wird, und "An alé" ("Auf geht's").

2. Gemeinsam mit Wolfgang Groß, dem Chef von humedica, reiste ein Architekt nach Léogâne, der sich mit Wohncontainern auskennt und die Lage in Haiti sondieren will. Er wird auch uns über seine Ergebnisse informieren. Was für Léogâne taugt, kann ja für Port-au-Prince auch nicht ganz verkehrt sein...

3. Der Haiti-Beauftragte von Luftfahrt ohne Grenzen/LOG war ebenfalls in der Maschine. Stephan hat uns dort gleich als NGO angemeldet. Die Organisation nutzt auch den Seeweg, erst gestern ist ein von ihr gechartertes Schnellschiff in Port-au-Prince eingetroffen, das erst vor neun Tagen in Hamburg abgelegt hatte. LOG wird auch für uns Fracht zu günstigen Preisen transportieren, als erstes werden wir die restlichen gespendeten Beuteltrinkflaschen und medizinische Güter nach Haiti bringen lassen, die Roswitha schon angeboten wurden.

4. Gibt es beim ökumenischen Kirchentag in München einen Klimaschutzwettbewerb. Die katholische Schutzengelgemeinde in Eichenau hat beschlossen, dort ein Projekt zugunsten der Haiti-Kinderhilfe einzureichen. Herzlichen Dank - und viel Erfolg!

Zum Schluss noch ein interessanter Link, der heute sicher schon einige Haiti-Interessierte erreicht hat: Die Frankfurter Rundschau hat den für das Deutsche Rote Kreuz tätigen Katastrophenhelfer Joachim Gardemann interviewt. Seine Erfahrungen sind nachzulesen unter: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/spezial_beben_in_haiti/?em_cnt=2352065&

Liebe Grüße,
heike fritz

Eisbären für Haiti


Das Augsburger Sporthaus Förg hat bei einer Kundenaktion durch Spenden und den Verkauf von kleinen Eisbären, Prosecco und Krapfen 2.000 Euro für die Haiti-Kinderhilfe zusammengebracht. Den Betrag rundete der Einzelhändler ganz sportlich auf 5.000 Euro auf. Der Geschäftsführer des Sporthauses, Christoph Schmid, war auf unseren Verein durch die neunjährige Fedjina Schuster aufmerksam geworden, die mit ihrem gemalten Spendenaufruf für ihr Heimatland Haiti (siehe Blogeintrag vom 15. Februar) in die Zeitung gekommen war. Allen Beteiligten herzlichen Dank!

Mittwoch, 24. Februar 2010

rundbrief # 30


 
 



T-Shirt zur Solidarität mit Erdbebenopfern


Die Nachricht von dem grauenhaften Erdbeben und seinen Folgen hat eine Familie mit zwei haitianischen Adoptivkindern kurz nach dem Aufstehen am 13. Januar erreicht. Danach waren alle einige Tage wie gelähmt. Doch dann überlegten alle miteinander, wie man helfen könnte. So wurde die Idee mit dem Verkauf von T-Shirts zugunsten der Haiti-Kinderhilfe geboren. Das Design sollte Kindern, Damen und Herren gefallen und für alle farblich und thematisch ansprechend sein. Die Umrisse Haitis sowie das abstrahierte Erdbeben mit Epizentrum in PaP wurden verarbeitet. Zuerst wurde über eine Bestellung von 100 Stück nachgedacht, doch als das T-Shirt im Haiti-Forum präsentiert wurde, stieg die Anzahl der Bestellungen rasch an. So konnten fast 900 T-Shirts bestellt und inzwischen auch versandt werden.


Es gibt aber noch vereinzelte Restgrößen (Kinder L, XL), (Damen S, M, L), Herren (M, L, XL) zu kaufen. Bei sehr großem Interesse wird es auch noch eine zweite Bestellung geben. Der komplette Gewinn geht an die Haiti-Kinderhilfe in Eichenau. Die T-Shirts kosten 15 Euro, sie sind schwarz und haben vorn einen Vierfarbdruck. Es gibt sie grundsätzlich in folgenden Modellen und Größen:
Kinder: S, M, L, XL 5/6 J. (S; 110/116cm), 7/8 J. (M; 122/128cm), 9/11 J. (L; 134/146cm), 12/14 J. (XL; 152/164cm)
Damen: S, M, L, XL (leicht tailliertes T-Shirt, fällt eher klein aus)
Herren: S, M, L, XL, XXL (gerader Schnitt, fällt eher groß aus)
Bei Interesse bitte Anzahl, Modell (K, D, H) und Größe sowie vollständige Versandadresse angeben.
Bestellungen an bauerbehringer@freenet.de

Moïse und Yvena sind stolz darauf, dass sie ihrem Geburtsland helfen konnten, auch wenn sie in der letzten Zeit etwas zu kurz kamen und die Eltern nur wenig Zeit für sie hatten.

Dienstag, 23. Februar 2010

stempel für tonel pa nou

Nachdem beim Erdbeben auch unsere Vereinslogistik in Haiti zerstört wurde, hier nur kurz das Beispiel der in Deutschland bestellten Stempel für das haitianische Gegenstück der Haiti-Kinderhilfe, Tonel pa nou, weil auch die Papeterien in Port-au-Prince in Trümmern liegen.
Tonel pa nou ist natürlich kreolisch und heißt sowohl "Schutz für uns" als auch "Schutz für Euch".

Wörishofer "Wörsuffia" spendet Faschingserlös


Die Faschingsgesellschaft "Wörisuffia" aus Bad Wörishofen hat durch den Verkauf ihrer Faschingsorden sowie durch verschiedene Aktionen am Faschingsdienstag den Betrag von 4.228 Euro für die Haiti-Kinderhilfe gesammelt. Klaus Herrmannsdörfer nahm das Geld für die Haiti-Kinderhilfe von den "Wörsuffia"-Vertretern Markus Kastenmeier, Ludwig Merz und Eduard Pelikan (von links) entgegen.

Montag, 22. Februar 2010

neuigkeiten aus haiti 20

Liebe FreundInnen Haitis,

heute Morgen ist das Land schon wieder von einem Erdbeben erschüttert worden. Es hatte die Stärke 4,7 und sein Epizentrum lag 35 km westlich von Port-au-Prince, wieder in nur zehn Kilometern Tiefe. Berichte über Schäden haben wir noch keine erhalten, aber für die traumatisierte Bevölkerung des Landes ist das natürlich ein weiterer Schock, der verkraftet werden muss. Beim Treffen der Rio-Gruppe der karibischen Staaten im mexikanischen Cancún, bei dem der Wiederaufbau Haitis als Schwerpunktthema behandelt wird, prognostizierte Präsident René Préval außerdem, dass die Zahl der Toten beim Erdbeben vom 12. Januar auf 300.000 steigen wird. "Sie kennen die Bilder, sie kennen die Zahlen. Allein in Port-au-Prince waren über 200.000 Tote versammelt. Die Gesamtzahl der Toten kann leicht 300.000 betragen", sagte er wörtlich zum Auftakt des zweitägigen Gipfels, bei dem Regierungsvertreter von 25 Staaten zusammenkommen. 34 Länder waren zu dem Treffen eingeladen worden. Die Rio-Gruppe ist ein 1986 gegründeter Zusammenschluss lateinamerikanischer Demokratien. Derzeit hat die Gruppe 22 Mitglieder plus die CARICOM.

Liebe Grüße,
heike fritz & Stephan Krause

Fitness-Marathon in Lippstadt


Das Fitnessstudio Body-and-Soul in Lippstadt hat mehrere Wettbewerbe veranstaltet, um Gelder für die Erdbebenopfer in Haiti zu sammeln. Die Teilnehmer der Benefizaktion radelten etwa wie besessen oder zählten während der Übungen beim Aerobic-Marathon konzentriert bis acht. Veranstalter André Lange (unten im Bild rechts) und Simon Galletly brachten außerdem sogar konkurrierende Studios dazu, sich an dem "Fitness für Haiti"-Programm zu beteiligen. Allein in ihrem Center kamen so stattliche 4.153 Euro zusammen, die an die Haiti-Kinderhilfe-Mitglieder Verena und Jamie Postler übergeben wurden. Vielen Dank!

Sonntag, 21. Februar 2010

neuigkeiten zu haiti 19

Liebe FreundInnen Haitis,

heute nur ganz kurz, wir arbeiten gerade am nächsten Rundbrief der Haiti-Kinderhilfe, bereiten Stephans Reise vor und bewältigen noch andere Vereinsarbeiten, deshalb lassen wir andere für uns sprechen: Im Anhang findet Ihr/finden Sie einen Kommentar aus der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit", der uns gut gefallen hat. Vielleicht gefällt er Euch/Ihnen ja auch?

"Nicht nur Reis verteilen - Nach dem Erdbeben in Haiti erwartet die Welt schnelle Erfolge. Doch wirksame Hilfe braucht Zeit / Kommentar von Simon Bröckelmann, 18. Februar
Minuten nachdem die Erde in Haiti bebte, erreichen die ersten Bilder den Rest der Welt. Die Hilfsmaßnahmen können sofort eingeleitet, die Flugzeuge ohne Probleme gechartert werden. Alle landen geordnet auf dem Flughafen von Port-au-Prince, die Straßen werden flugs frei geräumt und Nahrungsmittel ohne großen Koordinierungsbedarf an die bedürftigen Menschen verteilt, die gelassen und geduldig auf Nahrung und Wasser warten. Innerhalb von wenigen Tagen ist die Katastrophe unter Kontrolle. Diese Erwartungshaltung scheint die Welt zu haben. Dank der bewegenden Bilder aus Haiti ist tatsächlich eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst worden, wie es sie seit dem Tsunami 2004 nicht mehr gegeben hat. Nach einer Katastrophe dieser Größenordnung ist für Misereor und andere Hilfsorganisationen eine unmittelbare Berichterstattung wichtig, weil sie die Hilfsbereitschaft der Menschen in Deutschland weckt. Ohne Spenden wäre keine Hilfe möglich. Doch je größer die internationale Aufmerksamkeit, desto größer die Gefahr, dass Krisen und Katastrophen eine Eigendynamik entwickeln. Zum ohnehin großen Zeitdruck gesellt sich innerhalb kürzester Zeit der Erfolgsdruck – und bei hohem Spendenaufkommen auch der Zwang, sehr viel Geld in kurzer Zeit wirkungsvoll in Nothilfe umzusetzen. »Bei vielen Menschen ist die Hilfe noch nicht angekommen. Wie erklären Sie sich das?«, fragt uns schon drei Tage nach dem Beben der Reporter eines Fernsehsenders. Die Öffentlichkeit will Ergebnisse sehen. Und zwar schnell, möglichst 24 Stunden nach der Katastrophe. Jede Negativmeldung von unkoordinierter Hilfe, Gewaltausbrüchen auf Haitis Straßen und Menschen, die bei einer Verteilungsaktion leer ausgegangen sind, wird ausgiebig dokumentiert und kommentiert, nach dem Motto: Es wurde schnell gespendet, warum klappt die Hilfe jetzt nicht schnell? Die Erwartungshaltung, die hier aufgebaut wird, ist unrealistisch und kontraproduktiv. Eine Millionenstadt, die aussieht, als sei sie bombardiert worden, ein zerstörtes UNHauptquartier mit Hunderten toter UN-Mitarbeiter, eine handlungsunfähige Regierung, Tausende Verletzte – das sind die Probleme, mit denen die Hilfswerke und ihre Partner am Schauplatz einer Katastrophe zu kämpfen haben, abgesehen von zunächst nicht funktionierenden Banküberweisungen, zusammengebrochenen Telefon- und Handynetzen und ganz zu schweigen von getöteten und verletzten Mitarbeitern und Freunden vor Ort, Menschen, um die die Helfer selbst trauern. Angesichts der großen Not in den ersten Tagen nach einer Katastrophe ist es für die Hilfswerke schwer, den Drang zum blinden Aktionismus bei der Umsetzung von Projekten zurückzudrängen und dies auch noch Journalisten und Spendern verständlich zu machen. Die Realität sieht nun einmal anders aus, als blauäugige Beobachter es erwarten, und muss entsprechend erklärt werden, damit die vielen hilfsbereiten Spender in Deutschland nachvollziehen können, ob sinnvolle Nothilfe und nachhaltige Wiederaufbauhilfe geleistet werden. Sorgfältige Planung und gute Absprachen der Handelnden brauchen auch in der Nothilfe Zeit. Ein an den Bedürfnissen und Potenzialen der betroffenen Menschen ansetzender Wiederaufbau, der wirkliche Verbesserungen bringt, braucht noch viel mehr Zeit. Man denke nur an die gravierenden Fehler, die nach dem Tsunami 2004 im Indischen Ozean zu beobachten waren: Da wurden Menschen einfach Hilfsprogramme übergestülpt, ohne sie zu fragen, was nötig ist. Wenn die Bevölkerung auch Monate nach der Katastrophe Essenslieferungen bekommt, obwohl sie sich längst wieder selbst versorgen könnte, ist das nicht nur ein vergebliches Bemühen, sondern ein Skandal. Denn die kostenlosen Nahrungsmittel zerstören regionale Handelsstrukturen, entziehen den lokalen Bauern ihre Lebensgrundlage und vergrößern den Schaden damit beträchtlich. Sie verhindern Entwicklung! Wenn Geld und Helfer massiv von außen in eine Krisenregion einströmen, ist die Gefahr groß, dass nicht nur das örtliche Preissystem völlig aus den Fugen gerät, sondern – noch viel gravierender – dass auch die Selbstständigkeit und Eigeninitiative der Menschen zugeschüttet werden. Die erste und wichtigste Nothilfe, die für Kameras oft nicht zu sehen ist, wird von den einheimischen Partnern der Hilfswerke und den Betroffenen selber geleistet. Doch häufig wird das Selbsthilfepotenzial der Bevölkerung nicht hinreichend wahrgenommen, kulturelle Vertrautheit, Sprach- und Ortskenntnisse sowie die Einbeziehung der vorhandenen Strukturen und Organisationsprozesse scheinen zu fehlen oder kaum eine Rolle zu spielen. Den Satz »Die Hilfsorganisationen XY liefern 50 Tonnen Lebensmittel in die betroffenen Gebiete« versteht jeder – und er lässt sich daher spendenwirksam kommunizieren. Viel schwieriger ist es dagegen, zu erklären, dass schon von Beginn der Katastrophe an die Selbsthilfekräfte mobilisiert werden müssen und dass die Menschen am Unglücksort nicht nur die erste Nothilfe, sondern auch den Neubeginn selbst in die Hand nehmen müssen. Erst recht kompliziert wird es, wenn man vermitteln will, dass man keine Lebensmittel oder Fertighäuser einfliegt, sondern in Zusammenarbeit mit ortskundigen Partnern den Transport von Nahrungsmitteln aus Nachbarregionen oder die Beschaffung von lokalem Baumaterial organisiert – und dass dabei deutsche Helfer nicht zwingend gebraucht werden. Diese Bilder werden aber kaum gezeigt, vielleicht auch, weil sie wenig Identifikationsmöglichkeiten bieten. Wichtiger scheint es stattdessen zu sein, den deutschen Helfer mit dem deutschen Schäferhund zu zeigen, der nach Verschütteten sucht. Damit soll nicht der bewunderungswürdige und professionelle Einsatz vieler ausländischer Kräfte infrage gestellt werden. Aber diese Art der Berichterstattung blendet systematisch aus, dass die entscheidenden Nothelfer und Lebensretter der ersten Stunden die Überlebenden selbst sind. Bei den enormen Summen, die gespendet werden, ist die Frage nach dem Einsatz der Mittel wichtig und gerechtfertigt. Unrealistischer Zeitdruck jedoch wird weder die Katastrophenhilfe verbessern noch einen sinnvollen Wiederaufbau befördern. Zeit ist eine entscheidende Ressource der Entwicklungszusammenarbeit. Entwicklungspolitische Prinzipien umsichtiger und sorgfältiger Planung von Maßnahmen, die von den Betroffenen selbst verantwortet werden, sind auch bei der Nothilfe wichtig. Sie erfüllen, wenn sie richtig verstanden werden, auch eine für die Zukunft wichtige präventive Funktion. So lässt sich eben das Ausmaß neuer Zerstörungen durch Erdbeben wesentlich reduzieren, wenn man erdbebensichere Bautechniken fördert. Und die jetzt für Haiti noch viel drängendere Beantwortung der Frage, wie Ernährungssicherung und Erosionsschutz als Grundlage nachhaltiger ländlicher Entwicklung gelingen kann, muss an die durchaus vorhandenen positiven Ergebnisse der kirchlichen Entwicklungsarbeit in diesem Land anknüpfen. Es war schon immer schwieriger, komplexe Sachverhalte in den Medien darzustellen als tatsächlich oder nur scheinbar einfache Lösungen. Die (Spenden-)Kommunikation ist eine ebenso große Herausforderung wie der Kampf gegen Not und Armut selbst. Alle Seiten – Hilfsorganisationen, Medien wie auch die Spender – sollten sich daher gemeinsam verantwortlich dafür fühlen, dass eine seriöse Berichterstattung über entwicklungspolitische Zusammenhänge wie über Katastrophen wirklich nur einem Zweck dient: der nachhaltigen Hilfe für und durch die Betroffenen selbst."

Liebe Grüße,
heike fritz & Stephan Krause

Herzen für die Kinder


Die Künstlergruppe "Knallrot" mit Haiti-Kinderhilfe-Mitglied Sabina von Kameke hat die Lehrer von zehn Schulklassen der Jahrgänge zwei bis 13 dafür gewonnen, Herzbilder auf kleinen Leinwänden in den Formaten 10 x 10 cm, 20 x 20 cm und 30 x 30 cm zu malen. Außerdem wurden Klappkarten gestaltet und Postkarten gedruckt. Das Management des Leine-Einkaufszentrums Laatzen stellte für den Verkauf der Werke einen professionellen Stand mit Stellwänden und extra angefertigten Folien zur Verfügung.


Direkt am Haupteingang des Centers positioniert kam dann kein Kunde an dem Stand und den Bildern vorbei. Den Verkauf organisierte "Knallrot", eine Lehrerin und Freundinnen der aus Haiti adoptierten 15-jährigen Martine von Kameke. Da sich dem Charme des Stands - und seiner Verkäuferinnen - niemand entziehen konnte, wurden im Vorfeld des Valentinstags über 200 Bilder verkauft. Der Erlös nach Abzug aller Unkosten liegt bereits bei 1.050 Euro, wird aber nicht der endgültige Betrag sein, da die restlichen Bilder noch von der Künstlerbedarfsfirma Boesner für die Haiti-Kinderhilfe verkauft werden. "Herz"-lichen Dank!

Samstag, 20. Februar 2010

Sparschwein mit 1.300 Euro gefüttert


Hallo, ich bin Jesula Thomas und in der Schule habe ich mehr als 1.300 Euro für Haiti gesammelt. Das war gar nicht schwer, ich hätte nie gedacht, dass soviel Geld zusammen kommt.Denn ich habe einen Bericht in unsere kostenlose Schülerzeitung gesetzt, in den ich geschrieben habe, dass ich aus Haiti komme und für die Menschen dort etwas tun will und deshalb in meinem Klassenzimmer ein Sparschwein für Haiti steht.

Viele sind in meine Klasse gekommen und haben Geld hinein geschmissen. Manche auch ziemlich viel und viele wollten etwas über Haiti wissen. Es war gar nicht schwer, soviel Geld zu sammeln, ich musste nur das Schwein aufstellen und jeden Tag das Geld mit heim nehmen. Mehr musste ich gar nicht tun, alle haben mitgemacht. Ich bin stolz darauf, dass soviel Geld zusammen gekommen ist.

Ich bin sehr froh darüber, dass ich von Haiti nach Deutschland adubtiert worden bin. Vielleicht wäre ich durch das Erdbeben gestorben oder vorher schon am Hunger. Ich ärgere mich immer, weil ich so doofe haitianische Haare habe, aber die Kinder in Haiti haben viel größere Probleme als ich. Ich hoffe ihr vergisst Haiti nicht. Und trau dich, du hast bestimmt auch ein Schwein, das du aufstellen kannst. Glaub mir, es wird bestimmt voll!

Eure Jesula

Mittwoch, 17. Februar 2010

neuigkeiten aus haiti 18

Liebe FreundInnen Haitis,

unser ehemaliges Patenkind # 25, Cadet, ist tot. Er starb bei der Explosion, bei der auch Ace verletzt worden war. Die Haiti-Kinderhilfe hatte ihm den Schulbesuch gesponsert, und nach dem Abschluss hatte der begabte Zeichner und Grafiker immer darauf gehofft, noch eine Fotografen-Ausbildung antreten zu können. Um sich Geld zu verdienen, hatte er viele Maler- und Gestalterarbeiten für Ace und seine Geschäftspartner übernommen und sich so über Wasser gehalten. Neben dem jungen Mann ist auch der Fahrer des Wagens ums Leben gekommen. Wer die Fotos des explodierten, vier Meter durch die Luft geschleuderten und dann unter Tankstellentrümmern begrabenen Wracks sieht, muss sich ohnehin wundern, dass Ace den Vorfall überlebt hat. Dieser besondere Mensch muss besondere Schutzengel haben.


Von Guivens haben wir erfahren, dass alle Schulen und Fakultäten unserer größeren Patenkinder den Betrieb wirklich noch nicht aufgenommen haben. Die Equipe stehe bereit für einen Arbeitseinsatz beim Schulbau in Bellanger, schrieb Guivens. Er persönlich werde die Arbeiter überwachen, dass die Baumaßnahmen trotz des Einsatzes von Laien solide ausfallen. So können wir nicht nur den Schulbau in wirren Zeiten vorantreiben, sondern auch unseren Jungs Arbeit zukommen lassen.
Stephan wird nächste Woche wieder nach Haiti reisen. Nach einem dreitägigen Arbeitseinsatz für Siemens - das Unternehmen trägt auch Stephans Reisekosten - wird er noch eine gute Woche für die Haiti-Kinderhilfe-Projekte vor Ort bleiben. So soll er ein von Roswitha entwickeltes Soforthilfeprojekt umsetzen, das verletzten und kranken Kindern eine kostenlose Behandlung in der von uns mitgebauten Klinik Centre de Santé de Notre Dame de Lourdes gewährt sowie die Kosten für eine mögliche stationäre Einweisung, für externe Laborarbeiten und den Ankauf von Medikamenten erstattet. Um die Fälle und die Ausgaben zu dokumentieren, stellt die Haiti-Kinderhilfe eines der größeren Patenkinder an. Unsere erste Wahl - die bereits fertige Buchhalterin Guerline - konnte (leider und Gott sei Dank) nicht für den Job gewonnen werden, sie hat mittlerweile Arbeit gefunden. Zwar nicht ganz fest, aber so krisensicher, dass sie den Job nicht für unser nur vorübergehendes Angebot aufgeben will. Wir werden aber sicher jemand anderen zuverlässigen aus dem Programm finden, der Zeit hat.

Am Ende, aber am Leben: Guerline.

Eine der großen Sorgen um das Fertigholzhaus der Firma Sabisch ist abgehakt: es ist termitensicher. Sowohl die Baufirma als auch der Hersteller haben die verwendeten OSB-Platten daraufhin prüfen lassen. Offenbar mögen die Tierchen den hohen Leimanteil in den Platten von vornherein nicht, und dann werden diese auch noch mit einem Anti-Termiten-Anstrich versehen. Zahlreiche ähnliche Häuser stünden unbeschadet seit Jahren in Südfrankreich, erklärte die Firma, wo es ebenfalls Termiten gebe. Da die Herren Sabisch die Bauteile schon fast in den Container geladen haben und ganz scharf auf unser Startsignal sind, wird Stephan in Haiti mit Schwester Marthe nach einem geeigneten Standort suchen. Erste Anfragen werden an die Erzdiözese in Port-au-Prince gehen, die uns am ehesten ein Gelände langfristig überlassen kann und hoffentlich auch selbst Dokumente im Archiv hat, mit denen sie sich als rechmäßige Eigentümer der Flächen ausweisen kann.

Das übliche Märztreffen in Bayern findet endgültig am 7. März statt. Wer zu dem gemeinsamen Mittagessen und anschließenden Stadionbesuch zum Benefizspiel der haitianischen Fußball-Nationalmannschaft in Augsburg hinzustoßen will, kann sich gerne bei doris-zollner@t-online.de oder schuster.lisa@debitel.net noch melden. Die beiden haben es sogar geschafft, Freikarten für unsere deutsch-haitianischen Kinder zu ergattern. Herzlichen Dank!

Wie immer liebe Grüße und Danke für all Eure Unterstützung,
heike fritz & Stephan Krause

Dienstag, 16. Februar 2010

Schüler in Olfen sammeln Spenden

An der Wolfhelmschule in Olfen im südlichen Münsterland hat die Schülervertretung die Mitschüler aufgefordert, mindestens einen Euro für Haiti zu spenden. Allein in den beiden fünften Klassen - deren Klassensprecher links im Bild zu sehen sind - kamen so 170 Euro zustande. Einige Kinder hatten ihren Eltern noch zusätzlich im Haushalt geholfen, um mehr Geld einzunehmen und weitergeben zu können. Insgesamt konnten die fleißigen Hienzelmännchen dadurch 1.000 Euro an die Haiti-Kinderhilfe überweisen.
Tausend Dank!

Montag, 15. Februar 2010

Persönlicher Spendenaufruf


Die Vereinsmitglieder mit Adoptivkindern haben es schon am ersten Tag nach dem Erdbeben gemerkt: die besten Botschafter für Haiti sind unsere Kinder. Jeder, der sie kennt, erhält sofort einen direkten Bezug zu Haiti. Viele unserer Kinder machen sich jetzt immens Sorgen um ihre Angehörigen, egal ob sie sich an sie erinnern, nur ihre Namen aus den Akten kennen oder gar nichts von ihnen wissen. Jede und jeder verarbeitet die Katastrophe anders. Ein Junge will überhaupt keine Informationen über die Lage vor Ort, ein anderer rettet sich in so verzweifeltes Flyer-Verteilen, dass seine Schule schon besorgt die Eltern informiert hat. Ein Mädchen hörte fast komplett auf zu reden, bis sie Nachricht von ihrer überlebenden Schwester erhielt. Ein anderes zog sofort los, um in der Nachbarschaft Spenden zu sammeln. Dass jedes Kind anders mit seinen Gefühlen umgeht, ist nichts Neues. Wir Eltern müssen momentan nur aufpassen, dass wir angesichts all der Hilfe, die wir für Haiti organisieren, nicht die "Haitianer" in unserer nächsten Nähe übersehen. Nur weil sie in intakten Häusern regelmäßig zu essen erhalten, geht es ihnen nicht auch automatisch gut...

Fedjina und Angeline Schuster haben ihrer Betroffenheit durch einen persönlichen Spendenaufruf Ausdruck verliehen. Ihre Darstellung der Katastrophe in Bildern ist unglaublich anrührend. Und dabei gleichzeitig so realistisch, dass es schwer fällt zu glauben, dass beide am 12. Januar Tausende Kilometer vom Ort des Bebens entfernt waren...

Sonntag, 14. Februar 2010

Christbäume nach Weihnachten entsorgt


Die Kolpingfamilie Eichenau hat ihre Einnahmen aus der alljährlichen Christbaumaktion für die Erdbebenopfer in Haiti zur Verfügung gestellt - und den Betrag noch auf die stattliche Summe von 2.000 Euro aufgerundet. Die Mitglieder hatten eigentlich für die eigenen Vereinsarbeit Spenden gesammelt, indem sie nach den Feiertagen den Eichenauern den Transport der nadelnden Bäume zum Wertstoffhof abnahmen. Als sie dann von der Katastrophe in Haiti erfuhren, entschlossen sie sich spontan, die Gelder an die Betroffenen weiterzugeben. Herzlichen Dank!

Freitag, 12. Februar 2010

Solidaritätsarmbänder der Haiti-Kinderhilfe


Für Wiederverkäufer hat die Haiti-Kinderhilfe Solidaritätsarmbänder drucken lassen, die laut gut unterrichteten Kreisen bei den Kids kultig und voll angesagt sind. Sie können bei angie@miditon.de in größeren Mengen bezogen werden. Der Verkaufspreis wurde mit zwei Euro das Stück angesetzt.

neuigkeiten aus haiti 17

Liebe FreundInnen Haitis,

zum heutigen "Jubiläum" - das Erdbeben war vor genau einem Monat - gibt es in Haiti einen offiziellen Trauertag. In der Nähe des Präsidentenpalastes haben am Morgen Vertreter aller Kirchen der Todesopfer, Verletzten, Obdachlosen und Helfer gedacht. Die Regierung, der seit Wochen so gut wie gar nichts gelingt, hat die Zeremonie über Großbildschirme in die wichtigsten großen Zeltstädte übertragen lassen. Dabei hat sie nochmal betont, dass die Zahl der Toten, um die zuletzt gestritten wurde, vermutlich bei 210.000 liegt. Die vor drei Tagen gemeldete Zahl von 270.000 Toten sei ein Irrtum gewesen, betonte Präsident René Préval. Kommunikationsministerin Marie-Laurence Jocelyn Lassègue verdeutlichte, dass es sich bei der offiziellen Zahl der Toten nur um die in den Massengräbern beigesetzten Opfer handelt. Die tatsächliche Zahl liege deutlich darüber, da vor allem in der ersten Woche Hunderte Leichen von Angehörigen und Nachbarn auf Friedhöfen und an freien Plätzen bestattet worden waren. Schwer verletzt wurden 300.000. Ihr Haus verloren nach offiziellen Angaben mindestens 1,2 Millionen Haitianer, die mit Haiti vertrauten Hilfsorganisationen sprechen jedoch von eher 2,5 Millionen.

Die UNO nahm das Datum zum Anlass, eine Zwischenbilanz ihrer Arbeit zu ziehen. So würden mittlerweile 900.000 Obdachlose regelmäßig mit Wasser versorgt. 1,6 Millionen Betroffene hätten über das World Food Programme Reisrationen für zwei Wochen erhalten. Das größte Problem seien immer mehr die fehlenden sanitären Einrichtungen. Besondere Brennpunkte seien 19 Lager, in denen sich 180.000 Menschen aufhielten. Ähnlich äußerten sich die Hilfsorganisationen Oxfam und Heilsarmee. Sie warnten vor einem Ausbruch von Seuchen. Spätestens wenn in sechs Wochen die Regenzeit beginne, dürfen Fieber- und Durchfallerkrankungen die ohnehin geschwächten Überlebenden der Katastrophe dahinraffen. Hunderte Tote seien dadurch zu erwarten. Auch dürfte die internationale Staatengemeinschaft nicht länger nur über Nothilfen nachdenken, da viele provisorische Unterkünfte an neuralgischen Orten in der Stadt errichtet worden seien, an denen nur deshalb Freiflächen waren, weil dort in jedem Frühjahr Erdrutsche erfolgen. Für die dort angesiedelten Überlebenden müssten rasch stabilere Wohngelegenheiten an sichereren Plätzen geschaffen werden. Bisher hätten noch nicht einmal 50.000 Menschen Material für den Wiederaufbau ihrer Hütten erhalten.


Provisorisches Einzellager auf dem Parkplatz der Villa Créole.

Die Maßnahmen, die die Haiti-Kinderhilfe in den nächsten Wochen anstrebt, passen gut in diese "Zahlenspiele". An unserem Krankenhaus "Centre de Santé de Notre Dame de Lourdes" wollen wir etwa eine kostenfreie Behandlung von verletzten Kindern finanzieren. Momentan müssen noch viele Details abgeklärt weden, von "Welcher Arzt darf davon profitieren?" über "Wie kontrollieren wir Kosten, die nicht in unserem Krankenhaus entstehen?'" bis "Was tun wir bei langfristigen Klinikaufenthalten?". Der endgültige Vorstandsbeschluss dazu ist wegen der vielen offenen Fragen noch nicht gefallen, grundsätzlich wollen wir aber allmählich auch offiziell mitteilen, in welche Richtung wir arbeiten.

Unsere Utopie einer Haiti-Kinderhilfe-Siedlung mit Hütten und einer zentralen Biogasanlage haben wir auch noch nicht aufgegeben. Zwar scheitern schnelle Lösungen noch immer daran, dass viele private Nachweise über Grundbesitz zerstört wurden und das Katasteramt mit den offiziellen Unterlagen vollkommen in Trümmern liegt, aber die zum jetzigen Zeitpunkt möglichen Planungen laufen auf Hochtouren: Wie und wo sichern wir uns langfristig Grund, ohne ihn kaufen zu müssen? Wie muss Holz behandelt sein, damit die in Haiti üblichen Termiten nicht dran gehen? Wie regeln wir den Ein-, aber auch den Auszug von Familien, wenn sie irgendwann einmal Fuß gefasst haben und selbständig leben können?

Ihr seht, es gibt viele Fragen. Je mehr eine Idee heranreift, umso konkreter werden auch die damit einhergehenden Probleme. Aber wir arbeiten dran. Und wenn wir jetzt eben den aktuellen Eilaufruf lesen, den die UNO an alle registrierten NGOs verschickt hat, dass wir uns mehr um die haitianische Landwirtschaft kümmern sollen, weil so viele Flüchtlinge aus Port-au-Prince in den vom Beben unberührten Norden geflüchtet seien, wo jetzt eine Versorgungskrise zu erwarten ist, dann tun sich noch mehr riesige Felder auf, über die wir gar nicht nachzudenken wagen.

Wie hat Ace heute geschrieben? Seine körperlichen Wunden sind in den vier Wochen weitgehend geheilt. Was mit seiner Psyche passiert ist, wolle er lieber noch nicht eruieren. Wenn das jemand sagt, der schon mal einen Flugzeugabsturz überlebt hat, muss uns klar sein, wie sehr unsere Partner uns brauchen. Lasst uns für sie da sein!

Liebe Grüße,
heike fritz & Stephan Krause

Donnerstag, 11. Februar 2010

2.000 Euro für Haiti aus Ravensburg


Die Klassen 5a und 5d des Welfen-Gymnasiums im baden-württembergischen Ravensburg haben auf dem Marienplatz 50 Kuchen verkauft und dabei Spenden in Höhe von 1.665,16 Euro eingenommen. Ihre Lehrer legten noch 46 Euro drauf, und die Stadt Ravensburg erhöhte auf den runden Betrag von 2.000 Euro. Angestoßen von Fünftklässlerin Karla Sauter (Mitte, mit Poster), die wegen ihrer haitianischen Schwester Julina aktiv wurde, beteiligten sich nicht nur die beiden Klassen mit ihren Lehrerinnen, Frau Schreiber-Dilger und Frau Restle, sondern auch jede Menge Eltern. Vielen Dank an alle!

Bildungsmaßnahme für Haiti


In Hannover haben Auszubildende der Maler- und Lackierer-Branche für die Haiti-Kinderhilfe liebevoll Stellwände angefertigt, damit sich der Verein gut bei einer Sammelaktion in der Fußgängerzone präsentieren kann. Die deutsch/kreolischen Tafeln waren super gelungen, nur das Wetter hat nicht mitgespielt: Bei extremen Minusgraden waren kaum Menschen in der Stadt unterwegs, Immerhin, mit gefrorenen Fingern wurden 211,49 Euro für die Erdbebenopfer gespendet.