Sonntag, 20. Februar 2011

schulmauer fertig


Liebe FreundInnen Haitis,

von Hubert Heubuch, der ja eigentlich für das ti-solèy-Projekt vor Ort war, haben wir auch einen Zwischenbericht über die Baumaßnahmen an der Jean-Bosco-Schule in Cité Soleil erhalten. Dort hatte die Haiti-Kinderhilfe zunächst den Mauerbau rund um das Schulgebäude finanziert, damit die dort unterrichtenden Schwestern, die Kinder und die Schulausstattung nicht länger durch Einbrüche gefährdet sind. Seit dem Beben waren zahlreiche Diebe nachts über die provisorischen Wellblechzäune gestiegen und hatten nach und nach fast das gesamte Werkzeug aus der Berufsschule entwendet.

Hubert hatte sich den Architekten des von der Haiti-Kinderhilfe gebauten Krankenhauses Notre Dame de Lourdes, Roger Laplanche, als Gutachter zur Verstärkung mitgenommen. Immerhin hatte die Klinik ja den Erdstößen Stand gehalten, während das restliche Viertel fast komplett in Trümmer gelegt worden war. Der Bauingenieur des Projekts führte die beiden über die Baustelle und überzeugte sie durch seine umsichtige Planung, die solide Bauausführung und allgemeine Kompetenz. Die Mauer sei fertig und mit ausreichend Armierungen und Dehnfugen sehr ordentlich ausgeführt, urteilten Hubert und Roger. Die Arbeiter seien gerade dabei gewesen, ganz oben den Stacheldraht zu montieren. Es sei geplant, die Baumaßnahme binnen einer Woche komplett abzuschließen.


Wie im Rundbrief # 33 schon angekündigt, sind aber weitere Baumaßnahmen an der Schule nötig. Im nächsten Schritt sollen zwei Außentreppen erneuert werden, die beim Erdbeben beschädigt worden waren. Sie müssen mit je zwei Stützpfeilern verstärkt und vom Gebäude über eine Dehnfuge abgetrennt werden, damit sie bei einem möglichen weiteren Erdbeben standsicher sind, wie Hubert weiter schrieb. Was das problematische Blechdach, auf dem eine gut zehn Zentimeter dicke Betonschicht aufgebracht worden war, anbelangt, so habe eine tiefergehende statische Prüfung ergeben, dass die Gebäude selbst erhalten werden könnten, wenn nur das viel zu schwere Dach abgetragen wird. Ob eventuell sogar die Unterkonstruktion aus Metall erhalten bleiben könne, sei zwar noch unklar, aber der befürchtete komplette Neubau aller Schulgebäude sei de facto vom Tisch.


Um den gesamten Komplex seiner Nutzung entsprechend auszubauen, sei es auch nötig, die Toilettensituation zu verbessern. Dafür müssten zum einen die bestehenden Latrinen saniert und neue hinzugefügt werden. Das eingeschossige Mittelgebäude der Schule sollte ferner von den beiden großen Anbauten durch eine Erdbebenfuge entkoppelt und um eine weitere Etage aufgestockt werden. Dafür solle offenbar eine Stahlunterkonstruktion angebracht werden, die das Gewicht abfängt und so den zweiten Stock ermöglicht. Auch Architekt Roger Laplanche habe die Planungen gut geheißen. Der Ingenieur verstehe sein Handwerk und wisse, was er tue, habe Roger erklärt, schrieb Hubert. Die Nonnen hätten ergänzt, dass der Baumeister "ein guter Junge" sei und die Kosten im Griff habe.


Die Schwestern hatten zuvor bereits geschrieben, dass sie mit ihrem ersten Bauunternehmer unzufrieden waren und einen neuen Handwerker mit dem Mauerbau beauftragt haben, der nun aber zu ihrer vollsten Zufriedenheit arbeite. Erstaunlicherweise sei er außerdem billiger als der erste. Zugleich bedauerten sie, dass eine Gesundheitsstation, die bisher außen an die Mauer der Schule angebaut war, durch die Maßnahme abgerissen werden musste. Von deren Dach seien immer wieder Diebe über die Mauer auf das Schulgelände eingedrungen, so dass der Schritt unumgänglich gewesen sei. Vom übrig gebliebenen Geld für die Mauer wolle man nun diese Ambulanz wieder so aufbauen, dass sie von Patienten besucht, nicht aber von Einbrechern genutzt werden könne. Der Haiti-Kinderhilfe-Vorstand hat in der Sache noch nicht entschieden, aber grundsätzlich gibt es ja bereits den Beschluss, die Schule in Cité Soleil längerfristig zu unterstützen. Sobald von Hubert die Abrechnungsbelege übermittelt werden, steht dann einem positiven Votum des Vorstands wohl nichts mehr im Weg.

Nach Huberts Besuch dankten die Schwestern erneut für die Unterstützung. Mit Hubert habe die Haiti-Kinderhilfe einen sehr freundlichen Gesandten geschickt, mit dem man sich hervorragend austauschen könne (sehen wir auch so!). Seine ti-solèy-Lampen seien außerdem eine schöne Sache. Auch die 600 Kinder an ihrer Schule könnten sehr davon profitieren. Kämen sie doch alle aus Cité Soleil, wo nur wenige Hütten illegal ans Stromnetz angeschlossen seien und abends so gut wie die Strom hätten. "Es wäre doch schön, wenn in Cité Soleil tagsüber die Sonne und abends die ti solèy, die kleine Sonne, scheint", hieß es in der Mail der Schwestern abschließend. "Wir zählen schwer auf Euch."

Abnehmer für die tollen Lampen finden sich also genug. Das Firmenkonzept gedeiht auch. Jetzt müssen wir "nur" noch genügend Spenden auftreiben, um so viele Sonnen wie möglich ins System zu bringen...
 
Liebe Grüße,
heike

Samstag, 19. Februar 2011

kurzbesuch bei monitoren

Wer hätte gerne eine ti-solèy-Lampe?
Hubert Heubuch hat in Haiti auch die Verantwortlichen des Restavek-Projekts getroffen. Er lobte das Konzept sehr, mit dem Mouvman Vin Plis Moun an die Familien herangeht, um die Kinder mitbetreuen zu dürfen. Auch die vielen verschiedenen Hilfen, die darüber hinaus meist individuell auf eine Familie und ihren Restavek zugeschnitten sind, seien beeindruckend, schrieb Hubert, der zuvor weder Schwester Marthe noch den Monitoren begegnet war. Als er den Termin zwei Tage zuvor ausgemacht habe, dachte er, er spreche mit einer 25-jährigen Frau, so voller Energie und Enthusiasmus sei Schwester Marthe gewesen. Beides gepaart mit ihrer 83-jährigen Lebenserfahrung müsse einfach zum Erfolg ihrer Arbeit führen.


Mit der gleichen Energie warben Hubert und einige Vertreter seines ti-solèy-Teams dann bei den Monitoren für die Solarlampe. Allesamt hätten großes Interesse daran gezeigt, meinte Hubert. Bei sämtlichen seiner Werbetermine für ti solèy habe er die Rückmeldung erhalten, dass das Produkt für den haitianischen Markt das richtige sei. Kundenschichten zu erschließen, sei also kein Problem. - Das sieht Schwester Marthe genauso. Sie betonte, dass die Haiti-Kinderhilfe gerne jedes ihrer bald 3.000 Sklavenkinder mit einer solchen Lampe ausstatten könne...

Freitag, 18. Februar 2011

dank aus haiti

Nach der Abreise von Hubert Heubuch aus Port-au-Prince haben die StudentInnen der Haiti-Kinderhilfe eine Mail geschickt, die wir mit ihrem Einverständnis allen zugänglich machen dürfen. Sie lautet:

Liebe Freunde,

alle StudentInnen, die am ti-solèy-Projekt teilhaben durften, das Komitee des Patenschaftsprogramms und Tonel-pa-nou-Vorsitzender Saintlouis möchten sich dafür bedanken, dass Sie uns eine so großartige Chance damit einräumen. Um Hubert zu sagen, wie sehr wir es genossen haben, mit ihm zu arbeiten und zugleich eine nachhaltige Umweltlösung in unserer Heimat Haiti zu etablieren, fehlen uns die Worte. Vielen Dank, Hubert. Allen Mitgliedern der Haiti-Kinderhilfe möchten wir sagen, dass wir ohne Ihre Hilfe nicht zu denjenigen gehören würden, auf deren Schultern die haitianische Zukunft lastet. Natürlich müssen wir noch viele Herausforderungen bewältigen, um unser Projekt in Haiti zu etablieren, aber mit Entschlossenheit, gutem Willen und Tatkraft werden wir das schaffen! Vielen Dank an Sie alle und möge Gott Sie dafür segnen, wie Sie Haiti helfen!

André (Geschäftsführer) und das Komitee

Donnerstag, 17. Februar 2011

zwischenbilanz der seeds-schule


Liebe FreundInnen Haitis,

Dr. Guerlaine Laplanche hat einen Zwischenbericht über den Stand der von der Haiti-Kinderhilfe gebauten Seeds-for-the-future/Semences-pour-la-vie-Schule geschickt. Dabei betonte sie erneut, wie wichtig es ist, beim Wiederaufbau des Landes nach der Katastrophe die Kinder aus den ärmsten Schichten des Landes nicht zu vergessen. Um Erfolg zu erhalten, müsse man den Kindern "Hoffnung, Liebe und Ausbildung" geben, schrieb sie. Davon sei die dünne Mittelschicht in Haiti ebenso überzeugt wie die Armen, die aber leider nicht gehört würden. Am konkreten Beispiel der Seeds/Semences-Schule gebe es aber gute Anlagen. "Am Anfang lief alles noch sehr zäh", führte Dr. Laplanche aus. Aber dank der Haiti-Kinderhilfe gelinge die Aufgabe sowohl finanziell als auch ideell.

Schon nach den wenigen Monaten Unterricht würden die ersten Früchte geerntet. Es gebe zwei Klassenzimmer mit gemischten Klassen. "Es ist überwältigend, den Wissensdurst der Kinder zu erleben", berichteten Laplanche und die beiden Lehrer der rudimentären Grundschule. Im ersten Klassenzimmer lernten die kleineren Kinder seit Schuljahresanfang Schreiben, den Zahlenraum bis 20 und Lesen. Es erwärme einem das Herz, ihre strahlenden Gesichter zu sehen, wenn man ihnen Aufgabenblätter austeile. Ein Kind habe sogar beteuert: "Das ist keine Arbeit, das macht zuviel Spaß!"


"Im zweiten Klassenzimmer konnten auch die älteren Kinder zunächst kaum etwas. Heute lesen und schreiben sie ganze Sätze und haben bereits mit Französisch angefangen", hieß es weiter in dem Bericht. Die Eltern seien so stolz auf ihre Kinder, wenn sie hörten, dass diese bereits einer Sprache mächtig seien, die in den besten Universitäten Haitis verwendet wird. Auch in Mathematik seien die Fortschritte groß. Einige Kinder sagten bereits aus, dass sie bald in der Lage sein werden, ihren als Händlern tätigen Eltern bei der Arbeit zu helfen. Die intellektuelle Arbeit werde außerdem durch Singen und Gedichte angeregt, und zu Weihnachten hätten die Kinder in einem Krippenspiel auch Theater gespielt. Über allen Arbeiten stünden die Begriffe "Hoffnung" und "Wissbegierde". Die Verantwortlichen der Seeds/Semences-Schule drückten abschließend ihren Dank an die Haiti-Kinderhilfe und alle SpenderInnen aus: "Sie verändern das Leben dieser Kinder zum Besseren. Wir sind stolz und glücklich darüber, Sie als Partner und Freunde zu haben."


In der begleitenden Semesterabrechnung wurden zur Zufriedenheit des Haiti-Kinderhilfe-Vorstands alle Ausgaben klar dargestellt und ordentlich belegt. Der budgetierte Etat reichte bis auf einen Posten aus: Beim Putzmittel wurden die geplanten Kosten um etwa ein Drittel überschritten, um die Hygieneanstrengungen wegen der Cholera zu erhöhen. - Und wer könnte das angesichts der großen Infektionsgefahr und der Tausenden Toten bemängeln?


Vielen Dank für Eure und Ihre Unterstützung für dieses Projekt,
liebe Grüße,
heike fritz & Stephan Krause

Mittwoch, 16. Februar 2011

haiti-kinderhilfe mit guten ideen

Denzlingen (hg). Seit der furchtbaren Erdbeben-Katastrophe in Haiti, die bereits ein Jahr zurückliegt, gibt es auch in Denzlingen eine besondere Sensibilisierung für die Not der Menschen dort. Zahlreiche spontane Hilfsaktionen, so auch jene der kulturellen Denzlinger Vereine vom Februar 2010, zeigten eine erfreulich große Hilfsbereitschaft, um einen Beitrag zur medizinischen Versorgung der leidgeprüften Menschen und nicht zuletzt auch für die schulische Versorgung der Kinder von Haiti zu leisten. Bei einem Benefizkonzert in der katholischen Kirche von Buchholz, woran sich auch der Pop- und Jazzchor der Denzlinger Concordia-Chöre beteiligte und fast 6.000 Euro einbrachte, war es vor allem das große gemeinsame Konzert mehrerer Denzlinger Vereine im Saal des Kultur- und Bürgerhauses im Februar 2010, wo man über 10.000 Euro für die Haiti-Kinderhilfe sammelte.

Vergangene Woche führte Helmut Gall ein Pressegespräch mit dem Gründer der Haiti-Kinderhilfe, Ernst Schroff, und mit Hilde Bauer, die sich seit Jahren sehr persönlich für die Kinderhilfe einsetzt. Besonderer Anlass zu diesem Gespräch war eine originelle Hilfsaktion, die eine Denzlinger Geschäftsfrau in der Alemannenstraße praktiziert. Ramona Schäfholz, die dort das „ChoCadeau“ betreibt, ein Fachgeschäft für Geschenke, Accessoires, Spielwaren, Bücher … usw., verkauft nämlich schon seit Monaten an einem separaten Tisch auch gebrauchte Bücher, die ihr von Kunden gebracht werden. Der Erlös fließt zu 100 Prozent der Haiti-Kinderhilfe zu. Spender und Käufer sind immer willkommen.


Mit Freude konnte Ernst Schroff vermelden, dass die Schule in Bellanger, für die auch die Spendengelder aus Denzlingen zur Verfügung gestellt wurden, jetzt fertiggestellt sei. Am 6. Februar flog nun ein Kontaktmann der Kinderhilfe, Hubert Heubuch, nach Haiti, um eventuell auch die Baumaßnahme zu überprüfen. Der Ausbau von Biogas-Toiletten wird ebenfalls erörtert und soll nun zum Bau freigegeben werden. Weiter sei geplant, eine Schulküche aufzubauen. Möbelanschaffungen seien mit 50 Prozent vom Rotary Club Hinterzarten ermöglicht worden, wobei weitere Hilfe zugesagt worden sei.


In der Krankenstation der Kinderhilfe werden ein Arzt und zwei Schwestern für die Behandlung von etwa 600 bis 700 Kindern mit Unterernährung, Wundbehandlungen und die Vorsorge, finanziert. Ferner werde die Schule „Centre St. Bosco“ repariert und teilweise neu aufgebaut. Hierbei müsse zur Sicherheit vor Diebstahl vor allem auch die Umfriedungsmauer erneuert werden. Mit Nachdruck betreibe man schließlich ein Solarlampen-Projekt. Hierbei soll eine Werkstatt zur Herstellung von Solarlampen aufgebaut werden. Dies sei insofern eine große Hilfe, als man in einem Land ohne Elektrizität mit Solarlampen gerade auch das Lernen in Abendstunden – in Haiti wird es am frühen Abend stets rasch dunkel! – fördern könne. Herr Heubuch werde dies bei seinem Besuch mit den entsprechenden Personen vor Ort abklären. In diesem Zusammenhang hofft man auch auf Hilfe durch internationale Hilfsorganisationen.

Unterstützung wird also sowohl aktuell und vermutlich noch auf längere Sicht sehr benötigt. Über das Internet http://haiti-kinderhilfe.de/ kann man sich laufend aktuell über die Arbeit der Haiti-Kinderhilfe informieren. Weiterhin bleibt Planung, Finanzierung und Durchführung von lebensnotwendigen Projekten vor Ort an vorderster Stelle der Agenda, zum Beispiel um Krankenhäuser, Waisenhäuser und Schulen auszubauen, auszustatten und mitzufinanzieren. Nicht zuletzt strebt man die langfristige Verbesserung der Lebenssituation einzelner Menschen an, indem Schul- und Ausbildungspatenschaften vermittelt werden und deren verlässliche Finanzierung garantiert wird. Ein längerer Atem ist also sehr gefragt!

Quelle: Helmut Gall / Von Haus zu Haus

Montag, 14. Februar 2011

neuigkeiten aus erster hand

Liebe FreundInnen Haitis,

der jüngste Bericht von Hubert Heubuch, dem Gründer unseres ti-solèy-Projekts, der ihm zurzeit in Haiti Starthilfe gibt, umfasst sehr viele verschiedene Themenbereiche. Hubert und sein Team hatten in den vergangenen Tagen sehr viele verschiedene Termine und Aufgabenstellungen, die er jetzt zusammengefasst hat. So traf er sich mit Claudine und Irina vom YY Haiti Project, dem haitianischen Ableger der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Grameen-Bank. Grundsätzlich hatte Hubert ja mit den deutschen Verantwortlichen des Projekts über die Lampen und ihre Verbreitung vorberaten, aber auch die beiden haitianischen YY-Vertreterinnen waren von dem Produkt und der Marktidee angetan. Laut Claudine sei der Rauch der Kerosinlampen, die am weitesten in dem Land verbreitet sind, die Hauptursache für Krebs in Haiti. Solarlampen seien daher nicht nur umwelt-, sondern auch gesundheitsfreundlich. Die YY-Managerinnen empfahlen für eine weite Verbreitung des Produkts Werbe- und Verteilaktionen in Schulen auf dem Land. Beide Frauen hatten sich auch schon die Biogasanlage angesehen und würden immer noch von den Rühreiern schwärmen, die ihnen damals aufgetischt worden seien, schrieb Hubert. Sie hofften, dass evoltic auch dafür einen Businessplan einreichen werde. Zugleich rieten sie dazu, dem geplanten evoltic-Energieunternehmen zunächst mit einer Stiftung Starthilfe zu geben. Laveus, ein im Patenschaftsprogramm ausgebildeter Buchhalter, werde sich um die dafür nötigen Schreibarbeiten kümmern.

E'timville
In eTREaysien, einem Start-up-Unternehmen, sei außerdem ein weiterer möglicher Projektpartner gewonnen worden. Das Unternehmen plant Häuser für haitianische Familien und sei sehr daran interessiert, die Energieversorgung mit evoltic zu realisieren. Die Vorberatungen mit den beiden Firmenvertretern Mathias und Roxane seien intensiv und inspirierend gewesen. Jetzt müsse nur evoltic in die Gänge kommen. Die geschäftlichen Kontaktgespräche würden übrigens fast immer in einem Restaurant geführt, weil die Organisationen entweder ihren Sitz durch das Erdbeben verloren hatten oder sich selbst erst in Gründung befinden. Es sei äußerst merkwürdig, mit dem Wissen in einem schicken Lokal zu speisen, dass nur 20 Meter weiter viele Menschen in Zelten wohnten, die nicht wüssten, was sie ihren Kindern am nächsten Tag auftischen sollten. Diese Realität in Haiti sei schwer zu verkraften. Am Platz St. Pierre beauftragte Hubert einen Maler, dem er einige Bilder abkaufte, ein Bild mit der ti-solèy-Lampe zu realisieren. Der Künstler sagte ihm zu, sich eine typische haitianische Szene dafür einfallen zu lassen. Das Bild soll dann als Illustration zu den Werbeaktionen in die Schulen mitgenommen werden.


Sehr bewegend sei die Auslieferung der ti-solèy-Lampe an sein eigenes Patenkind gewesen. Die 14-jährige Francesca erhielt die erste Lampe aus haitianischer Produktion! Doch zuvor führte das Mädchen ihn 15 Minuten lang in einem gnadenlosen Zickzack von Trampelpfaden durch E’timville, einem Slum in den Bergen von Pétionville, wo sie mit ihrer Familie – dem Vater, zwei älteren Brüdern und zwei jüngeren Schwestern – in einer Hütte mit etwa drei auf vier Metern lebt. Da die Mutter schon gestorben sei und der Vater als Wachmann arbeite, seien die Jungs und Francesca für den Haushalt und die Erziehung der beiden kleineren Geschwister verantwortlich. Die Familie habe Francescas Paten zwar erwartet, aber mit der Lampe habe er sie überrascht. Der Vater sei begeistert gewesen, weil die Stromversorgung in seinem Viertel sehr unzuverlässig sei (wo nicht in Haiti?) und sich die Familie bisher immer mit ihrer rußenden Kerosinlampe herumschlagen musste. Die Jungs und Francesca zeigten sich beim Feldversuch in der dunklen Hütte von der Leuchtkraft der Lampe überzeugt. Jetzt könnten sie manche Arbeiten in den Abend hinein verschieben, und es falle leichter, sich trotz der Ganztagsschule um alle Arbeiten zu kümmern. Francesca versprach, genau Buch über den täglichen Gebrauch der ti-solèy-Lampe zu führen und alle zwei Wochen einen Bericht darüber zu verfassen. Für Hubert war der Termin natürlich für die Projektarbeit wichtig. Aber privat habe ihn das Treffen mit seinem Patenkind fast überwältigt. Es sei schon nochmal etwas ganz anderes, die Lebensumstände des jungen Mädchens hautnah zu erleben, dem über den gesponserten Schulbesuch tatsächlich eine Perspektive eröffnet werde. Francesca habe ihn und seinen Begleiter übrigens aus dem Wirrwarr des Viertels herausführen müssen. Allein hätten die Ortsfremden niemals wieder aus dem Labyrinth herausgefunden…


Ganz nebenbei steigerte Hubert außerdem den Umsatz einer Straßenhändlerin. Die Frau hatte am Abend versucht, Amerikaner von ihren in Haiti gefertigten Tchaka-Taschen zu überzeugen. Als Hubert Licht ins Dunkel brachte, griffen die Kunden letztendlich zu, weil sie die Produkte endlich auch sehen konnten. Der Gewinn habe zwar noch nicht für die Anschaffung einer Lampe gereicht, aber die Händlerin habe ernsthaft über einen Kauf nachgedacht, weil sie jedem Kunden einige Taschen verkauft hatte – inklusive Hubert! Sie habe noch nie 100 Prozent der abendlichen Verkaufsgespräche zu einem Abschluss bringen können, versicherte sie Hubert.


Die Produktionsseminare für die Lampen starteten jeweils mit viel Enthusiasmus, berichtete Hubert weiter. Allerdings breche dadurch auch leicht Chaos aus. Es sei eine große Herausforderung, strukturiertes und organisiertes Arbeiten zu etablieren. Das engere Team habe deshalb vereinbart, noch während seines Aufenthalts einen Arbeitsplan und Qualitätsstandards auszuarbeiten. Highlight des jüngsten Arbeitstages seien übrigens die Spaghetti gewesen, die Marie-Shella auf jenem Kocher zubereitet habe, der aus der Biogasanlage gespeist werde. Nachhaltig produziertes Essen für das Erneuerbare-Energien-Team!


Huberts Fazit zu seiner vergangenen Woche in Haiti: „Ich habe ein großartiges Team und viele andere interessante Menschen getroffen. Jeden Tag eröffnen sich mir neue Ideen, und ich muss mich zusammenreißen, um mich nicht zu verzetteln.“ Es gibt einfach immer noch viel zu viel zu tun.

Liebe Grüße,
heike

Samstag, 12. Februar 2011

erste "anstellung"


Für die noch zu gründende ti-solèy-Firma ist bereits eine erste Stelle besetzt: Benson Jeudy, Patenkind # 602, hat sich bei allen Arbeiten in den Workshops der vergangenen Tage so sehr hervorgetan, dass er bereits zum Material- und Werkzeugwart für die ersten Chargen Lampen, aber auch für das spätere evoltic-Energieunternehmen ernannt wurde. Auch in der Produktion zeigte er eine rasche Auffassungsgabe, so dass er nicht nur als erster seine Lampe fertig hatte, sondern auch noch allen anderen Hilfestellung geben konnte. Darüber hinaus lässt sein Bild darauf schließen, dass er neben gekonnter Arbeit auch noch gute Laune drauf hat...

Herzlichen Glückwunsch!

Freitag, 11. Februar 2011

arbeiten in haiti mit hindernissen


In Haiti sind die Workshops zum ti-solèy-Projekt wie geplant fortgesetzt worden - dieses Mal sogar überdacht in einem etwas reineren Raum als der offenen Fitness-Bar... Hubert Heubuch hat die "Jungs und Mädels" wieder als sehr pfiffig empfunden, manchmal seien sie aber auch etwas übereifrig. Er selbst hat die Tücken Haitis, die Haiti-Kinderhilfe-Vorsitzender Stephan Krause beim Bau der Biogasanlage schon beklagt hat, auch erfahren. Sein geplanter Einkauf von 100 M5-Muttern stellte sich auch im größten Baumarkt des Landes als nicht ganz einfach heraus... Zuerst seien die Verkäufer sehr unwillig gewesen, überhaupt ein Geschäft abzuwickeln. Dann habe er sich selbst auf die Suche nach den Muttern gemacht. Es habe eine Weile gedauert, aus zahlreichen Kisten die 100 richtigen und nötigen herauszufinden, aber es sei ihm letztendlich doch gelungen. Seine Freude darüber sei aber wieder zunichte gemacht worden, als die Verkäufer meinten, Muttern würden nicht einzeln abgegeben. Deshalb habe er sich letztendlich auch noch zum Kauf von 100 überflüssigen Schrauben entschlossen - die er sich natürlich wieder selbst zusammensuchen musste... "Heute Abend kann ich darüber lachen, heute Morgen fiel es mir schwer", schrieb Hubert wörtlich.


Kenbé fèm und liebe Grüße,
heike

benefizveranstaltung in frankfurt

Genug geredet!
Die Evangelische Studierenden Gemeinde Frankfurt hat zum Jahrestag des Erdbebens in Haiti eine Bestandsaufnahme zur Lage in dem von der Naturkatastrophe zerstörten karibischen Staat veranstaltet. Bei mehreren Aktionen sollten verschiedene Zugänge zu dem Land erschlossen werden. Francis Djomeda präsentierte etwa in einer Fotoausstellung Graffiti, auf die er bei seinem Aufenthalt in Haiti gestoßen war. Er zeigte sich sehr beeindruckt von der Kunst auf der Straße und vermittelte auch den ZuschauerInnen ein gutes Bild davon.


Über "Erfüllte Träume - unerfüllte Träume" referierte Dr. med. Michel Roumer, der nach seinem Studium in Port-au-Prince heute als Arzt in Frankfurt praktiziert, aber auch regelmäßig in Haiti im Einsatz ist. Der haitianische Student Nixon Siméon, ehemaliges Patenkind der Haiti-Kinderhilfe, moderierte den Abend. Unter Nixons Verantwortung entstand auch das Essen zum Filmabend mit "Ghosts of Cité Soleil", einem Dokumentarfilm über die Banden in den Slums von Port-au-Prince. Die thematische Einführung in die Geschichte Haitis übernahm Andrea Gremels, Romanistizdozentin an der Universität Frankfurt/Main.



Beim Benefizkonzert für Haiti, zu dem die Pianistin Anna Tyshayeva in der Kirche am Campus Bockenheim aufspielte, stellte Nixon ferner die Haiti-Kinderhilfe vor. Zugleich vermittelte er mit dem Verkauf von Kunsthandwerk einen Einblick in die farbenfrohe und lebensbejahende Alltagskunst seiner Landsleute.

 










Herzlichen Dank für alle Aktionen - sowohl an die Organisatoren, die direkten Beteiligten und die Spenderinnen und Spender.

Mittwoch, 9. Februar 2011

testproduktion angelaufen

Hallo an alle,

unter erschwerten Bedingungen hat Hubert den Produktionsworkshop mit den StudentInnen für die ti-solèy-Lampen abgehalten. Zwar waren alle 20 InteressentInnen pünktlich anwesend, aber der Raum, der als Reinraum für die Elektronikarbeiten genutzt werden sollte, war bereits belegt. - Maler hatten schon damit begonnen, nach den Renovierungsarbeiten infolge des Erdbebens den Raum zu streichen. Hubert nahm es zum Glück gelassen und nutzte die Gelegenheit für eine Lektion über nötige Produktionsbedingungen... Da es HaitianerInnen noch viel besser gewöhnt sind, zu improvisieren, wurden die Arbeiten kurzerhand ins Freie verlegt: Die seit Jahren verlassene Henfrasa-Sportbar wurde wiedereröffnet! So schnell wie möglich wurde gefegt, geputzt, gewienert und geschrubbt, damit wenigstens ein "staubfreier Raum haitianischer Art" zustande kam...


Hubert machte die Gruppe zunächst mit den verschiedenen Werkzeugen, dem Material, elektronischen Komponenten und möglichen Bauplänen für eine Werkbank vertraut. Danach wurden Probeläufe etwa in Kabelschneiden, Löten und ähnlichem anberaumt. Trotz der schwierigen neuen Arbeiten zeigten sich alle Beteiligten wohl völlig begeistert. Und als der Hausmeister von Henfrasa in der Nähe den Hof fegen wollte, scheuchten sie ihn alle sofort weg, um keine Verschmutzung der Elektronikteile zu erhalten. - Die vorangegangene Lektion war schon gelernt! "Eigentlich hatten wir erwartet, dass nach diesen Arbeiten einige der InteressentInnen abspringen würden, aber alle kündigten an, weitermachen zu wollen", berichtete Hubert. Der nächste Workshop sei deshalb aufgeteilt worden, heute werde die Hälfte der Gruppe zwei Lampen zusammenbauen, am Donnerstag die andere Hälfte weitere zwei.


Laumenaire hatte bei diesem Kurs am Dienstag die Moderatoren- und Übersetzerrolle eingenommen und laut Hubert richtig gut gearbeitet. Der ganze Tag sei von Gesängen und Gelächter begleitet gewesen, so dass er wieder sehr positiv in Erinnerung bleiben werde. Zum perfekten Produkt und zur perfekten Geschäftsidee fehle "nur" noch der wirtschaftliche Erfolg, meinte Hubert...


Auch der Termin mit Vertretern der GTZ, der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit, sei vielversprechend verlaufen. Die Techniker betonten, dass die Lampe von "richtig guter Qualität" sei und sich die Haiti-Kinderhilfe beim Vertrieb vor allem auf die ländlichen Gebiete konzentrieren sollte. Auch sie versprachen, für das Produkt "Made in Haiti und von guter Qualität" zu werben.

Huberts Fazit zum Dienstag: "Wir schaffen es auf jeden Fall, die Solarlampen vor Ort zu bauen. Die Umweltbedingungen sind allerdings kritisch. Wir benötigen einen halbwegs akzeptablen Reinraum, um Werkzeug und Material vor Staub zu schützen, müssen aber zuvor erst noch das Bewusstsein für diese Rahmenbedingungen schaffen." Allerdings seien die Tonel-pa-nou-StudentInnen wirklich engagiert, hakten mit den richtigen Fragen nach und lernten schnell. "Ich denke, sie erkennen das Potenzial dieser Unternehmung", meinte er. Und da liegt er bestimmt richtig.

Liebe Grüße,
heike fritz

Dienstag, 8. Februar 2011

ti-solèy-team wirbt für lampe

Hallo, Ihr Lieben,

Hubert hat tatsächlich auch nach seinem gestrigen Reisetag noch einen Bericht geschickt. Demnach ist er mit André, Laumenaire, Guivens, Laveus und Tina nach Petit Goâve gefahren. Wie das so in Haiti ist, hatten sie natürlich auf der 60 Kilometer langen Strecke eine Autopanne und mussten die Wagen wechseln, aber es war immerhin nur eine…

Die Gruppe besuchte zwei Projekte von Hilfsorganisationen, wo in der näheren Umgebung des Epizentrums Holzhaussiedlungen gebaut werden. Im ersten Projekt ging es dabei wohl eher um die Kontakte, da in der Siedlung in Petit Goâve die Stromversorgung der Häuser und Hütten wohl relativ zuverlässig zu sein scheint. Die neuen Unterkünfte werden daher gleich mit Stromanschluss versehen. Aber die Verantwortlichen waren dennoch an den Lampen interessiert, kannten sie eigentlich auch schon, aber wollten einige Exemplare, um sie für einzelne nötige Spezialeinsätze zu gebrauchen. Vom Verkaufsstandpunkt her betrachtet habe das Treffen niemanden so richtig euphorisch gemacht, bedauerte Hubert. Aber man habe ihnen den Tipp gegeben, Schulen in ländlichen Gebieten mit den Lampen auszustatten, so dass die Kinder zu Hause, wo es keinen Stromanschluss gibt, dafür werben.

Beim Mittagessen an einem kleinen Straßenimbiss stellten die StudentInnen den Kontakt zu einem anderen Gast her, der die Lampen toll fand und selbst irgendwie mit einer Hilfsorganisation verbunden war. Er beraumte gleich noch ein Treffen mit seinem Finanzchef an, um Preise auszuhandeln. Es sollte auf dem Rückweg der Gruppe nach Port-au-Prince eingebaut werden. Zuvor aber sollte der noch anberaumte Termin mit der zweiten interessierten NGO stattfinden. Der Chef dieser Organisation zeigte sich vom ti-solèy-System sehr angetan. Er erwägt, auf den Häusern seiner Siedlung solare Stromversorgungen zu installieren. Auch die Lampe selbst und das dazugehörige Geschäftsmodell fanden seine Begeisterung. Allerdings hatte dieser Bauleiter keine Entscheidungsbefugnis, um gleich einen Zuschlag abzugeben. Aber er versprach, sich innerhalb seiner Organisation für die Anschaffung einzusetzen und grundsätzlich für ti soléy sowie das mittelfristig geplante Evoltic-Umweltunternehmen zu werben.

Der Rückweg nach Port-au-Prince sei dann sicher verlaufen, obwohl es in der ganzen Stadt von Gerüchten über eine mögliche Rückkehr von Ex-Präsident Jean-Bertrand Aristide gebe und zu Protesten mit brennenden Barrikaden komme. Huberts Fazit zu diesem Tag: Die Gruppe habe einen guten ersten Zugang zum NGO-Markt erhalten, und er sei froh darüber, dass er die Termine mit dem harten Kern der ti-solèy-InteressentInnen gemeinsam wahrgenommen habe. Es sei erfolgreich gewesen, die praktische Arbeit des Bewerbens anzugehen. Zugleich habe es immens Spaß gemacht.

Liebe Grüße,
heike fritz

Montag, 7. Februar 2011

die kleine sonne geht auf!

Hallo an alle,

Haiti-Kinderhilfe-Mitglied und Initiator des ti-solèy-Projekts, Hubert Heubuch, ist – wie im Rundbrief ja schon angekündigt – auf eigene Kosten nach Haiti geflogen, um das ti-solèy-Projekt auch dort in Gang zu setzen. Mittlerweile ist er in Haiti eingetroffen und hat nach einem Mammuttag sogar noch einen Bericht darüber geschickt. An dem ersten Treffen mit den Großen aus dem Patenschaftsprogramm, die eventuell Interesse haben, an einem Energieunternehmen mitzuarbeiten, das die Lampen fertigstellt und verkauft, nahmen seinen Angaben zufolge 25 der StudentInnen teil. Die Rückmeldungen seien sehr positiv gewesen. Die StudentInnen hätten das Konzept für die Lampen, ihre Anwendung, den nötigen Service und die Firmenidee schnell verstanden und direkt Produkt- und Marketingideen entwickelt. „Sie vermittelten mir, dass wir das richtige Produkt und die richtige Businessidee für Haiti haben“, schrieb Hubert wörtlich. Als nächster Schritt seien Workshops zu Bau & Technologie und Verkauf & Werbung anberaumt worden. Die Bereitschaft mitzuarbeiten und ihre Begeisterung seien großartig, und die Haiti-Kinderhilfe werde ein starkes ti-solèy-Team in Haiti erhalten, zeigte sich Hubert optimistisch.

Auch in seinem Guesthouse warb Hubert gleich für die Lampe – und verkaufte bereits vier Stück! Ein Kanadier, der mit seiner Organisation ein neues Dorf für Obdachlose des Erdbebens in einer ländlichen Gegend baut, in der es noch überhaupt keine Stromversorgung gibt, erstand gleich ein Vorführexemplar. Der Gastwirt, dessen Verwandte alle oben in den Bergen um Port-au-Prince in abgeschiedenen Gebieten leben, kaufte sogar drei und versprach, überall für das Produkt zu werben. Beide Käufer waren wirklich sehr beeindruckt von der Lampe und ebenso wie die StudentInnen davon überzeugt, dass sie gut zu Haiti passt – was man auch daran ersehen kann, dass sie bereits beim Bausatz zugriffen, der noch nicht zusammengebaut war… Aber auch die Fertigstellung bis zum Ende der Woche wird sie nur noch weiter begeistern, denn so gewinnen sie die Überzeugung, dass das ti-solèy-Unternehmen ein guter Partner für weitere Zusammenarbeit sein wird.

Huberts Fazit nach dem ersten Tag vor Ort: „Dieser Tag war eine rundum wunderbare Erfahrung mit vielversprechenden Rückmeldungen von unseren StudentInnen und auch von Fremden. Der Preis des Systems könnte allerdings ein Problem sein. Ich stehe zwar unter Strom, bin aber auch müde.“ Mittlerweile dürfte er den Schlaf des Gerechten hinter sich haben. Für heute steht ein Besuch in Petit Goâve auf dem Programm, wo zwei NGOs die ti-solèy-Lampe eventuell in größerem Rahmen einsetzen wollen.

Liebe Grüße (auch und besonders an Hubert),
heike

Samstag, 5. Februar 2011

ti-solèy-Aktion an der St.-Ursula-Schule


Am Donnerstag, 20. Januar, organisierte ich mit meiner Klasse 6D der St.-Ursula-Schule, Hannover, einen Aktionstag zugunsten der Kinder in Haiti. Im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler viele Informationen über die Lage der Kinder gesammelt, und sie hatten sich als Ziel gesetzt, für mindestens zwei der Patenkinder das Geld für die Solarlampen zu erwirtschaften. Der Morgen begann mit der Gestaltung des Schulgottesdienstes, in dem insbesondere in den Fürbitten für die Kinder in Haiti gebetet wurde. Bei jeder Fürbitte wurde auf dem Altar eine Kerze in einer der selbst gebastelten Laternen angezündet. Am Ende sang die Klasse das haitianische Lied „Min nan lamin“ und gab im Anschluss Informationen über das „ti solèy“-Projekt. Schließlich wurden die brennenden Laternen an die Klassensprecher der anderen Klassen weiter gegeben mit dem Wunsch, sich vielleicht doch auch für das Projekt anstecken zu lassen.


In den beiden Pausen verkauften die Schülerinnen und Schüler der Klasse selbst gebackenen Kuchen – am beliebtesten war dabei der Platz hinter dem Verkaufstisch. Der Kuchen fand reißenden Absatz, so dass in den Pausen sogar noch für Nachschub gesorgt werden musste. Das stolze Ergebnis am Ende der Vormittags: 272,60 Euro, also der Kaufpreis für sogar etwa sechs Lampenbausätze!


Die Bastelvorlage für die Laternen ist erhältlich unter info@haiti-kinderhilfe.com . Einfach auf farbiges Papier kopieren, ausschneiden und zwei Elemente auf dem quadratischen Boden übereinander kleben. Aus Pappe würde es sich auch als Sammelkörbchen eignen.
Barbara Meisig