Dienstag, 29. März 2011

präsentation der hkh


Übersicht Projekte HKH März 2011

Wer Näheres zu unseren Projekten erfahren möchte, kann sich gerne an uns wenden:
www.haiti-kinderhilfe.com

Montag, 28. März 2011

schlüsselübergabe in bellanger


Die Vorstandsdelegation mit Roswitha Weiß, Susa Reiter und Doris Forst-Günther hat den offiziellen Festakt zur Einweihung der Schule in Bellanger vorgenommen. Beim Einweihungsgottesdienst, den der Träger der Schule, Pater Crispin, hielt, bekamen die drei Haiti-Kinderhilfe-Vertreterinnen Ehrenplätze nah am Altar und wurden gesegnet. In einer feurigen Predigt erklärte der Pfarrer den Kindern, dass Betteln sie nicht weiterbringen würde, sondern sie nur durch Lernen und Fleiß etwas im Leben erreichen könnten. Außerdem wurde viel gesungen und getrommelt. Allerdings dauerte die Zeremonie doch so lange, dass so manches Vorschulkind schlafend von der Bank gefallen sei, berichtete Susa. Zum Auszug aus der Kirche bekam jedes Kind von den Haiti-Kinderhilfe-Vertretern Lollies.

Während die Kinder danach ihre Schulbänke aus der Kirche trugen, stand für die Besucher ein Rundgang durch die (leere) Schule auf dem Programm. Die Klassenzimmer sind mittlerweile fertig gebaut, allerdings sind die Anstricharbeiten noch nicht in allen Räumen abgeschlossen. Beim Geldfluss von Port-au-Prince nach Bellanger hatte es offenbar Probleme gegeben, so dass keine Mittel vorhanden waren, Farbe nachzukaufen. Auch müssen noch einige Putzarbeiten nachgebessert werden, so seien etwa die Geländer und die Türen noch nicht ganz fertiggestellt. Auch müssen einige Schulbänke noch geschliffen, andere noch gestrichen werden. - Alles Kleinigkeiten, die problemlos umgesetzt werden können, zeigte sich Susa sicher. Der einzige größere Mangel sei am Dach festzustellen. Dort war ein sehr dünnes Blech verwendet worden, das etwa unter dem wunderschönen riesigen Mangobaum auf dem Gelände schon Dellen von herunterfallenden Früchten hat. Außerdem würden immer wieder Menschen versuchen, die Früchte vom Dach aus zu ernten, so dass das Blech schon sehr mitgenommen sei. Um in Bellanger konkret weitere Schäden zu vermeiden, soll ein Stacheldraht das Dach künftig einsäumen. Bei künftigen Bauarbeiten, so vereinbarten es die Vorstandsmitglieder mit Bauingenieur Guivens Sylvestre, sollen aber gleich von Beginn an stabilere Materialien verwendet werden.


Unter dem Mangobaum ging dann das richtige Fest für die Kinder los. Sie hatten den Schulhof liebevoll mit Girlanden und Transparenten mit "Merci Tonel pa nou" geschmückt, tagelang Lieder, Gedichte, Sketche und kleine Theaterstücke einstudiert. Da alle Kinder sich auf die Bühne wagten, erhielten alle noch einen Stift als Gage. "Es war wirklich supernett", schrieb Susa. In einigen Reden stellten Roswitha und Tonel-pa-nou-Vorsitzender Acedius Saintlouis die Haiti-Kinderhilfe und ihre Projekte im Land vor. Die Lehrer dankten für die Unterstützung und beteuerten sowohl gegenüber den Kindern als auch gegenüber dem deutschen Besuch, wie wichtig Schulbildung in einem Land wie Haiti sei. Dann folgte die offizielle Schlüsselübergabe, symbolisch vollzogen von Ace und Susa an Pater Crispin.


Für die Kinder wichtiger war dann die Übergabe der Geschirrspende an die Schule in Bellanger. Zwar war ja das sogenannte Löffelprojekt, mit dem die Haiti-Kinderhilfe vor einiger Zeit Schulen mit Geschirr ausstattete, damit die Kinder sich beim Essen aus einem großen Topf nicht ständig gegenseitig mit Infektionskrankheiten ansteckten, bereits ausgelaufen. Im vergangenen Jahr war aber eine zweckgebundene Spende extra für Geschirr in Bellanger eingegangen, so dass wir da nochmal tätig werden mussten. Die Kinder strahlten schon beim Anblick der glänzenden Teller und Becher. Übertroffen wurde das Ganze aber, als auch noch ein Restaurant aus der nächstgelegenen Stadt das Geschirr mit Essen füllte. Es gab Reis mit Bohnen und dazu entweder Hähnchenschenkel oder Cabri - also das Nationalgericht Ziege, superlecker, hmmmm. Dazu servierte die Haiti-Kinderhilfe allen 140 Schulkindern das pappsüße haitianische Couronne, das alle Einheimischen nur Cola nennen und lieben.


Nach Susas Bericht gibt es noch viele Pläne, wie der Schulkomplex in Bellanger ausgebaut werden soll. Am dringlichsten seien Toiletten und das Auffüllen der bisherigen offenen Grube, die für die Kinder sehr gefährlich sei. - Hier hat die Haiti-Kinderhilfe bereits ihre Zustimmung signalisiert, derzeit wird geprüft, ob die WC-Anlage eventuell mit einer Biogasanlage für die Schulküche kombiniert werden könnte. Die von einer anderen Hilfsorganisation gestiftete Schulküche, die an einem völlig verkehrten Platz gebaut worden war, soll demnach in ein Büro für die Lehrer umgewandelt und eine neue am
richtigen Standort errichtet werden. Um die Toilettenanlage und die Schulküche mit Wasser zu versorgen, das in der Region vorhanden wäre, soll auch ein Brunnen gebohrt werden. Außerdem wünscht der Pater sich eine Umfriedung der Schule, da ständig Fremde auf das Gelände kämen. Damit dieser sich besser in die schöne Umgebung einfügt, wurde darüber nachgedacht, einen lebenden Zaun zu pflanzen. Diskutiert wurden etwa drei Reihen Kakteen und Bougainvilleas mit zwei Reihen Stacheldraht zwischen den Kakteen. Am Eingang wäre dann nur ein großes Tor nötig, das von je einem gemauerten Fundament und Mauerteil gehalten wird. Um eine perfekte Anlage zu erhalten, wäre dann schlussendlich noch ein Spielplatz erwünscht. - Wir werden sicher sehen, was sich alles machen lässt.

Samstag, 26. März 2011

sponsorenlauf für haiti

Ein Frühlingslauf für Nordic Walker und Läufer startet am Sonntag, 10. April, um 12 Uhr am Solara-Parkplatz in Köngisfeld. Bereits um 10 Uhr können sich Kinder auf Schatzsuche begeben. Es gibt vier verschiedene Strecken mit Distanzen von 5,5 bis 28 Kilometer, die teilweise auch über über die Gemarkung von Mönchweiler verlaufen. Das Startgeld beträgt zehn Euro für Erwachsene und fünf für Kinder. Die Teilnehmer sollen sich möglichst einen Sponsor suchen, der für jeden bewältigten Kilometer einen Euro bezahlt. Auf den eifrigsten Spendensammler warten Preise.


Seit ihrer Jugend engagiert sich Potschaske für die Umwelt und auf sozialen Gebieten. "Es ist jetzt an der Zeit, das Laufen für wohltätige Zwecke zu nutzen und das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, sagt sie. Ihr Motto lautet: "Run for the Planet". Allerdings möchte Christiane Potschaske nicht einfach nur um Gelder bitten, sondern aktiv Spenden "er-laufen". Sie sucht deshalb Sponsoren, die für ihre täglich gelaufenen Kilometer Geld spenden und auf diese Weise soziale und ökologische Projekte unterstützen wollen. Auch hier denkt sie an einen Euro pro Kilometer.

Dieses Jahr möchte Christiane Potschaske die Haiti-Kinderhilfe in ihrem Vorhaben "ti solèy – kleine Sonne" unterstützen. Es geht in diesem Projekt darum, sauberes Licht und Arbeit in die dunklen Hütten und Zelte der Ärmsten in Haiti zu bringen, so dass Kinder lernen können. "Ich habe noch nie in meinem Leben ein Auto besessen. Selbst während meines Studiums in Kanada fuhr ich den Winter hindurch mit dem Rad oder lief lange Distanzen zu Fuß", blickt Christiane Potschaske zurück. Sie trainiert für und läuft Ultramarathonstrecken nur zum eigenen Spaß. So kommen pro Woche zwischen 80 und 100 Kilometer zusammen, gemessen und dokumentiert per GPS-Gerät.

Gleichzeitig möchte Christiane Potschaske Eltern ermutigen, mit ihren Kindern wieder mehr zu laufen und Distanzen mit dem Rad zurückzulegen, besonders die alltäglichen. Zum Schatzlauf für Kinder von sieben bis zehn Jahren treffen sich die Teilnehmer um 9.45 Uhr ebenfalls beim Schwimmbad. Die Schatzsuche dauert bis gegen 11 Uhr. Die Teilnahme kostet drei Euro. Weitere Informationen: Telefon 07725/91 98 46 oder 0170/8 65 12 11, E-Mail chripot@t-online.de

Text und Bild: Schwarzwälder Bote
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.koenigsfeld-fuer-den-planeten-und-die-haiti-kinderhilfe.5b6076cd-d7a4-4ec8-a7db-72fa31eadac6.html

Donnerstag, 24. März 2011

vorstandsteam in haiti

Hallo an alle,


das dreiköpfige Vorstandsteam aus Roswitha Weiß, Susa Reiter und Doris Forst-Günther ist in Haiti angekommen. Dank eines Freiflugs von airberlin - nochmal ausdrücklichen und öffentlichen Dank an die Fluglinie!!! - und der Zusammenlegung des bewilligten Flugs für ein Vorstandsmitglied aus den Jahren 2010 und 2011 konnte dieses Mal eine ganze Delegation fliegen, damit Roswitha die anderen Teammitglieder in die Arbeit von Tonel pa nou und die Projektbetreuung einführen kann. Die drei sind herzlich von der Tonel-pa-nou-Vereinsleitung empfangen worden.



- Mit einem Galadiner, das mit Gas aus der Biogasanlage zubereitet wurde und für das endlich auch der neue Kocher, typisch haitianisch aus einer Autofelge gebaut, fertig wurde: Brotfrucht mit Heringssauce. Die Drei werden bei der Reise so viele laufende Projekte wie es geht besichtigen und zugleich neue mögliche Partner gewinnen. Wir halten Euch natürlich so aktuell wie möglich auf dem Laufenden.


Liebe Grüße,
heike

Samstag, 19. März 2011

schüler helfen haiti

Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Tuttlingen haben weitere 1.475 Euro zugunsten der Haiti-Kinderhilfe erwirtschaftet. auf den beiden schuleigenen CNC-Fräsen waren Weihnachtskarten aus Holz in verschiedenen Farben gefräst und von der Klasse 7c in der Pausenhalle verkauft worden. Der Reinerlös davon betrug 475 Euro. Die restlichen Karten übernahm die Umwelt-AG und verkaufte sie zusammen mit selbst gemachten Plätzchen auf dem Tuttlinger Weihnachtsmarkt.


Im Vorfeld hatte sich die Umwelt-AG schon die verschiedensten Gedanken gemacht, wie sie das Geld möglichst nahe an ihrem Themenkreis „Umweltschutz“ in Haiti einbringen könnte und fand in der Entwicklung der Haushaltsbiogasanlage ein sie sehr ansprechendes Projekt. Schnell entschlossen stockten sie ihre Einnahmen aus dem Verkauf von 280 Euro auf 1.000 Euro auf. Dieses Projekt, so ist die einhellige Meinung der SchülerInnen, sei geeignet, den Einzug von regenerativen Energien in Haiti zu fördern. In dem Karibikstaat laufen die spärlichen übriggebliebenen Baumbestände Gefahr, zugunsten der Holzkohleproduktion abgeholzt zu werden. Weitere Aktionen in der Schule sind bereits angedacht und warten auf baldige Ausführung.


- Wir von der Haiti-Kinderhilfe teilen Eure Ansicht, dass mit den Biogasanlagen eine echte Perspektive für Haiti entwickelt werden kann und freuen uns wirklich außergewöhnlich über Eure Mühen und Euer kontinuierliches Engagement für uns und die Menschen in Haiti. Ihr seid großartige nachwachsende Rohstoffe!!! Herzlichen Dank an Euch und Euren Lehrer, Peter Auchter, mesi anpil.

Freitag, 11. März 2011

hefte für seeds-schüler


AchtklässlerInnen des Ignaz-Taschner-Gymnasiums in Dachau haben für ihre Partnerschule in Port-au-Prince, die Semences pour la vie/Seeds for the future-Schule, linierte und karierte Hefte gespendet und gestaltet, die eine Vorstandsdelegation der Haiti-Kinderhilfe noch in diesem Monat an die GrundschülerInnen ausgeben wird. Die deutschen SchülerInnen gestalteten jeweils die erste Seite der Hefte liebevoll mit Zeichnungen und französischen Wünschen an die Kinder. In herzergreifenden Worten drückten sie ihnen etwa ihren Respekt dafür aus, dass sie unter den furchtbaren Lebensumständen im Zeltlager zur Schule gingen, dass sie trotz ihrer schlechten Versorgungslage Bildungshunger zeigten und dass sie weiter so fleißig sein sollten wie sie es bis zum ersten Zwischenbericht an Weihnachten gewesen seien. Viele der SchülerInnen stellten sich auch vor, erzählten von ihren Hobbys und drückten ihre Hoffnung aus, dass sie Rückmeldung von den Kindern auf der anderen Seite des Atlantik erhielten.


Eine Lehrerin der Schule, Sabine Geißler, übersetzte außerdem einen langen Brief des Elternbeirats, geschrieben von Jutta Neupert, die die Schulpartnerschaft angestoßen hatte. In dem Schreiben zu Beginn der Kontaktaufnahme wird das Gymnasium etwas vorgestellt, der Namensgeber - der Künstler Ignaz Taschner -, und Lehrer und SchülerInnen. Zwar sind die Schulen - hier ein Gymnasium mit 1.200 Kindern, dort eine Grundschule mit 50 Kindern, die nicht nach Alter sondern wie bei uns vor 100 Jahren nach Können in zwei Klassen eingeteilt wurden - nicht vergleichbar, aber durch die Tatsache, dass die Kommunikation nur auf Französisch erfolgen kann, können die Kinder sich so wenigstens direkt schreiben. - Jetzt warten wir alle sehnsüchtig auf die Übergabe und hoffentlich auch ebenso liebevolle Antworten!


Allen AchtklässlerInnen und ihren LehrerInnen jetzt schon herzlichen Dank von unserer Seite!!!

Mittwoch, 2. März 2011

von presseartikel aufgerüttelt


Fünf Grundschülerinnen der Freien Schule Braunschweig (http://www.freie-schule-braunschweig.de/) sind durch einen Bericht in der Kinderzeitschrift GEOlino auf die furchtbaren Lebensumstände vieler ihrer Altersgenossen in Haiti aufmerksam gemacht worden. Um Abhilfe zu schaffen, haben die Mädels wochenlang Ketten, Freundschaftsarmbänder und Lesezeichen gebastelt und auf dem Winterfest der Schule Ende Januar verkauft. Zusätzlich backten Merle, Mia, Kira, Joke und Annika Waffeln und verkauften sie zugunsten der Haiti-Kinderhilfe. 160 Euro haben die Fünf im Schweiß ihres Angesichts erwirtschaftet - und wollen beim Sommerfest nochmal aktiv werden.


Tausend Dank Euch wunderbar mitfühlenden Mädels. Das Leben in Haiti ist meist sogar härter, als es in Artikeln beschrieben wird, insofern ist jede Hilfe so wertvoll!

Dienstag, 1. März 2011

bilanz der ti-solèy-reise

Liebe alle,

Hubert hat noch einen abschließenden Bericht über die ti-solèy-Reise verfasst - wieder in Englisch, damit die Ergebnisse auch für die haitianischen Beteiligten verständlich sind. Deshalb hier wieder meine Übersetzung davon:

Ich habe die Haiti-Erfahrung sehr genossen, und das Team hat einige Erfolge schon verbucht. Vielen Dank an alle Beteiligten, auch an die Unterstützer dieser Reise in Haiti und Deutschland (besonders auch die Spender). Jede Hilfestellung und jede Rückmeldung zu unserer Arbeit ist willkommen, gerade da wir das endgültige Konzept noch immer entwickeln.

Die ti-solèy-Reise vom 5. bis 17. Februar sollte das ti-solèy-Projekt in Haiti anstoßen, das "sauberes Licht" und Arbeitsplätze ins Land bringen soll, indem die Lampen vor Ort zusammengesetzt werden. Bei der Reise sollten vor allem einheimische junge Arbeitssuchende aus dem Tonel-pa-nou-Programm mit der Produktion und dem Marketing eines solchen solaren Lichtsystems vertraut gemacht werden. Die Haiti-Kinderhilfe hatte zunächst die Finanzierung der Werkzeuge und des Zubehörs von 200 ti-solèy-Lampensystemen bewilligt, die unter den Kindern des Patenschaftsprogramms verteilt werden sollten. Die nötigen Werkzeuge, Anleitungen, Zubehör und Material für die Prototypserie von 20 Lampen hatte ich selbst im Gepäck. Innerhalb zehn Tagen hielten wir einige Halbtageskurse zu Technologie, Produktion und Marketing ab. Darüber hinaus besuchten wir bereits mögliche Kunden, um die Nachfrage sowie die Möglichkeiten auszuloten, das zunächst durch Spenden finanzierte Projekt später als selbsttragendes Umweltunternehmen "evoltic haiti" zu etablieren.


Dank des Eifers im Team sowie dessen Ausbildungsniveau, aber auch dank der guten Komponenten der Lampe gelang uns der Bau von 16 Systemen und die Vorbereitung des Teams auf die später geplante Serienproduktion. Die Lampensets wurden bereits an die beteiligten Tonel-pa-nou-Studenten verteilt, die sie testen und zugleich zu Werbezwecken einsetzen werden. Da durchaus eine Reihe unerwarteter Probleme auftrat, die wir aber alle lösen konnten, war das eine echte Herausforderung! Dem Team wird es aber gelingen, 200 (oder mehr) ti-solèy-Systeme herzustellen. Die Chance, das Projekt in ein wirtschaftliches Unternehmen umzuwandeln, ist real, es bedarf aber harter Arbeit, Kreativität und anfänglich eventuell auch noch Investitionen bzw. Beihilfen.

Das Produktionsteam
Das Team
André hat mich während des ganzen Aufenthalts begleitet, für mich übersetzt und ziemlich alle Aktivitäten mit dem Team koordiniert. Er ist eindeutig der Kopf im Management. In den Seminaren war Guivens sehr hilfreich, und ohne seinen Wagen hätten wir die Wege zu den verschiedenen Orten kaum bewältigen können. Laumenaire war bei den Kursen morgens der Erste und abends der Letzte und ist meines Erachtens nach die Schlüsselfigur für die Produktion und die Qualitätskontrolle. James, Miracle, Benson, Claudy und Dimitri arbeiteten bestens mit und zeigten Talent bei der elektrischen und mechanischen Fertigung. Besonders James war sehr daran interessiert, die Funktion elektrischer Kreisläufe zu verstehen; er ist vermutlich der am besten Vorbereitete, wenn technische/elektronische Fragen oder Probleme auftreten. Rachelle, Mario und andere sind ebenfalls geeignet, das Produktionsteam zu unterstützen. Als vorbereitende Maßnahme sollen bald die Verantwortungsbereiche übertragen werden. André wird sich zunächst als eine Art Geschäftsführer um Management- und Marketingfragen kümmern und zugleich für Produktion und Technik verantwortlich sein. Es ist ein großartiges Team!

Das Marketingteam
Projektstatus
Das Team ist bereits fähig, Lampen basierend auf Bauplänen, Fotos und vorhandenen Modellen zu bauen. 16 der 20 Systeme sind bereits fertiggestellt worden - mit jeweils weniger Unterstützung von meiner Seite. Zwei weitere Sets sind für die Zusammensetzung vorbereitet. Um weitere herzustellen, sollten die Bausätze so schnell wie möglich nach Haiti verfrachtet werden. Ich bin sehr stolz auf die geleistete Arbeit. Der Hersteller der Bausätze empfiehlt, einen Zeitraum von drei bis vier Wochen einzuplanen, um die Produktion in Gang zu setzen. Wir haben einen vorbereitenden Produktionsstand schon in einem Zeitaufwand erreicht, der etwa fünf Arbeitstagen entspricht - das belegt einerseits den enormen Arbeitswillen, aber auch die solide Ausbildung und die gute Qualifikation unseres Teams.

Verteilung der ti-solèy-Lampen an Patenkinder
Die ersten zwölf hergestellten Lampen wurden bereits an das ti-solèy-Team ausgegeben. Im Gegenzug mussten sie an den Seminaren teilnehmen. Den Kurs zur Produktion besuchten Miracle, James, Benson, Dimitri, Guivens, Claudy, Mario, Laumenaire und André. Am Seminar zur Marktanalyse nahmen Blaisse, Betina und Francesca teil. Alle StudentInnen, die eine "kleine Sonne" erhielten, sagten zu, die Lampen zu testen und zugleich in ihrer Nachbarschaft zu bewerben.

Nächste Arbeitsschritte
1. muss das Material für 180 weitere ti-solèy-Systeme (je 1,2 Kilogramm) nach Haiti gebracht werden.
2. benötigen wir einen abgeschlossenen und abschließbaren Raum für die Werkzeuge, die Werkbank und die Komponenten. Praktisch wäre eines der kleineren Büros bei Henfrasa, dem Fitnesscenter, in dem auch Tonel pa nou seine Vereinszentrale hat.
3. sollte die Produktion fortgesetzt werden. Um die Qualität zu überprüfen und die Arbeitsprozesse zu optimieren, könnte eine weitere Reise nach Haiti nötig werden - etwa, wenn das Team weitere 20 Lampen hergestellt hat.
4. wird über längere Sicht nötig sein, ein Beteiligungssystem für die Tonel-pa-nou-Studenten zu entwickeln.
5. sollte die Werbung für die ti-solèy-Lampe auf ländliche Regionen ausgeweitet werden. Dafür sind unter Umständen neue Partner nötig. Kreolisches Werbematerial wird bereits ausgearbeitet.
6. muss ein Kreditsystem etabliert werden, da selbst der Anschaffungspreis des chinesischen Lampenplagiats in Höhe von 50 Dollar den finanziellen Rahmen unserer Kunden übersteigt.

Während der Reise haben auch zahlreiche Gespräche mit NGOs, örtlichen Betrieben und Institutionen stattgefunden. Sowohl die Lampe als auch die Idee einer Umweltfirma wurden dabei grundsätzlich begrüßt, aber auch das ti-solèy-Produkt, seine Qualität und das Firmenkonzept im speziellen gutgeheißen. Kritisch bewertet wurde noch der Endverkaufspreis von ungefähr 150 US-Dollar, der sich aus den Herstellungskosten und einem fairen Lohn für die Arbeiter ergibt. Es gibt zwar Familien, die diese Summe aufbringen können, aber nicht die Mehrheit unserer potenziellen Kunden.

Danke, Hubert (& heike)