Donnerstag, 30. Oktober 2014

Verhandlungen


Versammlung der Verkäufer
zwei Verkäufer

Als wir uns am folgenden Tag dem Grundstück näherten, waren bereits alle Angrenzer mit dem eigentlichen Verkäufer vor Ort. Wir gingen die Grenzen ab und waren mehrere Stunden beschäftigt mit den verschiedenen inzwischen aufgetauchten potenziellen Verkäufern zu verhandeln.
In Deutschland mit den Vorstandskollegen sich austauschen und Abstimmungen über weitere Verhandlungen nahmen viel Energie in Anspruch, da die Internetverbindung schlecht bis miserabel war. Aber irgendwann klappte es doch, und wir erhielten von unserem Restvorstand daheim den Auftrag, über den Kauf zu verhandeln.  Mehrere Tage lang kamen wir nach den Besichtigungen von noch weiteren Terrains zu „unserem“ Grundstück zurück und ließen die Stimmung auf uns wirken. An unserem letzten Abend im Dezember wollten wir unser wirkliches Interesse bekunden und um einen Verkaufspreis bitten. Eingeladen hatte uns Nene Roschner.  Er wollte sein Grundstück verkaufen, um seine Kinder auf weiterführende Schulen schicken zu können. Wir stellten uns vor, erklärten unser Projekt bzw. die Vorstellung davon was mit dem Grundstück geschehen sollte, machten deutlich, dass wir nur alle drei Grundstücke zusammen kaufen würden und  überließen die Verkäufer dann ihren Diskussionen. Da wir ja noch keine endgültige Zustimmung zur Stiftungsgründung "Haiti-Kinderhilfe, Ayiti" hatten, somit noch nicht rechtsgültig kaufen konnten, waren keine weiteren Zugeständnisse möglich. Allerdings war uns klar, dass wir vom deutschen Finanzamt massiv Druck bekommen würden, wenn wir nicht endlich das Geld für das Grundstück ausgeben würden. So war der Stand am letzten Tag unseres Aufenthalts Plateau Central.

eine von ungezählten Reifenpannen bei der Grundstücksuche



Donnerstag, 23. Oktober 2014

Das könnte was werden.....


Nach den Gründungsformalitäten verließen Roswitha und ich Port-au-Prince  um vor allem unsere Projekte San Marc, Bellager, Billiguy zu besuchen und anschließend auf dem Plateau Central weitere Grundstücke anzusehen. Zwar war dieses Mal die Region klar, in der gesucht werden sollte,  aber trotzdem war der Zeitaufwand enorm, um von einem zum nächsten Grundstück zu kommen. Maximal zwei Grundstücke konnten wir uns pro Tag ansehen. Auch da war wieder schnell klar, welche in Frage kommen könnten und welche gar nicht geeignet waren. Die Grundstückspreise vor Hinche haben bereits das Niveau von Port-au-Prince. Die sehr gut ausgebaute Straße ist dafür der Grund. Hier wollten wir auf keinen Fall mehr weitersuchen sondern richteten unser Augenmerk immer mehr in Richtung Maissade. Das zuletzt im April 2013 besichtigte und für nicht schlecht befundene Grundstück schauten wir uns noch einmal  an und waren enttäuscht darüber, dass auf dem Zufahrtsgrundstück inzwischen ein Haus entstanden ist. Diese Möglichkeit war nun buchstäblich zugebaut. Eine Zufahrtsstraße für den Transport des Baumaterials durch die Ravine schien uns nicht realisierbar.  Bei der Rückfahrt nach Maissade -schon ziemlich  desillusioniert, zeigte uns Guivens, unser Ingenieur noch ein Grundstück, das durch Zukäufe von anderen Nachbarn zu der benötigen Größe erweiterbar wäre. Wir hielten an und waren sofort begeistert. Ein wunderbares Gelände, direkt an der Schotterstraße gelegen, leicht erhöht, zum Fluss hin abfallend mit einem wunderschönen Palmenhain und noch etlichen anderen Bäumen. Zusammen mit den  angrenzenden Grundstücken nahezu ideal für unser Vorhaben. Roswitha und ich ließen im Geiste bereits die Kindergarten- und Schulkinder im Schulgarten gärtnern und auf dem Gelände Fußball spielen. Den Fluss, der die natürliche Grundstücksgrenze bildet, sahen wir schon als ein herrliches Biotop mit Schwimm- und Angelmöglichkeit. Die Entfernung nach Maissade, mit etwa 4 km auf jeden Fall nicht zu weit. Es war schon spät und wir wollten noch weitere Grundstücke anschauen, deshalb trennten wir uns mit dem Auftrag an Guivens, den Verkäufer zu bitten, sich am anderen Tag mit uns zu treffen.
Palmenhain



Es gibt noch große Bäume in Haiti
Derzeitiger Bewohner
Derzeitiger Bewohner

Freitag, 17. Oktober 2014

Haiti-Kinderhilfe, Ayiti


Wieder in Deutschland arbeiteten Roswitha und Andreas eine Satzung für die  neu zu gründende Stiftung „Haiti-Kinderhilfe, Ayiti“ aus. In Teilen wurde unsere Vereinssatzung genommen, ins Französische übersetzt und per email an eine haitianische Rechtsanwältin übergeben mit dem Auftrag die Gründung voranzutreiben. Der nächste Besuch zur notariellen Beurkundung unseres Gründungsansinnens war dann im November 2013 fällig.
Diese Beurkundung ging recht schnell vonstatten, die weiteren Schritte jedoch verzögerten sich immer wieder, wegen Weihnachten, Streik, Verwaltungsferien, Karneval, Ostern und Unklarheiten bei einer Formulierung. Schließlich und endlich bekamen wir im April 2014 die Urkunde. Seit dem Erdbeben sind die haitianischen Bestimmungen allerdings so, dass solche, von den Bürgermeisterämtern ausgesprochenen Genehmigungen noch einmal vom Innenministerium geprüft werden. Angeblich soll dies verhindern, dass illegale Drogennetzwerke entstehen können. Und das dauert……  Im Juli 2014 haben wir nun schon mal eine Finanznummer erhalten. Dies nur am Rande erwähnt, denn wir sind in der Grundstücksgeschichte erst im November 2013.
Notariell beglaubigter Gründungsantrag

Gründungsfeier in der Patisserie
Unterschrift der Zeugin Rachelle