Freitag, 25. Januar 2013

Ein Schüler der Seeds-Schule

Rony Jean kam erst im Herbst 2011 mit 14 Jahren in die Seeds-Schule. Wegen des Alters wurde eine Ausnahme gemacht, weil er bisher einfach keine Chance hatte. Er selber geniert sich, wenn er mit den anderen Kindern seiner Klasse verglichen wird, die ja viel jünger sind. Aber er gibt sich große Mühe um schnell Lesen und Schreiben zu lernen. Rechnen klappt schon ganz gut. Rony Jean ist ein prima Fußballer. Hier macht ihm so schnell keiner was vor, und für seine Mitschülerinnen und Mitschüler ist er in diesem Sport das große Vorbild.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Benefiz-Konzert in Markdorf


794 Euro und sechs Cent hat das jüngste Benefiz-Konzert der Musikschule Markdorf eingebracht. Am Samstagabend vor dem vierten Advent waren die Musiker des Jungen Kammerorchesters und die Sängerinnen und Sänger des Vokalensembles „Anima“ in der St.Nikolaus-Kirche in Markdorf aufgetreten. Unter der Leitung von Johannes Eckmann und Anuschka Schoepe hatten sie Werke von Barock bis zur Gegenwart gespielt und gesungen. Das Konzert fand großen Anklang, es gab für die Mitwirkenden viel Beifall und laute Bravorufe.
Haiti-Kinderhilfe Mitglied Hubert Heubuch teilte den Leitern der Ensembles in einem Dankschreiben mit, dass mit dem gesammelten Geld das Schulprojekt Billiguy unterstützt werden soll. Das Markdorfer Benefiz-Konzert war bereits das zweite. Erstmals musizierten die Schüler der Musikschule Markdorf im Frühjahr 2010 für Haiti, unter dem Eindruck der Bilder von der Erdbeben-Katastrophe.
Vielen herzlichen Dank den Organisatoren, den Musikerinnen und Musikern, allen Helfern und Spendern. 

Montag, 14. Januar 2013

Die Kindersklaven von Haiti

Von Cathy Macherel, «Tribune de Genève»
Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti sind die Lebensbedingungen der Menschen noch immer schlecht – was auch am Beispiel der zahlreichen Kindersklaven deutlich ersichtlich ist. 

Samstag, 12. Januar 2013

Rundbrief Nr. 40

Über den folgenden Link geht´s direkt zum Rundbrief.
Rundbrief Nr. 40/ Januar 2013
Gute Unterhaltung bei der Lektüre wünscht
Cornelia Rébert-Graumann für den Vorstand von Haiti-Kinderhilfe e.V.

Erdbeben in Haiti 2010


Am 12. Januar vor drei Jahren ereignete sich eine der größten Naturkatastrophen in Mittelamerika. Ein Erdbeben, das denn Großraum Port-au-Prince erschütterte. Das Hauptbeben um 16.53 Uhr Ortszeit und die etwa 50 Nachbeben hielten die Menschen in Haiti über zehn Tage in ständiger Angst.
Mehr als 250.000 Menschen starben, ebenso viele Menschen wurden verletzt, ca. zwei Millionen Menschen wurden obdachlos, etwa 300.000 Gebäude komplett zerstört. Das Erdbeben gilt als eine der größten Katastrophen und löste eine Welle der Hilfs- und Spendenbereitschaft weltweit aus.
Im Oktober 2010 brach zu allem Unglück die Cholera aus. Inzwischen spricht man von über 500.000 Erkrankten, von denen mehrere Tausend an der Seuche verstorben sind. Haitis Politiker werfen den Hilfsorganisationen vor, die Krankheit durch mangelnde Hygienemaßnahmen verbreitet zu haben.

Schon vor dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar 2010 war Haiti eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder der Erde. Rund 80 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut. Bildung ist nur für einen kleinen Teil der Haitianer erschwinglich und die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Naturkatastrophen wie das Beben, die Hurrikane Isaac und Sandy oder der Ausbruch der Cholera im Oktober 2010 werfen das Land in seiner Entwicklung immer wieder zurück. Der 2011 gewählte Präsident Martelly ist zwar bemüht, das Ansehen und die Wirtschaft zu stärken und damit auch den Haitianern Zuversicht zu vermitteln. Vielen von ihnen geht es jedoch  viel zu langsam. Immer wieder kommt es zu Demonstrationen und Ausschreitungen.
Die Bekämpfung der Cholera ist weiterhin ein großes Thema in Haiti. Durch die Hurrikane Isaac und Sandy, die im letzten Jahr über Haiti hinwegzogen und die damit verbundenen Überschwemmungen, hat sich die Anzahl der Choleraerkrankungen in den letzten Monaten wieder erhöht. Obwohl Haiti in den letzten zwei Jahren von der UN über 90 Mill. Euro zur Unterstützung für die Vorbeugung und Bekämpfung der Cholera erhalten hat, ist das weitere Engagement von Hilfsorganisationen zur Behandlung der Kranken notwendig.
Heute, drei Jahre nach dem Beben, leben immer noch mehr als 300.000 Menschen in fast 500 provisorischen Lagern im Großraum Port-au-Prince. Nachdem Wirbelsturm Sandy im vergangenen November mehr als 40 Prozent der Getreideernte zerstörte, droht in diesem Jahr für zwei Millionen Menschen in Haiti Hunger. Keine guten Aussichten auf das Jahr 2013.
Wenigstens sind inzwischen, nach fast drei Jahren, die Trümmer des Nationalpalastes beseitigt und zu Schotter verarbeitet. Das Material wird- welche Symbolkraft, zum Bau von neuen Häusern verwendet. Hauptsächlich in Cité Soleil, dem größten Slum von Port-au-Prince.
Cornelia Rébert-Graumann
Einige Fotos vom Cimetiere Fosse, wo mehr als 200.000 Tote in einem ehemaligen Steinbruch begraben wurden:
Erinnern wir uns an diejenigen, die vor uns aus dem Leben gingen.








Donnerstag, 10. Januar 2013

Komplexe Uno-Mission in Haiti

Die Cholera-Epidemie hat die Uno-Mission in Haiti in Misskredit gebracht. Deren vielfältige Dienste in den Bereichen Sicherheit, Staatsaufbau, Infrastruktur und humanitäre Hilfe braucht das Land jedoch weiterhin.
Peter Gaupp, Port-au-Prince
Die Basis der beiden brasilianischen Infanteriebataillone, die den Kern der Blauhelmtruppen in Haiti bilden, liegt mitten in Cité Soleil, dem durch Slums und Gangs berüchtigten Armenviertel im Norden der Hauptstadt Port-au-Prince. Der Standort ist kein Zufall, sondern enthält eine klare Botschaft. Die militärische Komponente der Mission des Nations Unies pour la stabilisation en Haïti (Minustah) dient nicht der Befriedung zwischen verfeindeten Staaten oder Bürgerkriegsgegnern, sondern soll ein akzeptables Mass an Sicherheit in einem von Armut und Anarchie geprägten Land gewährleisten.

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Dienstag, 8. Januar 2013

Haiti: Verdammt zu einem Leben in der ewigen Katastrophe

Beben, Dürren, und Wirbelsturm Sandy: Haiti ist ein Land in Trümmern. Hoffnung haben wenige, das nächste Desaster wartet.
Als die Erde torkelte, saß Gilles Thermosy im Garten hinter seinem Haus und spielte mit den Nachbarn Karten. "Ich habe gedacht, Jesus kommt zurück", sagt Thermosy heute. Nur wenige Sekunden reichten, um alles, was er sich aufgebaut hatte, zu vernichten. Das Haus stürzte in sich zusammen, Thermosy wurde obdachlos. Zwei seiner Cousins starben, als
das große Beben seine Heimat heimsuchte.

Sonntag, 6. Januar 2013

Inselstaat in Not: Haiti, das Land der Waisenkinder

Zehntausende Kinder in Haiti leben in Heimen. Ihre Betreuer wollen sie in der Heimat halten, doch das illegale Adoptionsgeschäft blüht. von Thorsten Schröder
Es ist Mittag, doch Tageslicht dringt kaum in die Räume. Strom gibt es nicht, die durchgelegenen Matratzen auf den Metallbetten sind nur schemenhaft zu erkennen. Wenige Meter neben der offenen Toilette bereitet Emilienne Pamphile das Essen vor. Es gibt Reis mit Bohnen und Huhn, gekocht wird über offenem Feuer, gegessen auf dem Boden. Für die Kinder der Fondation Manmie Doune im Außenbezirk der Hauptstadt Port-au-Prince ist dieser Ort die einzige Zuflucht, die sie haben.
Tausende hätten nach dem Beben vom Januar 2010 einfach auf der Straße gelebt, weil die Eltern ums Leben gekommen seien, erzählt Josue Pamphile, der Leiter von Manmie Doune. Viele, die überlebten, geben auch heute ihre Kinder noch weg, weil sie bereits vier oder fünf haben. Sie können sich die Schulausbildung nicht leisten oder hoffen, dass ihre Kinder zumindest eine warme Mahlzeit am Tag bekommen. In den Notlagern ist auch zu wenig Platz. Edouardo Valcin ist sieben Monate alt. Seine Mutter starb nach der Geburt, sein Vater ist niemandem bekannt. Pamphile fand ihn vor dem Haus in einem Karton.
Heute leben mindestens 30.000 Kinder in den Waisenhäusern von Haiti, manche schätzen die Zahl auf 50.000. Mal sind es große, gut ausgestattete Institutionen mit internationaler Hilfe; doch viel häufiger findet man kleine Einzimmer-Herbergen, denen es am Nötigsten fehlt. Viele Heime wurden vom Beben zerstört, neue wurden in aller Eile aus dem Boden gestampft.
Auch das Kinderheim von Pamphile musste in Port-au-Prince neu anfangen, weil das alte Gebäude im südlichen Cayes das Beben nicht überstanden hatte. Seit die wohlhabende Spanierin, die das Haus in den ersten Jahren unterstützt hatte, durch die Katastrophe ums Leben kam, ist es auch für das Kinderheim von Pamphile eng geworden. "Das Erdbeben hat uns zerstört", sagt er. Die elf Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich, Geld- und Sachspenden kommen nur von Privatleuten. "Wir müssen viele Kinder ablehnen." Hilfe von der haitianischen Regierung oder internationalen Organisationen bekommt er nicht. "Sie interessieren sich für kleine Einrichtungen wie unsere doch gar nicht", sagt Pamphile. Jetzt hängen die Hoffnungen am deutschen Verein ManmieDoune HELP for Haiti. Ab Februar soll er Gelder sammeln und Helfer entsenden.

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