Montag, 3. September 2012

Literadukt-Verlag zieht um

Der litradukt-Verlag, „der“ Haiti-Spezialverlag, 2006 in Kehl gegründet von Peter Trier, ist ab September in der gleichnamigen Stadt, nämlich inTrier tätig.
Litradukt veröffentlicht karibische und afrikanische Autoren in deutscher Übersetzung, wobei der Schwerpunkt auf Haiti liegt. "Von Haiti hört man fast nur im Zusammenhang mit Katastrophen, dabei hat das Land eine reiche Kultur und eine große Dichte an literarischen Talenten. Wir sind schon ein wenig stolz darauf, dass wir Autoren wie Louis-Philippe Dalembert, Gary Victor oder Georges Anglade in Erstübersetzungen herausgebracht haben. All diese Autoren sind in ihrer Heimat sehr populär, waren aber dem deutschsprachigen Publikum nicht zugänglich", erläutert Frau Zeilinger-Trier. "Lesungen veranstalten wir so oft wie möglich; sie sind Höhepunkte unserer Arbeit und tragen viel dazu bei, unsere Autoren bekannt zu machen", Verlagsgründer Peter Trier. Der hat die meisten Bücher auch selbst übersetzt und erinnert sich gern an die Anfänge: "Wir haben viel improvisiert, hatten keinerlei Erfahrung, aber wir bekamen von Anfang an positive Resonanz. Das hat uns ermutigt, weiterzumachen." Manuela Zeilinger-Trier und ihr Mann hatten ursprünglich keinerlei Beziehung zu der Schwarzenrepublik in der Karibik. "Wir haben rein zufällig ein Buch aus Haiti in die Hände bekommen und uns gefragt, warum kaum ein Autor aus diesem Land übersetzt wird. Je mehr wir die haitianische Kultur und Geschichte entdeckt haben, desto faszinierter waren wir." Die Verbundenheit äußert sich inzwischen auch darin, dass bei von jedem direkt verkauften Buch ein Prozentsatz an Hilfsprojekte für Haiti fließt.
In diesem Herbst bringt litradukt zwei Neuerscheinungen heraus: "Jahrestag" von Lyonel Trouillot, eine Erzählung, die in den politischen Wirren von 2004 spielt, sowie "Schweinezeiten", ein Voodoo-Krimi von Gary Victor.Schon länger erschienen sind von Louis-Philippe Dalembert „Jenseits der See“ sowie „Gottes Bleistift hat keinen Radiergummi“ und „Die Insel am Ende der Träume“, von dem leider beim Erdbeben 2010 verstorbenen Georges Anglade „Und wenn Haiti den USA den Krieg erklärt“ und „Das Lachen Haitis“, von Gary Victor "Der Blutchor".
Mehr Informationen zum Programm und zum Verlag
www.litradukt.de.

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