Mittwoch, 16. Februar 2011

haiti-kinderhilfe mit guten ideen

Denzlingen (hg). Seit der furchtbaren Erdbeben-Katastrophe in Haiti, die bereits ein Jahr zurückliegt, gibt es auch in Denzlingen eine besondere Sensibilisierung für die Not der Menschen dort. Zahlreiche spontane Hilfsaktionen, so auch jene der kulturellen Denzlinger Vereine vom Februar 2010, zeigten eine erfreulich große Hilfsbereitschaft, um einen Beitrag zur medizinischen Versorgung der leidgeprüften Menschen und nicht zuletzt auch für die schulische Versorgung der Kinder von Haiti zu leisten. Bei einem Benefizkonzert in der katholischen Kirche von Buchholz, woran sich auch der Pop- und Jazzchor der Denzlinger Concordia-Chöre beteiligte und fast 6.000 Euro einbrachte, war es vor allem das große gemeinsame Konzert mehrerer Denzlinger Vereine im Saal des Kultur- und Bürgerhauses im Februar 2010, wo man über 10.000 Euro für die Haiti-Kinderhilfe sammelte.

Vergangene Woche führte Helmut Gall ein Pressegespräch mit dem Gründer der Haiti-Kinderhilfe, Ernst Schroff, und mit Hilde Bauer, die sich seit Jahren sehr persönlich für die Kinderhilfe einsetzt. Besonderer Anlass zu diesem Gespräch war eine originelle Hilfsaktion, die eine Denzlinger Geschäftsfrau in der Alemannenstraße praktiziert. Ramona Schäfholz, die dort das „ChoCadeau“ betreibt, ein Fachgeschäft für Geschenke, Accessoires, Spielwaren, Bücher … usw., verkauft nämlich schon seit Monaten an einem separaten Tisch auch gebrauchte Bücher, die ihr von Kunden gebracht werden. Der Erlös fließt zu 100 Prozent der Haiti-Kinderhilfe zu. Spender und Käufer sind immer willkommen.


Mit Freude konnte Ernst Schroff vermelden, dass die Schule in Bellanger, für die auch die Spendengelder aus Denzlingen zur Verfügung gestellt wurden, jetzt fertiggestellt sei. Am 6. Februar flog nun ein Kontaktmann der Kinderhilfe, Hubert Heubuch, nach Haiti, um eventuell auch die Baumaßnahme zu überprüfen. Der Ausbau von Biogas-Toiletten wird ebenfalls erörtert und soll nun zum Bau freigegeben werden. Weiter sei geplant, eine Schulküche aufzubauen. Möbelanschaffungen seien mit 50 Prozent vom Rotary Club Hinterzarten ermöglicht worden, wobei weitere Hilfe zugesagt worden sei.


In der Krankenstation der Kinderhilfe werden ein Arzt und zwei Schwestern für die Behandlung von etwa 600 bis 700 Kindern mit Unterernährung, Wundbehandlungen und die Vorsorge, finanziert. Ferner werde die Schule „Centre St. Bosco“ repariert und teilweise neu aufgebaut. Hierbei müsse zur Sicherheit vor Diebstahl vor allem auch die Umfriedungsmauer erneuert werden. Mit Nachdruck betreibe man schließlich ein Solarlampen-Projekt. Hierbei soll eine Werkstatt zur Herstellung von Solarlampen aufgebaut werden. Dies sei insofern eine große Hilfe, als man in einem Land ohne Elektrizität mit Solarlampen gerade auch das Lernen in Abendstunden – in Haiti wird es am frühen Abend stets rasch dunkel! – fördern könne. Herr Heubuch werde dies bei seinem Besuch mit den entsprechenden Personen vor Ort abklären. In diesem Zusammenhang hofft man auch auf Hilfe durch internationale Hilfsorganisationen.

Unterstützung wird also sowohl aktuell und vermutlich noch auf längere Sicht sehr benötigt. Über das Internet http://haiti-kinderhilfe.de/ kann man sich laufend aktuell über die Arbeit der Haiti-Kinderhilfe informieren. Weiterhin bleibt Planung, Finanzierung und Durchführung von lebensnotwendigen Projekten vor Ort an vorderster Stelle der Agenda, zum Beispiel um Krankenhäuser, Waisenhäuser und Schulen auszubauen, auszustatten und mitzufinanzieren. Nicht zuletzt strebt man die langfristige Verbesserung der Lebenssituation einzelner Menschen an, indem Schul- und Ausbildungspatenschaften vermittelt werden und deren verlässliche Finanzierung garantiert wird. Ein längerer Atem ist also sehr gefragt!

Quelle: Helmut Gall / Von Haus zu Haus

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