Mittwoch, 9. Februar 2011

testproduktion angelaufen

Hallo an alle,

unter erschwerten Bedingungen hat Hubert den Produktionsworkshop mit den StudentInnen für die ti-solèy-Lampen abgehalten. Zwar waren alle 20 InteressentInnen pünktlich anwesend, aber der Raum, der als Reinraum für die Elektronikarbeiten genutzt werden sollte, war bereits belegt. - Maler hatten schon damit begonnen, nach den Renovierungsarbeiten infolge des Erdbebens den Raum zu streichen. Hubert nahm es zum Glück gelassen und nutzte die Gelegenheit für eine Lektion über nötige Produktionsbedingungen... Da es HaitianerInnen noch viel besser gewöhnt sind, zu improvisieren, wurden die Arbeiten kurzerhand ins Freie verlegt: Die seit Jahren verlassene Henfrasa-Sportbar wurde wiedereröffnet! So schnell wie möglich wurde gefegt, geputzt, gewienert und geschrubbt, damit wenigstens ein "staubfreier Raum haitianischer Art" zustande kam...


Hubert machte die Gruppe zunächst mit den verschiedenen Werkzeugen, dem Material, elektronischen Komponenten und möglichen Bauplänen für eine Werkbank vertraut. Danach wurden Probeläufe etwa in Kabelschneiden, Löten und ähnlichem anberaumt. Trotz der schwierigen neuen Arbeiten zeigten sich alle Beteiligten wohl völlig begeistert. Und als der Hausmeister von Henfrasa in der Nähe den Hof fegen wollte, scheuchten sie ihn alle sofort weg, um keine Verschmutzung der Elektronikteile zu erhalten. - Die vorangegangene Lektion war schon gelernt! "Eigentlich hatten wir erwartet, dass nach diesen Arbeiten einige der InteressentInnen abspringen würden, aber alle kündigten an, weitermachen zu wollen", berichtete Hubert. Der nächste Workshop sei deshalb aufgeteilt worden, heute werde die Hälfte der Gruppe zwei Lampen zusammenbauen, am Donnerstag die andere Hälfte weitere zwei.


Laumenaire hatte bei diesem Kurs am Dienstag die Moderatoren- und Übersetzerrolle eingenommen und laut Hubert richtig gut gearbeitet. Der ganze Tag sei von Gesängen und Gelächter begleitet gewesen, so dass er wieder sehr positiv in Erinnerung bleiben werde. Zum perfekten Produkt und zur perfekten Geschäftsidee fehle "nur" noch der wirtschaftliche Erfolg, meinte Hubert...


Auch der Termin mit Vertretern der GTZ, der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit, sei vielversprechend verlaufen. Die Techniker betonten, dass die Lampe von "richtig guter Qualität" sei und sich die Haiti-Kinderhilfe beim Vertrieb vor allem auf die ländlichen Gebiete konzentrieren sollte. Auch sie versprachen, für das Produkt "Made in Haiti und von guter Qualität" zu werben.

Huberts Fazit zum Dienstag: "Wir schaffen es auf jeden Fall, die Solarlampen vor Ort zu bauen. Die Umweltbedingungen sind allerdings kritisch. Wir benötigen einen halbwegs akzeptablen Reinraum, um Werkzeug und Material vor Staub zu schützen, müssen aber zuvor erst noch das Bewusstsein für diese Rahmenbedingungen schaffen." Allerdings seien die Tonel-pa-nou-StudentInnen wirklich engagiert, hakten mit den richtigen Fragen nach und lernten schnell. "Ich denke, sie erkennen das Potenzial dieser Unternehmung", meinte er. Und da liegt er bestimmt richtig.

Liebe Grüße,
heike fritz

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