Dienstag, 30. März 2010

entwicklung beim restavek-zentrum

Liebe FreundInnen Haitis,

wie schon aus Haiti berichtet, hat Dr. Bontemps, der das MVM-Programm schon seit Jahren unterstützt, ein Grundstück für die Fertighausspende der Firma Sabisch angeboten. Genau genommen waren es sogar zwei Grundstücke, allerdings stellte sich heraus, dass das eine von einem Nachbarn illegal bebaut wurde. Dr. Bontemps hat Angst, dass die Klärung der Angelegenheit und die Räumung des Geländes lange dauern kann. Wir haben uns also auf das zweite Grundstück mit immerhin fast 800 Quadratmetern geeinigt. Es liegt sehr gut über die Route National 1 und 3 erreichbar am Nordende im Viertel „Santo“ was zur „Laplaine“ gehört, einer flachen Gegend, in der laut Schwester Marthe sehr viele Restavek leben.

Das Gelände vom Satelliten aus gesehen. Quelle: Google Earth

Dr. Bontemps und ich haben das Grundstück gemeinsam besichtigt, und ich konnte mir das Schulungszentrum schon förmlich vorstellen. Einziges Manko des Geländes ist, dass es zwar über 60 Meter lang ist, aber leider im Schnitt nur etwa zwölf Meter breit. Damit hat das Haus gerade so längs auf dem Gelände Platz, und es bleibt rechts und links nur ein sehr schmaler Streifen. Dr. Bontemps meinte zwar, dass es wegen Mindestabständen zu den Nachbargebäuden sicher kein Problem gäbe, aber momentan versuchen wir, das nochmal abzusichern. Ansonsten fand ich den Platz ideal: Er ist flach, im vorderen Teil steht ein alter Mangobaum, in dessen Schatten sich super Treffen abhalten lassen, der hintere Teil ist momentan zwar noch mit Bananenstauden bewirtschaftet, dies geschieht aber mit Wissen und Zustimmung des Eigentümers und kann problemlos sofort aufgegeben werden.

Versammlungsplatz mit Schatten und automatischer Mangoversorgung...

Dr. Bontemps hat schon früher recherchieren lassen, wie es mit der Möglichkeit eines Brunnens steht. Es soll in etwa sechs bis zehn Metern Tiefe Grundwasser geben, allerdings habe ich von anderer Seite gehört, dass in der „Laplaine“ auch oft salziges Brackwasser gefunden wird. Näheres soll bei einer Probebohrung abgeklärt werden.

Modell des Restavek-Hauses. Allerdings wird es nicht aus Ziegeln,
sondern mit OSB-Spanplatten gebaut.

Wir haben uns heute mit den Spendern, dem Senior- und Juniorchef der Firma Sabisch, getroffen, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Alle sind voller Tatendrang und wollen möglichst bald Richtfest feiern.

Liebe Grüße,
Stephan

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